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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Luke anrufen. Sie sagen ihm, dass Sie am Leben sind.« Er klappte ein Handy auf, wählte und wartete. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis er das Telefon wieder zuklappte.
    »Hat er nicht Erics Telefon?«
    »Er hat es weggeworfen.«
    Ohne ein weiteres Wort drehte sich der Mann um und ging von ihrer Pritsche weg.
    Sie hob den Kopf. Offenbar befand sie sich in einem Frachtflugzeug. Am anderen Ende der Kabine sah sie, wie der Mann einem jüngeren Mann an einem Computer Anweisungen gab. Der junge Mann antwortete mit französischem Akzent.
Der Boss und der Franzose, so nannte sie Aubrey für sich. Der Franzose drehte sich zu ihr um, und sie sah eine hässliche halbkreisförmige Narbe auf seiner Wange.
    Ein Franzose. Paris? Brachten sie sie nach Paris, so wie Frankie Wu es in Chicago angekündigt hatte?
    Es ergab keinen Sinn. Warum brachten sie sie nach Frankreich und ließen Luke zurück?
    »Warum?«, fragte sie. »Warum?« Sie wollte es wissen. Sie hielt den Atem an.
    Der Boss kam zu ihr ans Bett. »Wie viel bedeuten Sie ihm?«, fragte er.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wird er versuchen, Sie zu finden, oder weiter flüchten?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Warum ist er weggelaufen?«
    »Ich weiß es nicht. Er hat gesagt, er muss flüchten.« Aubrey wollte nicht sagen, dass sie wussten, dass Quicksilver die Hütte in Texas gemietet hatte. Sie fürchtete sich vor dem, was dann vielleicht passieren würde.
    Der Boss sah ihr lange in die Augen - es waren die längsten zehn Sekunden ihres Lebens.
    »Schlafen Sie ein bisschen«, sagte er. »Sie sind in Sicherheit.«
    Aubrey glaubte ihm nicht. Kein bisschen. Aber sie schloss die Augen und tat so, als würde sie schlafen. Gleichzeitig horchte sie auf jedes Geräusch, jedes Wort, das ihr vielleicht verriet, wo sie war und wie sie entkommen konnte.

36
    An der Adresse von Quicksilver Risk, ein paar Blocks vom Washington Square entfernt, stand ein elfstöckiges Hochhaus. Es funkelte vor Glas und Chrom und war moderner als die Nachbargebäude. Es trug nicht die violette Fahne der New York University, wie einige andere Häuser in der Umgebung, und keine Studenten sammelten sich vor dem Eingang. Während der fünfzehn Minuten, die Luke das Haus jetzt beobachtete, hatte er niemanden hinein- oder hinausgehen sehen.
    Er schaute im Telefonbuch nach - Quicksilver Risk war nicht eingetragen. Eine Firma, die nicht einmal im Telefonbuch stand, in einem Haus, das kein Mensch betrat oder verließ.
    Luke stand an einer Straßenecke, ein Stück von dem Haus entfernt. Er las in einer Times, die er aus dem Müll gezogen hatte, und blickte hin und wieder auf seine Uhr.
    Sollte er hineinspazieren und sehen, was mit ihm passierte? Er konnte in eine Falle laufen. Wenn Frankie Wu die Frachtliste aus der Bordküche vermisste oder wenn sie Aubrey zum Reden gebracht hatten, dann wussten sie, dass Luke die Adresse kannte. Sie würden auf ihn warten.
    Vielleicht war Aubrey hier. Hier in diesem Haus. Gefangen.
    Doch er brauchte Hilfe. Er musste irgendeinen Weg finden, die verschlüsselte Datei zu knacken. Wenn Quicksilver
diese fünfzig Millionen von den Terroristen wollte, dann würde er einen Deal mit ihnen schließen. Er würde ihnen die Datei für Aubrey überlassen. Natürlich könnte er nichts tun, wenn sie ihm die Datei einfach abnahmen und ihn und Aubrey töteten.
    Luke traf eine Entscheidung. Er musste sich in die Höhle des Löwen wagen. Luke faltete die Zeitung zusammen und ging auf das Gebäude zu. Beim Eingang sah er einen Türsteher hinter der schweren Glasscheibe stehen. Eine imposante Erscheinung - breite Brust, riesige Hände, die aus den Manschetten der marineblauen Uniform hervorguckten. Alles an ihm wirkte stahlhart, und er sah so aus, als könnte er Luke mit einem einzigen Schlag ins Krankenhaus befördern. War er einer der Männer vom Flugplatz? Luke erkannte ihn jedenfalls nicht wieder.
    Luke klopfte an das Glas. Dicker als gewöhnliches Glas, stellte er fest.
    »Guten Tag, Sir«, sagte der Türsteher. Er stand hinter der verschlossenen Tür, die Hände hinter dem Rücken, doch er öffnete die Tür nicht. »Wen möchten Sie sprechen?«
    Kein gewöhnlicher Türsteher. Ein Wächter.
    »Mr. Drummond.« Er erinnerte sich an den Namen von der E-Mail an Eric über den Flug von Chicago, und auch Henry hatte den Namen erwähnt. »Ich bin Luke Dantry. Er erwartet mich.«
    Der Türsteher trat zur Seite und hielt ihm die Tür auf. Drinnen war es kühl, der Boden war mit Fliesen ausgelegt, und er sah

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