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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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einen riesigen Schreibtisch hinter einem breiten Empfangstresen. Nirgends ein Schild, das einem verriet, was in dem Gebäude untergebracht sein könnte. Die Lobby war klein und hatte zwei Türen hinter dem Schreibtisch. Beide waren aus massivem Stahl. Keine Ziergegenstände.

    Es war sehr still in dem Raum; das leise Summen hinter den Wänden schien von irgendwelchen Maschinen zu kommen, nicht von Menschen, die sich in Büroräumen bewegten und miteinander sprachen. Luke hatte das merkwürdige Gefühl, einen Bunker zu betreten, ein geheimes Versteck. Der Türsteher behielt Luke mit höflicher Miene im Auge, während er auf einer Tastatur eine Nachricht eintippte. Offensichtlich verließ man sich hier nicht auf Telefone. Oder man wollte nicht, dass Luke mithörte, was gesprochen wurde.
    Luke blickte zu der Kamera in der Ecke hinauf. Er zeigte ihr sein Gesicht.
    »Mr. Drummond möchte Sie empfangen.« Der Türsteher griff auf die andere Seite des Schreibtisches hinüber - und das Schloss an der Eingangstür ging mit einem leisen Klicken zu.
    Er war eingeschlossen.
    »Folgen Sie mir bitte«, forderte ihn der Mann auf.
    Die Eingangstür durfte offenbar nicht unbeaufsichtigt offen bleiben. Eine Festung mitten in Manhattan. Eine Fahrstuhltür glitt auf, und der Mann bat ihn mit einer Geste, einzutreten.
    Sie fuhren in würdevoller Stille hinauf. Es war der leiseste Aufzug, den Luke je erlebt hatte. Die Kabine blieb plötzlich mit einem leisen hohen Pfeifen stehen. Der Türsteher zog eine riesige Pistole unter seiner Jacke hervor und drückte sie Luke an die Schläfe.
    »Sie sind bewaffnet. Ersparen Sie uns beiden die unwürdige Prozedur des Durchsuchens.«
    »Eine Pistole in der Gesäßtasche. Aber sie ist ungeladen.« Er riskierte eine provokante Bemerkung. »Ihr Kumpel Frankie Wu hat mir das Magazin geklaut.«
    Der Mann nahm ihm die Pistole ab. »Dann hat Frankie
wenigstens irgendwas richtig gemacht, bevor er nach Chicago zurückgeflogen ist.«
    Luke blickte zur Decke des Aufzugs hinauf. »Metalldetektor?«
    »Nichts so Primitives.« Der Mann drückte eine Tastenkombination, und der Fahrstuhl stieg weiter nach oben. Der Türsteher nahm die Waffe von Lukes Kopf weg, und Luke wagte wieder zu atmen.
    »Das Gebäude ist … äh … ungewöhnlich. Erstklassige Immobilie, wirkt nur ziemlich unbenutzt.«
    »Mr. Drummond kann Ihnen das erklären. Wenn er es für angemessen hält.«
    Ein leises Klingeln ertönte, als sie das oberste Stockwerk erreichten. Die Fahrstuhltüren glitten auseinander, und Luke blickte auf einen Flur mit Holzboden und elegantem Perserteppich. Am anderen Ende sah er eine Tür.
    Sie traten auf den Flur hinaus, und die Tür am anderen Ende öffnete sich.
    »Er hatte eine Waffe, Sir«, meldete der Türsteher. »Ich habe sie ihm abgenommen.«
    Vor der Tür stand ein Mann in dunklem Rollkragenpullover und Jeans, mit grau meliertem Haar und breiten Schultern. Nicht groß, aber sehr muskulös. Er hatte ein streitlustiges Gesicht, das mit den Jahren einiges abbekommen zu haben schien. Seine Augen wirkten etwas verkniffen; Luke musste an einen Leser denken, der viel Zeit damit zubrachte, Bücher zu lesen, die ihm missfielen. »Eine Waffe. Wegen mir? Da bin ich aber stolz. Hallo, Luke.« Er lächelte nicht.
    »Hallo, Mr. Drummond«, sagte Luke. Er fragte sich, ob Drummond wusste, dass Eric tot war. Er musste es wissen. Dieser Mann sah so aus, als wüsste er alles. »Können wir reden?«

    »Auf den Tag hab ich mich gefreut.« Drummond hob eine Augenbraue. Er schien Lukes Gesicht zu studieren - wie eine Landkarte, die er schon einmal gesehen hatte, die aber Jahre später neu gezeichnet worden war.
    Der Türsteher drehte sich um und ging.
    Drummond musterte ihn. Ein leises Lächeln huschte über sein Gesicht.
    Luke beschloss, seine Karte auszuspielen. »Ist Aubrey Perrault hier?«
    »Nein.«
    »Wissen Sie, wo sie ist?«
    »Ja, das weiß ich. Sie ist in Sicherheit.«
    »Das bezweifle ich. Ihre Leute haben gestern Abend auf uns geschossen.«
    »Gummigeschosse. Sie tun weh, aber sie töten einen nicht, wenn der Schütze weiß, wie man damit umgeht.«
    Er erinnerte sich an die Kugeln, die das Gras vor ihren Füßen aufgewirbelt hatten. Diese Leute hätten ihm und Aubrey in die Beine schießen können, aber sie hatten es nicht getan.
    »Sie haben allen einen Riesenschreck eingejagt, als Sie mitten in den Verkehr rannten. Sie hätten überfahren werden können, Luke.«
    »Sie sehen mich an, als würden Sie mich

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