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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Anfang von diesem Book Club?«
    »Book Club war ein Scherzname, weil es hauptsächlich Professoren und Schriftsteller waren, aber der Name blieb. Das State Department hat zuerst deinen Stiefvater angeheuert, dann auch deinen Dad. Und dein Vater hat noch einige andere dazugeholt, zum Beispiel mich. Wir waren eine geheime, inoffizielle Gruppe, die neue und unkonventionelle Lösungen für die Probleme der Welt finden sollte. Was tut man, wenn zum Beispiel ein ausländischer Regierungschef zum Feind wird? Man kann ihn nicht einfach ermorden, das wäre ohnehin nur eine vorübergehende Lösung. Aber vielleicht, so hat der Book Club gedacht, findet sich ein unauffälliger Weg, um die Machtbasis des Kerls zu schwächen. Vielleicht mit Hilfe von gewissen wirtschaftlichen Veränderungen, die seinen engsten Verbündeten schaden, oder mit politischem Druck, von dem er nicht ahnt, dass er aus dem
Westen kommt. So etwas ist viel wirkungsvoller als ein politischer Mord. Aber für die Umsetzung braucht man schon ein bisschen Fantasie und natürlich eine gewisse Stärke. Das ist nur ein Beispiel. Die Professoren waren die Denker, und ich und Clifford, manchmal sogar die Professoren selbst, haben die Missionen ausgeführt. Wir hatten ein paar Erfolge. Manchmal erreicht man mit subtilen Mitteln und einer schlauen Strategie mehr als mit Gewalt.« Er zeigte auf die Fotos. »Wir hatten auch einige Misserfolge. Es funktioniert leider nicht immer mit subtilen Mitteln.«
    »Also, ich kann mir das nur schwer vorstellen«, erwiderte Luke kopfschüttelnd. »Mein Dad war Geschichtsprofessor mit einem Haus voller Bücher, das war seine Welt. Und jetzt sagen Sie mir, er war so eine Art Anti-Terror-Spezialist?«
    »Einer der Besten. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie gut sie waren.«
    Luke hatte ein Gefühl, als wäre keine Luft zum Atmen mehr im Zimmer. »Deshalb hat er so viele Gastprofessuren angenommen - in Europa, Asien, Afrika. Da ging es gar nicht um die Lehre. Es ging um … Spionage.«
    »Ja.«
    »Hat es meine Mutter gewusst?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Keine Lügen. Hat sie’s gewusst?«
    »Nein«, sagte Drummond schließlich. »Die meisten von uns waren nicht verheiratet. Nur Ihr Dad war es. Er hat es ihr verschwiegen. Strikte Anweisung.«
    Strikte Anweisung. Sein Vater hatte für eine geheime Gruppe gearbeitet. Wie viele Geheimnisse waren hinter Warren Dantrys Lächeln verborgen gewesen? Tränen brannten Luke in den Augen, und er blinzelte, um sie zurückzuhalten. »Und mein Stiefvater?«

    »Genauso.«
    Luke blickte sich um, mit einem Mal überzeugt, dass es hier noch mehr Kameras geben musste. Es war schon merkwürdig, was für klaustrophobische Gefühle man in einem Raum mit mehreren Fenstern entwickeln konnte.
    »Aber als Ihr Vater und die anderen in dem Flugzeug starben, da war auch der Book Club tot. Einige Wochen bevor es passierte, wollte er eine neue Gruppe gründen; es gab Probleme im Book Club. Ihr Vater und Ihr Stiefvater hatten große Meinungsverschiedenheiten. Henry wollte mehr Geld und mehr Einfluss im Außenministerium, Ihr Dad hingegen wollte lieber unauffällig bleiben und einfach nur die Arbeit machen.«
    »Und Quicksilver ist der Nachfolger des Book Club.«
    Drummond rieb sich das Gesicht. »Ja, wir haben Quicksilver gegründet. Ihr Vater hat es leider nicht mehr erlebt. Quicksilver soll eine Rückbesinnung auf unsere frühe Arbeit sein - ein neuer Weg, die Schurken zu bekämpfen, den Terrorismus im Vorfeld zu verhindern, mit neuen Strategien an das Problem heranzugehen.«
    Ein neuer Weg. Luke fragte sich, woher das Geld kam - für dieses Haus hier, für das Personal, für den Privatjet, für all die Ressourcen, auf die Quicksilver offenbar zurückgreifen konnte. »Arbeiten Sie immer noch für das State Department?«
    Drummond lachte schroff und schüttelte den Kopf. »Wir haben Quicksilver gegründet, und Sie … Sie haben mitgeholfen, die Night Road ins Leben zu rufen.« Schweiß trat auf Drummonds Gesicht, so als müsse er jetzt daran denken, dass die stillen Zuhörer auf jedes Wort von ihm achteten.
    Das Telefon begann zu klingeln, ein leises beharrliches Trillern. Drummond bewegte sich nicht.

    »Ich werde nicht abheben«, sagte Drummond. »Weil ich Ihnen jetzt sagen werde, warum ich will, dass Sie in Sicherheit sind. Ihr Vater hat mich einmal gerettet, und das zahle ich ihm zurück, so gut ich kann. Ich bringe Sie aus der Schusslinie dieses Krieges.«
    »Ein Krieg.«
    »Es ist tatsächlich ein Krieg,

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