Vertrau mir! - Thriller
Sweet Bird. »Die Sache haben wir schnell erledigt.«
Sie fuhren in zwei Autos los. Mouser saß am Lenkrad. »Hast du dem Typen gesagt, dass du Luke Dantry tot haben willst, wenn wir ihn dort finden?«, fragte Snow.
»Nein«, antwortete Mouser. »Das erledigen wir zwei allein. Ich trau sonst keinem.«
»Er ist von der Night Road, er ist okay.«
»Niemand ist okay. Von Henry hab ich auch gedacht, er wär okay. Aber er lässt sich von seinen Gefühlen für seinen Stiefsohn leiten. Und darum haben wir jetzt ein Problem. Wenn Luke in dem Haus ist - dann war er die längste Zeit unser Problem.«
39
»Sie wissen nichts von den fünfzig Millionen?«, sagte Luke. »Das ist nicht Ihr Ernst.«
Drummond sah ihn prüfend an und suchte nach irgendeinem Anzeichen, dass er bluffte. »Doch, es ist mein Ernst.« Er neigte den Kopf ein wenig, als würde er dem leisen Zischen der Klimaanlage lauschen. Für einen Sekundenbruchteil ging sein Blick in eine Ecke der Küche. Wenn Luke ihn nicht so aufmerksam beobachtet hätte, wäre es ihm wohl entgangen. Luke blickte ebenfalls in die Ecke hinüber und sah ein winziges Loch in der Decke. Eine Kamera?
Er hatte plötzlich das Gefühl, beobachtet zu werden. Vielleicht bildete er es sich nur ein. Aber die letzten Tage hatten ihn gelehrt, seinem Instinkt zu vertrauen.
»Ein Mann, der so verzweifelt ist wie Eric, der würde alles in die Waagschale werfen, um sich in Sicherheit zu bringen.« Luke sah Drummond wieder ins Gesicht. »Er würde keinesfalls die fünfzig Millionen vergessen.«
»Unseren Schutz hätte er sich mit ausführlichen Informationen über die Night Road erkauft. Das Geld brauchte er gar nicht zu erwähnen.« Die Nachricht von den fünfzig Millionen hatte Drummond sichtlich irritiert. »Er hat mich kontaktiert, als wir noch daran arbeiteten, ihn von dem Video in dem Flughafen-Parkhaus und den Bildern von dem Strafzettel zu identifizieren.«
»Moment - wie hat Eric Sie gefunden?«
»Das war mir auch ein Rätsel. Aber er hat gewusst, dass Quicksilver mehr ist als eine Firma für Risikomanagement. Er wollte Schutz, und er hat mir genug über die Night Road verraten, um ihn ernst zu nehmen. Ich hatte ihn noch gar nicht persönlich getroffen.«
Luke erkannte, dass Drummond keinen Grund hatte zu lügen. »Dann wollte Eric das Geld selbst behalten. Er erzählt Ihnen, was er weiß, Sie verstecken ihn vor der Night Road, und dann verschwindet er. Die fünfzig Millionen holt er von dort ab, wo er sie geparkt hat, und so bekommt weder die Night Road noch Quicksilver das Geld. Außerdem seid ihr zu sehr mit eurem Krieg beschäftigt, um Eric weiter zu beachten.« Es war ein einfacher, aber brillanter Plan.
»Wo ist dieses Geld?«, fragte Drummond.
»Haben Sie nicht gesagt, es wäre nicht wichtig?«
»Geld ist der Treibstoff für den Terrorismus. Wo liegt es, Luke? Wir müssen es sichern, bevor es die Night Road einsetzt.«
»Sagen Sie mir, wer Quicksilver ist, dann gebe ich Ihnen die fünfzig Millionen.«
Drummond hielt inne, als würde er seinen Zorn unterdrücken, und dann sah es Luke: ein winziger Knopf in Drummonds Ohr. »Okay«, sagte Drummond schließlich. »Sie sagen mir, wo das Geld ist, und ich beantworte Ihre Fragen.«
»Ich frage zuerst.« Luke blickte in die Ecke hinüber, der sich Drummond vorhin kurz zugewandt hatte. »Werden wir beobachtet? Oder hört jemand mit?«
»Spielt das eine Rolle?« Was für Luke Ja hieß.
Er holte tief Luft und fragte erneut: »Ich will wissen, welche Verbindung es zwischen Ihnen, meinem Stiefvater und meinem Dad gibt. Warum haben Sie genau so eine Medaille wie ich?«
Drummond sah ihn stirnrunzelnd an.
»Wegen dieser Verbindung wurde ich in diese Sache hineingezogen«, fügte Luke hinzu. »Sie stehen in dem Kampf auf der einen Seite, Henry auf der anderen - und Sie sind beide Teil der Vergangenheit meines Vaters.«
Drummond schwieg mindestens zehn lange Sekunden. »Wenn ich Sie hier sehe, kommen mir eine Menge Erinnerungen. Ich hab Sie sogar einmal auf den Schultern getragen. Ich weiß noch, wie Sie als kleiner Junge waren, ich habe Sie ein paarmal zu Hause bei Ihren Eltern gesehen. Wir waren am Anfang zu dritt. Ich, Ihr Stiefvater und Ihr Vater.«
Für Luke enthüllte sich hier eine irritierende Wahrheit. Sein Vater hatte also ein Doppelleben geführt. Alles, was Luke über seinen Dad gedacht hatte, schien plötzlich ins Wanken zu geraten. Einige Augenblicke lang drehte sich alles in seinem Kopf. »Am Anfang, sagen Sie. Am
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