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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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aufgehalten.
    Trotzdem hoffte er, dass ihm das bisschen Vertrautheit helfen würde. Mouser schien außer oui und non kein Wort Französisch zu verstehen, und das konnte seine Rettung sein. Sie hatten beide nur ihr Handgepäck, und nach einer flüchtigen Überprüfung ihrer Papiere traten er und Mouser in den trüben grauen Morgen hinaus, zu den wartenden Taxis hinüber.
    Während sie hinausgingen, warf Luke einen Blick auf sein Handy und fand eine SMS: Treffen wegen Aubrey eine Stunde nach Ankunft des Flugzeugs beim Eiffelturm. Mouser schnappte sich das Telefon und las die Nachricht. Luke riss ihm das Handy wieder aus der Hand.
    »Aber sie wissen nicht, dass ich da bin«, sagte Mouser.
    »Nein.« Angesichts der Möglichkeiten von Quicksilver hätte es ihn nicht überrascht. Mouser schon.
    »Der Eiffelturm. Ganz schön touristisch«, brummte Mouser. »Ich nehme dein Handy.«
    »Warum?«

    »Damit du sie nicht anrufst und ihnen steckst, dass ich auch hier bin.«
    Luke hatte daran gedacht, das Wort Mouser oder Hilfe an die Nummer zu schicken, von der die Nachricht gekommen war. Als Warnung für Quicksilver. Er zögerte.
    »Wenn du mich austricksen willst, bring ich dich um«, sagte Mouser. »Gib mir das Handy.«
    Luke gab es ihm.
    Mouser packte ihn mit stählernem Griff an der Schulter. »Los, komm. Ich hab ein Auto für uns.«
    Der Wagen stand in der hintersten Ecke einer Parkgarage. Mouser fand den Schlüssel in einem Behälter unter der Stoßstange. Es war eine funkelnagelneue Mercedes-Limousine.
    Er öffnete den Kofferraum. Drinnen lagen Taschen in verschiedenen Größen. Manche waren lang und schmal und trugen das Logo eines britischen Golfschlägerherstellers. Luke vermutete, dass sie keine Golfschläger enthielten, sondern Waffen. Irgendjemand hatte diesem Mann ein Arsenal zur Verfügung gestellt und es ihm sogar zum Flughafen gebracht. Mouser hatte also Verbündete in Frankreich.
    Die Night Road war offenbar nicht nur in Amerika aktiv. Luke hatte nur Nachforschungen über amerikanische Extremisten angestellt, aber wenn diese Terroristen mit Gleichgesinnten in der ganzen Welt zusammenarbeiteten … eine erschreckende Vorstellung.
    »Steig ein«, sagte Mouser.
    Luke gehorchte. Mouser setzte sich nicht ans Lenkrad; er stand da und studierte nachdenklich das Handy, so als hätte er eine E-Mail bekommen. Er kehrte Luke den Rücken zu. Dreißig Sekunden später stieg er in den Wagen, einen wütenden Ausdruck auf dem Gesicht.
    Mouser brauste aus der Parkgarage.

48
    Mouser hatte eine der langen Golftaschen aus dem Kofferraum genommen. Er steckte Luke einen Ohrhörer ins Ohr und sagte: »Ich höre jedes Wort, das du sagst. Wenn du dieses Ding rausnimmst, bist du tot.«
    »Wo wirst du sein?«
    »Ich seh zu. Wenn du Dummheiten machst, erschieß ich dich - egal, was mit den Konten ist. Wenn du dich an die Spielregeln hältst, gibt’s für euch ein Happy End.«
    Dich wird es erwischen, dachte Luke, nicht mich. Doch er drehte sich um und ging auf den Eiffelturm zu. Als er zurückblickte, war Mouser weg. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Mouser sein Gespräch mithören könnte. Das machte sein Vorhaben viel schwieriger. Und zweifellos würde Mouser ihn und Aubrey erschießen, wenn er den Knopf aus dem Ohr nahm. Er musste sich etwas anderes einfallen lassen, um Quicksilver zu warnen.
    Die Basis des Eiffelturms war breiter und der Platz davor größer, als Luke es in Erinnerung hatte. Er sah französische Soldaten mit Sturmgewehren auf und ab gehen, die die Menschenmenge kontrollierten und nach irgendetwas Ungewöhnlichem oder Bedrohlichem Ausschau hielten. Die Sonne kam hinter den Frühlingswolken hervor.
    Sein Telefon klingelte. Er meldete sich.
    Es war Aubreys Stimme, sie klang verängstigt. »Luke.«
    »Bist du okay?«

    »Ja. Ich sag dir jetzt, wo du hingehen musst.« Sie bemühte sich, langsam und ruhig zu sprechen. »Geh vom Fluss weg, weg vom Turm, zu dem Bogen, wo die Busse stehen. Du wirst mich sehen.«
    In der Ferne sah er hinter Fußwegen und Buschwerk einen halbkreisförmigen Straßenabschnitt, wo ein Doppeldeckerbus geparkt war. Die Touristen machten sich gar nicht die Mühe auszusteigen, sondern knipsten ihre Fotos vom Eiffelturm gleich aus dem Bus heraus. »Okay«, sagte er.
    Im anderen Ohr hörte er Mousers Stimme flüstern: »Wenn du sie warnst, schieße ich und verzichte auf das Geld.«
    »Ja«, sagte er wie als Antwort auf beide, Aubrey und Mouser.
    So viel zu seiner brillanten Falle. Er hatte diesen

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