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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Die Vergangenheit Ihres Vaters?«
    »Drummond hat Ermittlungen über einen der Leute angestellt, die uns angegriffen haben, einen Mann namens Mouser. Ich will wissen, ob Sie den Verdacht haben, dass Mouser meinen Dad getötet hat.«
    »Und was ist mit Ihnen?«
    Er verspürte eine Gewissheit, die ihn selbst überraschte. »Ich will weiter gegen diese Leute kämpfen. Zusammen mit euch.«
    Der Mann schwieg einige Augenblicke, ehe er antwortete: »Das ist nicht Ihr Kampf, Luke.«
    »Es ist sehr wohl mein Kampf. Ich will mich nicht irgendwo unter einem falschen Namen verstecken und darauf hoffen, dass ihr die Night Road besiegt. Ich bin mittendrin in diesem Kampf.«
    »Luke, Sie haben ohnehin schon genug getan, wenn man bedenkt, dass Sie unschuldig da hineingezogen wurden.«
    »Sind Sie in Paris? Ich habe nämlich Tickets für die Maschine heute Abend gefunden. Drummond sollte mich nach Paris bringen, nicht wahr?«
    »Ja. Falls wir der Meinung wären, dass es das Beste ist. Aber …«
    »Dann sehen wir uns bald.« Er beendete das Gespräch.

46
    Der Nachtflug nach Paris war fast voll besetzt. Lukes Zunge fühlte sich bleischwer in seinem Mund an, als er den falschen Pass vorweisen musste, doch es ging kein Alarm los. Drummond hatte Tickets für die Businessclass gekauft. Die Sitze waren bequem, und man konnte sich zurücklehnen, ohne dem Passagier hinter sich Platz wegzunehmen. Er saß auf einem Fensterplatz, trug seine Sonnenbrille und hatte die Baseballmütze tief ins Gesicht gezogen.
    Drummonds Sitz neben ihm blieb leer. Luke seufzte erleichtert. Er zog Drummonds Medaille aus der Tasche und verglich sie mit seiner eigenen. Sie waren bis ins kleinste Detail identisch.
    Sie wird dich beschützen, hatte sein Vater gesagt. Was genau hatte er damit gemeint? Luke hatte es mehr als moralische Orientierungshilfe verstanden - aber jetzt dachte er, dass es sein Vater viel konkreter gemeint haben könnte. Er steckte Drummonds Medaille wieder ein.
    Er aß das angebotene Abendessen - Salat, Lamm, Couscous und einen Eisbecher. Dann zog er sich eine Decke bis ans Kinn und sank in einen tiefen Schlaf.
    Er erwachte Stunden später, als das Frühstück serviert wurde. Draußen vor dem Fenster sah er die Wolken über der französischen Landschaft. Er setzte sich auf, rieb sich die Augen unter der dunklen Sonnenbrille, und Mouser sagte: »Du hast gut geschlafen. Ich nicht.«

    Luke blinzelte. Das konnte nicht sein. Aber Mouser saß tatsächlich neben ihm.
    Und dann zuckten seine Mundwinkel in einem teuflischen Lächeln. Irgendwie war dieses Grinsen beängstigender als ein Messer oder eine Pistole.
    »Wenn du hier eine Szene machst, dann ruinierst du den Flug für alle. Und zwar gründlich.«
    »Wie bist du …?«, fragte Luke mit einem Klumpen in der Kehle.
    »Wir müssen beide nach Paris. Und so viele Flüge gibt es nicht.«
    Luke blickte an Mousers Platz am Gang vorbei. In der Mittelreihe saß ein älteres Paar, offenbar Urlauber. Hinter ihm saßen zwei Geschäftsleute - der eine schlief, der andere war über seinen Laptop gebeugt. Jeder konzentrierte sich ganz auf sich selbst.
    »Ich tu dir nichts«, flüsterte Mouser.
    »Lügner.« Er dachte an Drummond, der durch einen Schuss in den Rücken gestorben war. Und an das Gesicht seines Vaters, bevor er das Flugzeug bestiegen hatte.
    Hast du meinen Vater umgebracht? Warum bist du Jahre später auf einmal ein Verdächtiger?, schoss es ihm durch den Kopf. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    In seiner Tasche hatte er den USB-Stick, der in dem kleinen Basketball verborgen war. Der Schlüssel zu dem Geld.
    »Warum willst du nach Paris, Luke?« Mouser nahm einen Schluck von seinem Kaffee. »Du brauchst wohl ein bisschen Urlaub nach deinen Abenteuern?«
    Luke gab keine Antwort. Er musste weg. Der Pilot verkündete, sie würden in zwanzig Minuten landen.
    »Sag’s mir. Wenn ich nämlich ausplaudere, dass du mit einem falschen Pass unterwegs bist - meiner ist übrigens
echt -, dann wär das ziemlich riskant für dich. Da frage ich mich doch, weshalb du das denn machst. Ich kann mir nur vorstellen, dass es um das Geld geht. Eric wollte auch nach Paris. Du folgst einfach seiner Spur.«
    Ich muss ihn irgendwie außer Gefecht setzen, hier und jetzt, dachte Luke, und das, ohne mich erwischen zu lassen.
    »Du händigst mir das Geld aus«, fuhr Mouser fort, »dann kannst du gehen, wohin du willst. Dann ist unser Kampf vorbei.«
    »Das werd ich nicht tun - weil ihr mich so oder so nicht in Ruhe lassen

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