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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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würdet.«
    »Ich geb dir nicht die Schuld an dem, was in New York passiert ist. Es war Snows Schuld. Sie hat falsch reagiert.« Sein Blick war fest auf Lukes Gesicht gerichtet.
    »Aber ich geb dir die Schuld für Drummond. Und für …« Er hielt inne.
    »Und für was?«, zischte Mouser.
    »Hast du einmal …« Er wartete, bis die Flugbegleiterin vorbeigegangen war. »Hast du einmal ein Privatflugzeug sabotiert? Eine Maschine, die von Washington DC nach North Carolina geflogen ist? Vor zehn Jahren?«
    Die Stille hing zwischen ihnen. Luke starrte ihn an. Mouser hatte immer noch dieses höhnische Lächeln im Gesicht.
    »Nein. Ich versteh nichts von Flugzeugen und ihren Systemen.«
    Luke musterte ihn. Er glaubte ihm nicht. Er war mit der Psychologie von Terroristen vertraut genug: Solche Wissenslücken gaben sie grundsätzlich nicht zu. Sie taten gern so, als wüssten sie alles. Ein einfaches Nein auf seine Frage hätte völlig ausgereicht. Außerdem hatte Luke mit keinem Wort erwähnt, dass es bei der Sabotage um das Flugsystem gegangen war.

    Falls Mouser neugierig war, warum Luke ihm die Frage nach dem Flugzeug gestellt hatte, so behielt er es jedenfalls für sich. »Ich habe deine Frage beantwortet, jetzt beantworte du die meine. Wo ist das Geld?«
    Er antwortete mit einer bewussten Lüge: »Eric hat das Geld auf vielen verschiedenen Konten versteckt.«
    »Gib mir die Kontonummern.«
    Luke tippte sich an die Schläfe.
    »Da drin? Ich glaub dir nicht, dass du dir so viele Kontonummern merken kannst. Und die sind lang.«
    »Ich war hoch motiviert. Wenn du mich tötest, wirst du sie nie bekommen.«
    Mouser sah ihn an. »Du lieferst die Informationen jemandem in Paris. Um Aubrey zurückzubekommen.«
    »Ja.« Und um der Night Road das Geld zu entziehen. Er hatte nicht die Absicht, Terrorismus zu finanzieren. Doch nun fragte er sich, ob es einen Weg gab, wie er dieses Zusammentreffen in eine Falle für Mouser verwandeln konnte. Vielleicht war es möglich, ihn in Paris an Quicksilver auszuliefern. In seinem Kopf begann ein Plan Gestalt anzunehmen.
    »Du kennst diese Frau kaum«, sagte Mouser, den Blick geradeaus gerichtet. »Ich hab Snow auch kaum gekannt. Aber manchmal genügt das.« Er hielt inne. »Du als Student - du willst doch nicht so ein Leben. Gib mir die Information über die Konten, dann bist du frei.«
    Die Räder gruben sich in den Asphalt der Landebahn, als der Airliner aufsetzte.
    Was hatte Henry in Austin über seine Arbeit gesagt? Er wusste es noch gut, obwohl es eine Ewigkeit her zu sein schien. Du legst deine Köder geschickt aus. »Ich treffe mich mit Quicksilver. Sie haben die Möglichkeiten, dir und der Night Road viel mehr zu schaden, als ich es könnte«, sagte Luke.

    Der Pilot verkündete, dass die Maschine zuerst zu dem Bus rollen würde, mit dem die Fluggäste zum Terminal gebracht wurden. »Du schließt also einen Deal mit ihnen.«
    »Nein«, log Luke. »Sie wollen nur das Geld. Aber ich hätte da eine Idee.«
    »Ja?«
    »Komm mit zu dem Treffen. Du kannst dir einen von ihren Leuten schnappen und herausfinden, was Quicksilver wirklich ist. Und ich und Aubrey sind frei. Du bekommst das Geld, du bekommst deine Feinde.«
    »Warum solltest du mir helfen?«
    »Weil ich einfach in Ruhe gelassen werden will. Von dir, von Quicksilver. Der Kampf ist eine Sache zwischen euch.« Luke wusste: Wenn er hier am Flughafen eine Szene machte, um Mouser verhaften zu lassen, dann würden sie auch ihn festnehmen - und dann würde er die Wahrheit nie erfahren.
    Quicksilver überwachte bestimmt jeden ihrer Schritte. Sie haben die Möglichkeiten dazu, sagte er sich. Sie sehen Mouser schon von weitem kommen. Und sie werden ihn töten, dachte Luke.
    »Ich soll dir helfen, deine Frau zu retten, nachdem du meine getötet hast.« Mousers Flüstern war so leise, dass Luke ihn kaum hören konnte, während ringsum die Leute aufstanden, um ihre Sachen zusammenzupacken. »Ich komme mir vor, als würde ich einen Deal mit dem Teufel schließen.«
    Ich auch, dachte Luke.

47
    Paris. Luke war seit seinen frühen Studententagen nicht mehr dort gewesen. Damals hatte er seine Mutter und Henry zu einer Konferenz begleitet. Mit seinen neunzehn Jahren war er frei und unbeschwert durch die Straßen geschlendert, hatte Buchhandlungen und Bars besucht, war durch die weitläufigen Parks gewandert und hatte sich im alten Studentenviertel Quartier Latin herumgetrieben. Er hatte Paris geliebt, sich seither aber nicht mehr in der Stadt

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