Vertrau mir! - Thriller
des Gewehrs eines Terroristen.
Er dachte nicht mehr an irgendwelche Möglichkeiten und Pläne, die er sich zurechtgelegt hatte. Ein Zittern ging durch seinen ganzen Körper. »Dad?«, sagte er atemlos. Nein. Er konnte das nicht mehr schaffen. Es war zu viel. Und doch musste er irgendetwas tun, um die Katastrophe zu verhindern.
»Was?«, fragte Mouser in seinem Ohr.
Er durfte nicht zulassen, dass Mouser die Falle zuschnappen ließ. Er durfte sich nicht von Gefühlen überwältigen lassen, sondern musste scharf nachdenken.
»Damned, meinte ich. Ich seh sie nicht«, sagte Luke und blinzelte. Er spürte die Tränen in seinem Gesicht. »Sie sind nicht hier. Wir sollten abhauen. Ich geb dir einfach das Geld. Bitte, gehen wir.« Er drehte sich um und ging.
»Ich sehe sie. Die Frau, mit der du in Chicago zusammen warst. Geradeaus vor dir. Sie steht neben einem kahlköpfigen Typ. Was hast du denn, verflucht?«, knurrte Mouser drohend.
»Das ist sie nicht.« Ihm fiel nichts anderes ein.
»Luke. Verarsch mich nicht.«
Vielleicht erkennt er Dad nicht, dachte er. Vielleicht erinnert er sich nicht an jeden, den er umbringen sollte.
Ein Mann, den er nicht kannte, blieb im Vorbeigehen stehen und fasste ihn am Arm. »Luke, es ist okay.« Er erkannte die Stimme - es war der Franzose, mit dem er telefoniert hatte.
Luke wollte den Kopf schütteln. »Bringen Sie sie weg. Bitte, bringen Sie sie weg.«
»Was?«
»Ein Scharfschütze! Lauft! Schnell!« Luke rannte zu seinem Vater und Aubrey. »Aubrey, Dad, lauft! Lauft!«
»Dad?«, zischte Mouser in seinem Ohrhörer. »Was ist das für ein verdammtes Spiel...«, begann er, doch er sprach nicht zu Ende. Worte waren jetzt unwichtig.
Die Kugel pfiff durch die Luft, und Dreck wurde vor Lukes Füßen aufgewirbelt. Er blieb so abrupt stehen, dass er fast stürzte. Ein zweiter Schuss krachte, und Panik breitete sich in der Menge aus.
»Ein Scharfschütze!«, schrie Luke wieder. Noch ein Schuss, und die Leute sprengten schreiend auseinander. Luke drehte sich nach dem Franzosen um - der lief mit gezogener Pistole in die Richtung, aus der die Schüsse kamen, dann fiel er, niedergestreckt von einer Kugel, die seinen Hals durchbohrte.
Luke wurde von einer Schar Touristen umgerannt, die zu ihrem Bus zurückliefen. Er verlor die Sonnenbrille, Füße trampelten über ihn hinweg, ein jäher Schmerz durchzuckte seine Hand, Schuhe stießen gegen seinen Kopf und seine Wange. Er kämpfte sich hoch und sah seinen Vater und Aubrey von drei Männern in Schwarz umgeben, die ihnen Pistolen an die Hinterköpfe setzten und sie durch das Chaos der Menge schoben.
Es war eine Falle. Die Night Road hatte ihren Feind aus der Deckung locken wollen, und das war ihnen auch gelungen. Luke hatte Quicksilver an Mouser ausgeliefert, der offensichtlich nicht allein arbeitete.
»Dad!«, rief Luke. Er sah, dass sich die Gruppe zusammen mit der flüchtenden Menge zum Bus bewegte, und er versuchte verzweifelt, ihnen zu folgen. Er brach aus der dichten Menge aus und sah, dass sein Vater und Aubrey in einen Van geschoben wurden. Der Van trug ein Logo, einen Kuchen, und darunter stand TROIS PETITS GÂTEAUX. Drei kleine Kuchen.
Die Tür wurde zugeknallt, und der Van beschleunigte auf
die Straße hinaus. Luke lief über einen Rasenstreifen auf den breiten Fußweg und versuchte dabei, den Van nicht aus den Augen zu verlieren.
Doch plötzlich wurde der Van nach rechts herumgerissen und raste über die Allee, hielt direkt auf ihn zu. Der Fahrer zeigte auf Luke. Sie wollten jetzt auch ihn.
Er drehte sich um und lief zurück zum Eiffelturm. In seiner Angst riskierte er einen Blick über die Schulter und sah das Gesicht des Fahrers, die Stirn gerunzelt, die Zähne zusammengebissen, offenbar entschlossen, ihn zu überfahren.
Er hatte keinen Ausweg. Der Van brauste an ihm vorbei, ein Gewehrkolben aus dem Fenster traf ihn und stieß ihn zu Boden. Der Van kam mit quietschenden Reifen zum Stillstand. Er hörte die schrillen Sirenen von Polizeiwagen näherkommen, während die bewaffneten Gardisten den Platz räumten und nach dem Ursprung der Schüsse suchten. Doch es kamen keine Schüsse mehr; Mouser war fort. Natürlich. Seine Kumpel konnten die Arbeit für ihn zu Ende führen.
»Hilfe!«, rief Luke. »Aidez-moi!« Doch in der allgemeinen Panik hörte ihn niemand.
Einer der Männer im schwarzen Anzug sprang aus dem Van, die Pistole in der Hand, und rief ihm auf Englisch zu, dass er in den Wagen einsteigen solle. Einen kurzen
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