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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Klinik nördlich von Chicago, die unter der Kontrolle von Quicksilver stand. Das allein zeigte ihm das ganze Ausmaß dieses sogenannten losen Netzwerks. Sie hatten Geld und gewaltige Ressourcen.
    Aber das hatte Henry auch.
    »Hast du dich entschieden?« Sein Vater fuhr in seinem Rollstuhl zur Tür. Blass, hager, doch die Ärzte meinten, dass sie ihn wiederherstellen würden.
    »Was wir heute essen sollen? Ich finde, wir haben uns ein Steak verdient. Jetzt, wo du wieder auf bist und beißen kannst.«
    »Klingt gut, aber ich hab mehr an deine Zukunft gedacht.«
    »Ich bin immer noch spurlos verschwunden.«
    »Das muss nicht so bleiben.«
    »Wirklich? Henry und die Night Road werden mich wohl kaum einfach in mein altes Leben zurückkehren lassen.«
    »Wir können eine Menge für dich tun.«
    Jetzt blickte Luke zu seinem Vater hinüber, der ihn nicht ansah, sondern seine Hände im Schoß zu studieren schien. Er spürte ein seltsames Gemisch aus Liebe und Hass in sich hochkommen. In den vergangenen Tagen hatte er seinen Vater dabei beobachtet, wie er schlief, sich erholte und langsam
wieder zu Kräften kam. Doch er hatte noch keine Antwort auf seine Frage gehört.
    »Aus Dankbarkeit für das, was du getan hast, kann dir Quicksilver in dein altes Leben zurückhelfen.«
    »Willst du so alles gutmachen, was du getan hast? Indem du mich vor dem ganzen Ärger schützt? Denn vieles davon verdanke ich dir, Dad. Dieser … Krieg - du hast schon damit zu tun, seit ich auf der Welt bin, und ich hatte keine Ahnung, dass ich da hineingezogen werden könnte. Abgesehen von dem kleinen Hinweis, als du mir die Erzengel-Michael-Medaille geschenkt hast und gesagt hast, ich müsste eines Tages vielleicht kämpfen. Hast du gedacht, dass ich einfach in deine Fußstapfen trete? Vielen Dank, kann ich nur sagen.«
    Warren blickte auf seine geschienten Finger hinunter, so als hätte er die Schärfe in Lukes Worten nicht gehört. »Eric wurde gleich nach seiner Ermordung als Geldwäscher entlarvt. Er hat in seiner Bank das System manipuliert, um seine Spuren zu verwischen. Wir können Computeraufzeichnungen fälschen, damit man glaubt, du hättest ihn schon früher gekannt, ohne etwas mit seinen Machenschaften zu tun zu haben. Irgendwann hat er gedacht, dass du von seinen Verbrechen wüsstest, und dich verfolgt. Wir können deinen Namen nach und nach völlig reinwaschen.«
    »Du willst eine Lüge erfinden, damit ich ein wahres Leben führen kann? Mein altes Leben war nicht die Wahrheit. Henry hat mich benutzt. Weil du mich verlassen hast. Du hast uns im Stich gelassen.«
    Nun sah ihm sein Vater in die Augen. »Ich hätte nie gewollt, dass dir das alles passiert, Luke. Darum bin ich ja gegangen.«
    »Darum hast du uns so unglaublich belogen. Nennen wir’s doch beim Namen.« Ein Zorn, den er nicht unterdrücken
konnte, kochte in ihm hoch. Sie hatten bis jetzt keine Gelegenheit gehabt zu reden. Alles, was sein Vater gesagt hatte, war, dass er es bedauerte.
    »Gut. Ich habe euch belogen. Aber ich dachte, ich täte damit das Beste für dich und deine Mom. Ich wollte nicht, dass irgendjemand, der’s auf mich abgesehen hat, euch etwas antun könnte. Sie haben alle umgebracht, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Glaubst du, sie hätten gezögert, auch meine Familie zu töten?«
    »Sie? Es war nur Henry, Dad. Er hat dich vertrieben, du hast es zugelassen, und er hat dein Leben übernommen. Herrgott nochmal …«
    »Ich hab nicht gewusst, dass Henry hinter dem Mordanschlag auf mich steckte. Ich schwöre es.«
    In der vergangenen Woche hatte Luke immer wieder an etwas denken müssen, das er jedoch nicht anzusprechen wagte, solange es seinem Vater nicht besserging. »Was du da über Mom gesagt hast und Henrys Mord an ihr …«
    »Ich bin überzeugt, dass er bei ihrem Tod seine Hände im Spiel hatte. Deine Mutter war eine kluge Frau. Sie hat vielleicht herausgefunden, was er getan hat. Und ihn darauf angesprochen. Nach unseren Erkenntnissen muss er sie daraufhin umgebracht haben.«
    »Aber sie wäre nie in Gefahr geraten, wenn du den Mut gehabt hättest, bei uns zu bleiben. Wenn wir für dich wichtiger gewesen wären als deine Arbeit.«
    Warren griff nach der Hand seines Sohnes, doch Luke trat einen Schritt zurück. Eine drückende Stille senkte sich zwischen sie, in der nur das Flüstern des Windes in den Eichen.
    »Willst du, dass ich für dich wieder tot bin, Luke?«, fragte Warren. »Das kann ich für dich tun. Das ist das, was du gewohnt bist. Du

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