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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Die Zeit seitdem hatte gerade ausgereicht, um die Wagen zu beladen, sich noch eine Zigarette anzuzünden und eine Minute zu plaudern. Einer der Männer hatte vorgeschlagen, noch einmal hineinzugehen und Mouser und Henry zu erschießen, was aber nicht auf Zustimmung stieß.
    Die Wagen explodierten - mit einer Ausnahme - binnen weniger Sekunden, und die Trümmer flogen in alle Richtungen. Die verpackten Schrauben und Nägel rissen die Terroristen förmlich in Fetzen.
    Der Wagen, der am nächsten beim Geschäft stand, blieb verschont. In der Eile hatte Luke am letzten Handy unabsichtlich die Drähte herausgezogen und seinen Fehler nicht bemerkt. Die Zündung blieb aus, und der Fahrer - der härteste und älteste der Männer, jener tätowierte Kerl, der für den Highschool-Bombenanschlag in Kansas City verantwortlich war - starrte auf die Trümmer, die von den Autos seiner Gefährten übrig waren. Er stand von seinem Sitz auf. Die Fenster seines Wagens waren ebenso zertrümmert wie die Schaufenster der umliegenden Geschäfte. Einer der Wagen
lag brennend mitten auf der Straße. Der Mann sah auch, was von seinen Gefährten übrig war; wenige Meter vor ihm lagen sie zerfetzt und verbrannt.
    Die Bomben, dachte er, jemand hat die Bomben manipuliert. Er wartete zehn Sekunden, weil er wusste, dass es keinen Sinn gehabt hätte, wegzulaufen, falls auch bei ihm die Zeitschaltuhren umgestellt worden waren. Dann würde er genauso sterben wie die anderen.
    Doch die manipulierten Bomben hatten alle zugleich gezündet. Und seine Kartons waren noch ganz. Er war sich nun sicher, dass ihm nichts passieren würde. Er fuhr aus dem Parkplatz und stieg aufs Gas, fest entschlossen, seine Aufgabe doch noch zu erledigen.
     
    Die Explosion zertrümmerte die Fenster im ersten Stock, riss Luke von den Beinen und schleuderte ihn gegen Henry. Luke stolperte über seinen Stiefvater und hörte den Schuss nicht, der sich aus der Waffe löste. Er blinzelte, um mit seinen geblendeten Augen etwas sehen zu können.
    Sein Plan, die Schaltuhren der Handys umzustellen, hatte also funktioniert. Luke rappelte sich hoch. Er sah Aubrey mit blutigem Gesicht auf dem Rücken liegen, immer noch an ihren Stuhl gefesselt. Sein Vater lag neben ihr, ebenfalls von der Explosion umgerissen. Henry lag benommen am Boden. Seine Pistole war weg.
    Wo war sie? Und wo war Mouser?
    Luke spürte etwas Heißes neben sich: Flammen züngelten an den Vorhängen, die von brennenden Trümmern in den Raum geschleudert worden waren. Die importierten Gegenstände - afrikanische Masken, Holztische, Stoffballen aus Asien - brannten überall im Raum. Das ganze Haus brannte.
    Mouser war nirgends zu sehen.

    Plötzlich schlossen sich Hände von hinten um Lukes Kehle. Er spürte einen Pistolenlauf an der Schläfe. Luke stieß mit dem Kopf nach hinten und erwischte Mouser im Gesicht. Er drehte sich und packte die Pistole, und die abgefeuerte Kugel bohrte sich in den Betonboden. Luke schlug mit der Faust zu so hart er konnte und traf Mouser am Kiefer. Er spürte, wie der Knochen brach, und seine Finger schmerzten von der Wucht des Schlages.
    Mouser taumelte zurück und stolperte fast über Henry, der sich nun ebenfalls hochrappelte. Wilder Hass glühte in Mousers Augen, als er sich brüllend auf Luke stürzte. Mouser riss ihn um, und sie rollten über den Boden.
    Sie rangen verbissen. Mousers Gesicht war von Wut verzerrt, als er Luke an der Kehle packte. Sie krachten gegen die brennenden Vorhänge, und Luke spürte, wie sein Hemd Feuer fing. Er wälzte sich auf dem Betonboden, um die Flammen zu ersticken, und hielt dabei Mouser fest umklammert.
    Mouser schrie, als die Flammen nun auf sein Hemd übersprangen. Er wand sich los, und beide Männer wälzten sich am Boden, um ihre brennenden Kleider zu löschen. Luke sprang hoch, und als Mouser aufblickte, trat ihm Luke mit voller Wucht ins Gesicht und spürte, wie Nase und Zähne brachen. Er packte Mouser am Hals und am Gürtel und schleuderte ihn mit verzweifelter Kraft zur Wand hinüber, so dass ihm ein stechender Schmerz in den Rücken schoss. Mouser flog durch die brennenden Vorhänge und das zertrümmerte Fenster und stürzte mit rudernden Armen brennend auf den Asphalt hinunter.
    Reglos lager da, und durch die Flammen sah Luke Mousers Hals, der vom Aufprall bizarr verkrümmt war.
    In dem Feuer und den Rauchwolken machte Luke fünf brennende Autowracks aus.

    Fünf. Nicht sechs.
    »Einer ist davongekommen!«, schrie er. Als er sich umdrehte, sah

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