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Vertraue mir (German Edition)

Vertraue mir (German Edition)

Titel: Vertraue mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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nicht, wie ich heiße.“
„Nicht so schlimm. Haben Sie irgendeinen Lieblingsnamen, oder einen Namen, zu dem Sie einen besonderen Bezug haben?“
Sie sah ihn erstaunt an. „Sie wollen mir einen Namen geben? Wie wäre es mit `Freitag´?“ meinte sie spöttisch in Anlehnung an „Robinson Crusoe“.
Gabe lachte. „Nein, so meinte ich es nicht, nur für die Zwischenzeit. Wenn es Ihnen unangenehm ist, bleiben wir eben bei `Hey Miss´.“
Sie sah ihn lange prüfend an, wollte wissen, ob er sich über sie lustig machte. Als sie sich sicher war, dass dem nicht so war, antwortete sie leise: „Wie wäre es mit dem Namen meiner Mutter? Der hat mir immer gut gefallen.“
„Fiona?“ Er wusste es noch. „Doch, das ist wirklich ein schöner Name. Einverstanden. Fiona, ich muss Sie mal kurz allein lassen und Brennholz sammeln. Durch den Sturm ist es doch ziemlich zur Neige gegangen und ich möchte nicht unbedingt heute Nacht ausrücken müssen. Man weiß ja nie, wer sich im Wald so herumtreibt, nicht wahr?“, fügte er leicht stichelnd hinzu.
Die grünen Augen blitzten, aber sie verkniff sich eine Antwort. Gabe zog seinen Parka über und verließ grinsend das Blockhaus.
Fiona legte sich aufatmend zurück. Irgendwie fühlte sie sich bedrängt, so höflich Gabe auch war.
War es nur ein Trick, um sie in Sicherheit zu wiegen? Sie konnte es immer noch nicht glauben, aber was blieb ihr anderes übrig? Sie war verletzt und auf ihn angewiesen. Sie wusste nicht, was geschehen war und wer sie war. Sie musste durchhalten, bis sie in die Stadt zurückkonnten. Dann würde sich alles aufklären.
Aber Gabe interessierte sie, das gab sie sich offen zu. Ein gut aussehender, anscheinend allein stehender Mann, der so vital und zugleich ritterlich war.
Sie spürte ein leichtes Ziehen im Bauch und dachte lächelnd an eine Formulierung ihrer Mutter. „Liebes, wenn du einmal Schmetterlinge im Bauch fühlst, dann ist es der Richtige“. Aber was, wenn sie schon einen Richtigen hätte? Die Schmetterlinge verschwanden und Fiona fühlte auf einmal einen Stein in der Brust. Der fehlende Ehering! Hoffentlich würde sie sich bald wieder erinnern, denn diese Situation war unmöglich lange zu ertragen. Plötzlich stutzte sie. War da ein Schrei gewesen?
Sie lauschte, und plötzlich hörte sie in nächster Nähe des Hauses das Fauchen einer Wildkatze.
Gabe! War ihm etwas geschehen?
Sie stand wacklig auf und wartete einen Moment, bis sich der Schwindel gelegt hatte.
Dann ging sie zum Fenster und blieb erschrocken stehen. Direkt vor der Tür duckte sich ein sprungbereiter Puma und etwa zwanzig Meter weiter neben einem Baum Gabe, die Hände voller Holzscheite!
Sie sah sich fieberhaft nach einer Waffe um und entdeckte schließlich in einem Glasschrank einige Gewehre. Der Schrank war verschlossen. Sie lächelte leicht über Gabes Voraussicht.
Dann nahm sie den schweren Mamor–Aschenbecher vom Schreibtisch und schlug die Scheibe ein.
Sie packte eines der Gewehre, zog es aus dem Schrank und prüfte ganz sachverständig, ob die Waffe geladen war. Dann erstarrte sie in der Bewegung, als sie erkannte, was sie tat. Sie kannte sich tatsächlich mit Waffen aus. Sie ging damit ganz selbstverständlich um.
Wieder hörte sie das Fauchen der Raubkatze und schüttelte die unheilvollen Gedanken ab, als sie zur Tür wankte. Sie öffnete sie vorsichtig und sah entsetzt, dass der Puma Gabe bereits angegriffen hatte.
Ihr Gastgeber lag im Schnee und blutete am rechten Arm. Der dicke Norwegerpullover war zerfetzt, hatte aber die scharfen Reißzähne etwas abgehalten. Der Puma war direkt über ihm, aber durch das Geräusch der geöffneten Türe abgelenkt worden. Er wich fauchend einen Schritt zurück.
Fiona trat vor die Türe, das Gewehr im Anschlag. Die Katze kam nun rasch auf sie zu, Fiona schoss in die Luft und lud sofort nach. Die Katze stockte nur kurz, dann stieß sie sich mindestens fünf Meter vor Fiona bereits vom Boden ab.
Es gab einen Knall und der Puma fiel leblos nieder. Fiona ließ das Gewehr sinken und lehnte sich Halt suchend an den Türrahmen. Dann gab sie sich einen Ruck und ging, nach einem reuevollen Blick auf das schöne Tier, hinüber zu Gabe. Sie ließ sich neben ihn auf die Knie nieder und sah ihn an.
„Sie hatten Recht, Gabe, ich kann wirklich hervorragend schießen.“ Das klang zutiefst deprimiert.
Gabe strich ihr sanft über den Arm und sagte leise: „Das macht mich momentan sehr froh, Fiona, denn sonst wäre ich jetzt tot. Das

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