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Vertraue mir (German Edition)

Vertraue mir (German Edition)

Titel: Vertraue mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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langsam um und erblickte direkt hinter sich Garibaldi mit einer Pistole in der Hand.
Er schwitzte, als er mit zitternder Hand die Waffe auf sie gerichtet hielt.
Maura dachte ärgerlich: „Wie ich es mir gedacht habe! Er hat gar nicht den Mumm zu schießen. Aber ein ängstlicher Mann mit einer Waffe ist leider auch gefährlich!“
„Bennett, keine Bewegung, sonst ist Mrs. Callahan dran! Das gilt auch für den Herrn neben Ihnen. Werfen Sie die Waffe weg, so weit Sie können, Lieutenant!“
Capshaw registrierte, dass Garibaldi wusste, wer er war, obwohl er kein Polizeiabzeichen trug. Gabe war blass geworden. Maura dagegen schien keine Angst zu haben, sie blieb ganz ruhig.
„Nun gehen Sie langsam zu den Herren hinüber, Maura. Halt, hier bleiben Sie stehen! Und nun schießen Sie!“
Maura sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
„Vincent, sind Sie wahnsinnig geworden? Sie wollen, dass ich einen Polizeibeamten und den Mann, den liebe umbringe? Ich bin doch kein Killer! Was nützt Ihnen denn das überhaupt? Warum das Ganze?“
Garibaldi wischte sich mit dem Ärmel über die schweißnasse Stirn, wohl darauf bedacht, die Waffe weiterhin auf Maura zu richten.
„Er hat mich ruiniert, meinen Ruf, meine Kanzlei und meine Finanzen. Und dafür hat er auch noch Sie bekommen! Erst lässt er Tim sterben und dann angelt er sich die Witwe. Aber damit wird er nicht weiterleben können. Tun Sie es oder ich tue es, Maura! Aber dann sind Sie auch tot!“
Maura war bei seinen Worten zusammengefahren. In dem Moment als der Anwalt den Namen ihres Mannes ausgesprochen hatte, hatten ihre Gedanken begonnen durcheinander zu wirbeln, ihr wurde schwarz vor Augen und sie wankte gefährlich. Gabe wollte auf sie zustürzen, um sie aufzufangen, aber Garibaldi schrie ihn an:
„Bleiben Sie, wo Sie sind, Bennett, oder Sie werden es bereuen! Maura, was soll der Blödsinn? Jetzt ist nicht die Zeit ohnmächtig zu werden, ich knalle ihn ab! Reißen Sie sich zusammen!“
Maura hörte die Worte gleichzeitig undeutlich und hallend, wie in einem Tunnel. Sie stöhnte, vor ihr begannen Bilder zu entstehen und wie in einem Film lief ihre Vergangenheit vor ihr ab. Sie sah den Mann von dem Bild vor sich - ihren Mann Tim - ihre große Liebe. Sie sah ihn neben sich im Wagen, neben ihr am Fallschirm baumelnd, an ihrer Seite im Bett. Sie spürte ihn, seine Küsse, hörte sein Lachen und die Tränen begannen zu laufen. Sie rief seinen Namen, zuerst leise, dann laut.
Gabe und Capshaw erkannten, was geschah: Mauras Erinnerungsvermögen kehrte zurück. Ausgerechnet jetzt, wo ihre vollkommene Geistesgegenwart gefordert war!
Gabe war wie gelähmt, als er die Trauer sah, an welcher Maura nun wieder litt. Die Liebe, die sie zu Tim empfand, schnitt ihm ins Herz. Egal, wie es ausgehen würde:
Maura war für ihn verloren! Er schloss die Augen, sein Gesicht war schmerzverzerrt, als sei er bereits getroffen. Capshaw ahnte, was in Gabe vorgehen musste, aber er konzentrierte sich unablässig auf Garibaldi. Wartete und hoffte, dass diesem ein Fehler unterlief. Bevor Maura zu sich kommen und auf die gegnerische Seite wechseln würde. Denn sie würde schießen, da war er sich sicher. Die Emotionen, die sie gerade seelisch durchlief, waren zu stark. Sie würden die Stimme der Vernunft ersticken!
Garibaldi verstand nicht, was vor sich ging, aber er spürte, es war von Vorteil für ihn. Seine Stimme wurde drängend, er packte Maura am Arm.
„Maura, schießen Sie auf Tims Mörder, los! Er hat nicht verdient weiter zu leben!“
Maura öffnete die Augen und blickte geradewegs in Gabes schmerzverzerrtes Gesicht. Ihre Augen waren noch voller Tränen, wirkten aber wie grüne Eiskristalle. Kalt und gefühllos! Gabe erkannte, dass Garibaldis Worte bei ihr angekommen waren. Er schüttelte benommen den Kopf und sagte leise, mit brechender Stimme: „Mein Gott, Maura! Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass dies passiert! Dass du unsere Liebe vergessen kannst! Ich kann und werde das nicht, ob du nun schießt oder nicht. Ich werde dich immer lieben!“
Maura zuckte kaum merklich, aber die Starre in ihrem Blick veränderte sich nicht. Sie hob die Waffe langsam, der Lauf zeigte auf Gabe. Es klickte, als sie das Gewehr lässig entsicherte. Capshaw war gespannt wie eine Feder. Er machte sich bereit, Gabe auf die Seite zu stoßen. Garibaldi hatte die Waffe sinken lassen, stand aber hinter Maura, war also für Capshaw nicht in einem Satz zu erreichen. Aber die akute Gefahr

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