Vertraue mir (German Edition)
Wie viele Leute passen bei Ihnen rein, Bennett?“
„Einer neben dem Piloten, vier hinten!“
„Gut. Wir nehmen noch zwei Leute mit, für den Fall, dass uns da oben irgendwer in die Quere kommt!“
Gabe wurde etwas blass um die Nase, sagte aber nichts.
Maura bat noch kurz darum, ihre Schwiegereltern informieren zu dürfen, da diese ja auf dem Weg in die Stadt waren. Dies wurde ihr gewährt, Richard und Kathleen wollten den Tag zu Einkäufen nutzen und sich dann abends mit ihnen in Gabes Haus treffen.
Danach fuhren sie mit Capshaws und Mauras Wagen zum Firmengebäude, dann mit dem Aufzug bis aufs Dach. Dort holte sich Gabe in einem kleinen Raum aus dem Safe einen Schlüssel für den Hubschrauber und übergab ihn mit einer kurzen Verbeugung der strahlenden Maura.
Capshaw hielt sie kurz zurück und schluckte: „Sie fliegen? Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Sie einen Pilotenschein haben?“
Maura grinste: „Ich gehe auch davon aus, Lieutenant, aber man weiß ja nie bei mir! Spaß beiseite, ich habe den Schein bei meinen Armyunterlagen gefunden! Bei mir habe ich ihn allerdings nicht!“
Capshaw ging der forsch ausschreitenden Maura zögernd hinterher. Seine Leute warfen sich fragende Blicke zu. Als aber Gabe neben Maura im Hubschrauber Platz nahm, stiegen sie doch schnell ein und schlossen die Türen.
Kurz darauf hoben sie ab und sie hatten Gelegenheit, die Stadt aus der Vogelperspektive zu sehen. Der jüngere der beiden Beamten, ein blonder, schlanker Mann war begeistert. Es war sein erster Hubschrauberflug und Maura lächelte über die Begeisterungsausbrüche hinter ihr.
Gabe hatte Capshaw einen Kopfhörer nach hinten gegeben, um Informationen austauschen zu können, und Capshaw fragte ihn nun grinsend:
„Alle Achtung, Bennett! Sie haben doch mehr Nerven, als ich dachte. Wie ist das Leben mit einer Frau, die dauernd solche Überraschungen bereithält!“
„Sie sollten sie erst mal schießen sehen, Lieutenant!“ flachste Gabe halb im Ernst zurück und handelte sich damit einen Ellbogenstoß Mauras ein.
Sie rief lachend: „Die Nerven, Lieutenant, habe ich damals gebraucht. Ich wusste nichts über mich und Gabe hat nur vermutet, dass ich fliegen kann, weil ich mich beim Einsteigen nicht ganz ungeschickt angestellt hatte. Er hat mir ganz einfach den Schlüssel in die Hand gedrückt, als wenn nichts passieren könne und mir war fast schlecht vor Angst!“
„Das hast du aber gut verborgen, Liebling. Du hast ihn ohne ein Wimpernzucken angenommen!“
„Ich habe dir damals schon sehr vertraut, glaube ich.“
Die beiden sahen sich liebevoll in die Augen, bis Capshaw mit einem leichten Zittern in der Stimme sagt: „Mrs. Callahan, ich glaube Ihnen beiden alles, aber jetzt schauen Sie bitte wieder nach vorne, ja!“
Maura grinste diabolisch und flog eine flotte Kurve Richtung Berge.
„Gabe, du musst mir jetzt helfen, denn ich glaube nicht, dass ich bis zur Hütte finde!“
Eine Zeitlang war es still in der Maschine. Die Polizisten sahen aus dem Fenster, nur Gabe gab Maura von Zeit zu Zeit Anweisungen durch.
Dann endlich flogen sie über die Hütte und Gabe machte den Lieutenant darauf aufmerksam. Capshaw bat darum, dass Maura die Umgebung etwas abfliegen sollte, um ein eventuelles Fluchtfahrzeug aufzuspüren oder auch die unerwünschte Anwesenheit anderer Personen. Er fragte nicht speziell nach dem Wagenfabrikat, das Everett Bennett fuhr, aber Maura nahm zu Recht an, dass er bereits darüber informiert war. In einem Umkreis von etwa zwei Kilometern war nichts zu sehen und Capshaw bat um einen größeren Radius. Als er die ungläubigen Blicke der anderen bemerkte, sagte er nur kurz: „Sie sind keine gewöhnliche Attentäterin, Mrs. Callahan. Sie sind sportlich aktiv und durch die Army an Strapazen gewohnt. Ich gehe davon aus, dass Sie genau wussten, wie Sie jedes Risiko minimieren konnten!“
Maura schluckte und Gabe blickte den Lieutenant böse an, der leicht darüber lächelte. Und wirklich, unter einer Baumgruppe stach etwas Weißes hervor. Maura brachte den Hubschrauber ungefragt weiter nach unten, bis sie einen weißen Jeep erkennen konnten. Capshaw gab das Kennzeichen über Funk durch und bat um Informationen. Dann sagte er mit Hochachtung in der Stimme: „Genauso habe ich mir das vorgestellt! Damals lag hier überall hoher Schnee. Das Auto war praktisch unsichtbar!“
Maura schwieg eine Weile und flog wieder zur Hütte. „Ganz schön weit! Hatte ich Schneeschuhe an, Gabe?“
„Nein,
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