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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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damit niemand mithören konnte. »Ich meine damit, dass gewisse Befehle von oben vorliegen. Man hat mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass wir uns raushalten sollen. Es ist uns nicht gestattet, mit ihr über ihre Zeit in den Händen des Kidnappers zu sprechen und insbesondere nicht über die Beteiligung eines geheimnisvollen Phantoms.«

18
    »Was Sie nicht sagen«, entgegnete Logan wie vor den Kopf gestoßen.
    Reese setzte ebenfalls zu einem Kommentar an, doch Peterson ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen. »Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, Detective.«
    Reese rang die Hände. »Wieso wissen die da oben überhaupt so gut Bescheid?«
    »Keine Ahnung.« Petersons Blick fiel auf Alice. »Vielleicht sollten Sie sie fragen?«
    Logan und Reese sahen sie nun ebenfalls vorwurfsvoll an. Alice schüttelte vehement den Kopf und kämpfte dagegen an, reflexartig vor ihnen zurückzuweichen. »Ich habe mit niemandem gesprochen.«
    Pepper, Rowdy und Dash schwiegen. Alice hatte das Gefühl, vor einer Jury zu stehen, die sie gerade für schuldig befunden hatte.
    Reeses Blick wurde hart und misstrauisch. Er wandte sich von Alice ab. »Auf ein Wort«, meinte er zu Peterson.
    »Aber sicher«, willigte sie ein und bedeutete Logan und Reese, ihr in ihr Büro zu folgen. »Solange Sie nur erlaubte Worte mit mir wechseln wollen und keine, die der Geheimhaltung unterliegen, bin ich ganz Ohr«, ergänzte sie schnippisch und machte keinen Hehl aus ihrer Verärgerung.
    Reese musste sich wohl oder übel fügen, auch wenn ihm die ganze Angelegenheit ganz und gar nicht gefiel.
    So lief es nun mal.
    »Warte hier«, bat er Alice und fügte mit einem scharfen Blick zu Rowdy hinzu: »Sie geht nirgendwo alleine hin.«
    »Keine Sorge.«
    »Danke.«
    Sein Befehlston störte Alice nicht so sehr wie die Tatsache, dass er sie einfach stehen ließ. Dieser verfluchte Kerl. Er verlangte von ihr, dass sie ihm vertraute. Sie hatte ihm sogar ihr größtes Geheimnis anvertraut. Und was war mit ihm? Schenkte er ihr etwa ebenfalls sein Vertrauen? Von wegen. Wie konnte er glauben, dass sie für die Informationssperre gesorgt hatte? Weshalb sollte sie das tun, obwohl sie ihm doch bereits alles gestanden hatte? Das ergab keinen Sinn. Warum hatte er sie nicht einfach unter vier Augen gefragt? Dann hätte sie ihm alles erklären können. Aber nein, er musste natürlich …
    »Alice?« Rowdy deutete auf die Bank, auf der Dash gesessen hatte, und schien mit der Rolle als Alices Aufpasser nicht sehr glücklich zu sein. »Mach es dir doch mit Pepper bequem und, keine Ahnung, unterhaltet euch.«
    Sollte das eine Ermutigung sein, Pepper zu ihrer Vertrauten zu machen?
    Rowdy seufzte. »Falls du stattdessen etwas mit mir zu besprechen hast …?«
    »Nein.« Schlimm genug, dass sie Reese von Trace erzählt hatte. Pepper und Rowdy durften keinesfalls auch noch von ihm erfahren. »Und was hast du vor?«, erkundigte sie sich.
    »Ich mache mich erst mal so gut wie möglich unsichtbar.«
    »Da bin ich dabei«, meldete sich Dash zu Wort. Die beiden Männer entfernten sich von ihnen und lehnten sich an eine Wand, wo die Polizeibeamten sie nicht sehen konnten.
    Armer Rowdy. Er kämpfte noch immer mit seiner Abneigung gegen Gesetzeshüter. Dabei würde seine Schwester in Kürze einen Polizisten heiraten. Allerdings bezweifelte Alice, dass Rowdy das groß stören würde. Er war ein Überlebenskünstler und wusste, dass man sich an Veränderungen anpassen musste.
    An diese Neuerung in seinem Leben würde er sich ebenfalls gewöhnen.
    Alice versuchte, nicht weiter über Rowdy nachzugrübeln, und sank auf die Bank. Sie war noch immer gekränkt, weil Reese sie so anklagend angesehen hatte, und ärgerte sich, weil er ihr nicht glaubte, dass sie mit all dem nichts zu tun hatte. Immerhin hatte sie ihm im Auto ihr größtes Geheimnis offenbart. Da sollte er ihr doch auch vertrauen.
    Pepper setzte sich neben sie und stupste sie mit dem Ellbogen an. »Was ist denn mit euch beiden los?«
    »Was meinst du?«, fragte Alice ausweichend.
    Pepper sah sie amüsiert an. »In der einen Minute knistert es zwischen euch und in der nächsten fliegen die Fetzen. Habt ihr Probleme?«
    »Es ist ziemlich kompliziert.« Alice ging so viel im Kopf herum, dass sie selbst nicht genau sagen konnte, was eigentlich los war. Sie hatte Reese sein Sexverhör inzwischen fast vergeben, außerdem wusste er nun über Murrays Tod Bescheid. Doch in Anbetracht seines offen zur Schau gestellten Misstrauens fragte sie

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