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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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um sie durchs Revier zu führen. Alice sah sich aufmerksam um und versuchte, nicht an das letzte Mal zu denken, als sie von der Polizei verhört worden war.
    Obwohl sich dieses Revier in vielerlei Hinsicht von dem unterschied, auf das man sie damals gebracht hatte, sahen sie auch irgendwie gleich aus. Reese wollte noch bei seinem Arbeitsplatz vorbeischauen, doch auf halbem Weg blieb er plötzlich stehen.
    »Dash?«
    Logans jüngerer Bruder saß auf einer der Bänke an der Wand. Offenbar überrascht, sie alle zu sehen, stutzte er und sprang auf. »Hey, Logan. Hallo, Reese.« Sein Blick wanderte zu Pepper, Rowdy und Alice. »Feiert ihr eine Party?«
    Der Witz, mit dem er wohl von sich ablenken wollte, zündete nicht.
    Alice bemerkte, dass er in letzter Zeit häufig in der Sonne gewesen war. Seine Bräune war an den Wangenknochen und auf dem Nasenrücken noch tiefer geworden.
    Auch Pepper entging es nicht. »Warst du wieder am See?«
    »Nein, dazu habe ich gerade keine Gelegenheit. Wir haben viel zu viel zu tun.« Logan und sein Bruder sahen sich ähnlich, obwohl Dash hellbraunes Haar mit hellen, von der Sonne ausgeblichenen Strähnen und dunkle Augen hatte.
    Dash rieb sich die Schulter. »Ich habe heute mit angepackt, weil wir ein großes Fundament gießen mussten. Die Sonne war wirklich mörderisch.«
    Er arbeitete also im Baugewerbe. Das ergab Sinn. Dash war nicht so muskulös wie Reese – kaum jemand konnte mit ihm mithalten –, doch seine schlanke, durchtrainierte Figur zeugte von körperlicher Arbeit.
    Er war in etwa so groß wie Rowdy und ein bisschen größer als Logan, aber Reese überragte sie alle.
    Sie hier zusammen zu sehen, war schon sehr beeindruckend, fand Alice, und zahlreiche Polizistinnen musterten sie anerkennend.
    Logan trat vor. »Warum bist du hier, Dash? Ist etwas passiert?«
    »Nein … Alles bestens.« Einen Moment lang herrschte beklommenes Schweigen, ehe Dash schließlich einräumte: »Ich wollte mit dir reden.«
    »Dann hättest du ihn lieber zu Hause besuchen sollen«, erklärte ihm Reese. »Er ist noch nicht wieder im Dienst.«
    »Ach, Mist, stimmt ja.« Er strich sich über den Nacken. »Wie gesagt, in der Firma ist die Hölle los.«
    Logan sah ihn schief an.
    »Also«, redete Dash drauflos, »wieso bist du überhaupt hier, wenn du doch nicht wieder arbeitest?«
    »Es geht um Alice«, erklärte Logan und deutete auf sie. »Du erinnerst dich doch noch an Alice?«
    »Klar.« Er reichte ihr die Hand. »Schön, dich wiederzusehen.«
    Alice lächelte, nahm seine Hand und schüttelte sie kurz. Jeder, der Augen im Kopf hatte, konnte Dash ansehen, dass er
nicht
wegen Logan hier war.
    Das wurde offenkundig, als Logan nachfragte: »Was gibt’s?«
    »Was?«
    Logan verlagerte seine Gewicht ein wenig und schob die Schlinge an seinem Arm zurecht. »Du wolltest doch mit mir sprechen?«
    »Oh, ja, ach so.« Er steckte die Hände in die Hosentaschen. »Ich, also …«
    Alice hörte das Klappern der Absätze bereits, bevor Lieutenant Peterson mit entschlossenem Schritt um die Ecke bog. Als sie die kleine Gruppe bemerkte, stutzte sie kurz, fing sich jedoch schnell wieder.
    Dash würdigte sie nicht einmal eines Blickes.
    So, so. Für Alice waren die Zeichen unverkennbar, doch weder Reese noch Logan schienen die Spannung, die plötzlich in der Luft lag, zu bemerken.
    Rowdy fühlte sich auf dem Revier sichtlich unwohl und hatte nur Augen für die bewaffneten Polizeibeamten, die durch den Raum schwirrten. Alice musterte Pepper, doch genau wie ihr Bruder achtete sie nicht weiter auf Lieutenant Peterson, sondern sah sich beklommen im Raum um.
    Laut der großen Wanduhr waren sie nur fünf Minuten zu spät dran, doch Reese entschuldigte sich trotzdem. »Verzeihen Sie die Verspätung.«
    »Macht nichts. Ich musste sowieso noch an einem außerordentlichen Meeting teilnehmen«, erklärte sie knapp und hörbar ungehalten.
    »Ein außerordentliches Meeting?«, hakte Logan nach.
    Lieutenant Peterson heftete ihren fragenden Blick auf Alice. »Ich wurde informiert, dass wir über mögliche Verbindungen zwischen den tätowierten Mädchen sprechen dürfen. Alles Weitere unterliegt der Geheimhaltung.«
    Oh je, Alice begriff nur zu gut, was sie damit meinte: Trace hatte weiteren Nachforschungen einen Riegel vorgeschoben, damit ihm niemand auf die Spur kommen konnte.
    Reese wollte sich damit nicht abfinden. »Der
Geheimhaltung

    Alice zuckte vor Schreck beinahe zusammen.
    Peterson trat dichter heran und sprach leise,

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