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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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sich langsam, ob sie einen gravierenden Fehler gemacht hatte.
    »Meiner Erfahrung nach sieht vieles gleich weniger kompliziert aus, wenn man mit jemandem darüber spricht. Allerdings habe ich immer alles mit Rowdy besprochen, und er hat ein Talent dafür, scheinbar schwierige Probleme zu lösen.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete Alice ihr bei. »Er ist wirklich gut darin, die Dinge auf den Punkt zu bringen.« Rowdy war ihr gegenüber immer geradeheraus, selbst, wenn er intime Themen ansprach. Trotzdem konnte sie ihm nicht erzählen, was Reese mit ihr im Bett gemacht hatte.
    Pepper betrachtete ihre Füße. »Wenn du lieber mit ihm reden willst, könnte ich das verstehen«, bemerkte sie lapidar.
    »Nein, darum geht es nicht.« Vielleicht hätte sie Reese nichts von Trace erzählen sollen. Nach dem offiziellen Maulkorb, den sie verpasst bekommen hatten, würde er ihn Lieutenant Peterson gegenüber bestimmt nicht erwähnen.
    Aber was würde Trace unternehmen, wenn Reese nicht so einfach klein beigab?
    Irgendwie
wusste
sie einfach, dass Reese sich nicht ausbremsen lassen würde.
    Bei dem Gedanken an die möglichen Konsequenzen, die das nach sich ziehen konnte, bekam sie Kopfschmerzen.
    »Alice?«
    Sie kniff die Augen zu. »Ich glaube, ich habe Mist gebaut.«
    »Wie das?« Pepper wurde argwöhnisch. »Was hat Reese getan?«
    »Nichts.« Noch nicht. Aber wenn er sich in die Sache verbiss …
    »Das kaufe ich dir nicht ab«, entgegnete Pepper und musterte sie aufmerksam. »Du ärgerst dich über etwas, das Reese getan hat. Himmel, er kann sich manchmal wirklich wie ein Idiot aufführen.«
    »Nein«, widersprach Alice. »Er ist kein Idiot, aber gelegentlich ziemlich herrisch. Und starrköpfig. Vielleicht auch ein wenig
zu
besitzergreifend.«
    »So, so«, erwiderte Pepper grinsend. Ihre Neugier war geweckt. »Was noch?«
    »Eigentlich ist er wirklich ein wundervoller Mensch.« Wenn er ihr nicht gerade mit Argwohn begegnete oder zu viele Fragen stellte. Bei der Erinnerung daran, wie er an Antworten auf diese Fragen gekommen war, errötete Alice erneut. »Jedenfalls meistens.«
    »Er ist eben nicht perfekt – wie die meisten Menschen.«
    Aber ihm fehlte nicht viel zur Perfektion. »Ja, wahrscheinlich hast du recht.«
    Pepper stupste sie wieder in die Seite, diesmal allerdings eher spielerisch. »Ich will mich nicht aufdrängen, aber vergiss nicht, dass ich jederzeit für dich da bin. Du kannst mir vertrauen.«
    Vielleicht wäre die Meinung einer anderen Person wirklich aufschlussreich. Pepper lächelte sie auffordernd an.
Ach, was soll’s.
»Reese hat mich mit Sex ausgetrickst.«
    Peppers Grinsen erstarb. »Wie bitte?«
    »Er wollte Einzelheiten von mir erfahren … Über meine Vergangenheit. Informationen, die hier wohl überhaupt nicht zur Sprache kommen werden, wenn ich Lieutenant Peterson richtig verstanden habe.«
    »Wow«, sagte Pepper sichtlich fasziniert. »Ich habe mich schon gefragt, worum es dabei ging.«
    »Tut mir leid, ich kann dir auch nicht mehr verraten.«
    »Schon klar, schließlich darf niemand darüber reden.« Ihre Miene wurde besorgt. »Du steckst doch nicht etwa in Schwierigkeiten?«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Oh gut, da bin ich aber froh.« Sie sah Alice forschend ins Gesicht. »Reese wollte also Antworten von dir …«, fuhr sie auffordernd fort.
    Alice nickte. »Ich wollte seine Fragen nicht beantworten. So gut kennen wir uns ja schließlich noch nicht.«
    »Pah. Ich habe Logan von der ersten Sekunde an geliebt.«
    Sie hatte ihn
geliebt
? »Tatsächlich?«, fragte Alice ungläubig.
    »Na klar. Anfangs habe ich es selbst nicht gemerkt. Dann hat er mich allerdings richtig fies hintergangen. Ich war völlig am Boden zerstört und habe dadurch erst begriffen, dass ich mehr für ihn empfand als bloße Sympathie. Sonst hätte er mich nie so verletzen können und der Gedanke an seinen Verrat – und an ihn – hätte mich nicht so gequält.«
    Oha. »Logan hat dich hintergangen?«
    »Und wie, aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt reden wir erst mal über dich.«
    »Aber … Du warst in ihn verliebt. Hast du ihm auch völlig vertraut?«
    Pepper lachte auf. »Ach, Quatsch, ich hatte meine Geheimnisse.« Dann wurde sie ernst. »Aber rückblickend weiß ich jetzt, dass wir unnötig viel Zeit verloren haben, weil ich ihm nicht früher vertraut habe. Vielleicht wäre er dann auch nicht angeschossen worden.«
    Alice ergriff ihre Hand. »Daran trägst du mit Sicherheit keine Schuld.«
    »Kann sein.«

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