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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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nervös.
    Rowdy nahm seine Bemerkung ernst. »Das war auch meine erste Vermutung. Schließlich werde ich oft angemacht.«
    Reese spähte über den Rand seiner dunklen Sonnebrille. »Angeber.«
    »Ich sage nur, wie es ist. Frauen rumzukriegen war noch nie …«, er brach ab und schüttelte den Kopf. »Fast noch nie ein Problem für mich.«
    Rowdys Liebesleben war momentan Reeses geringste Sorge. »Warum fängst du überhaupt davon an? Hat das denn etwas mit dem Fall zu tun?«
    »Sie hatte ein ähnliches Tattoo wie dieses tote Mädchen und laut Alices Beschreibung auch Cheryl.«
    Reese stieß einen leisen Fluch aus.
    »Ich habe es erst bemerkt, als sie wegging, denn es befindet sich nicht auf dem Arm, sondern auf der Wade.«
    Na toll. Jetzt veränderten diese widerwärtigen Scheißkerle auch noch die Position der Tätowierungen. »Ich frage mich, ob die Körperstelle, an der sich das Tattoo befindet, von Belang ist. Bedeutet ein Tattoo am Arm etwas anderes als ein Tattoo am Bein?«
    »Das ging mir auch schon durch den Kopf. Vielleicht werden sie bei unterschiedlichen Käufern eingesetzt, oder man kann anhand der Stelle erkennen, welche Drogen die Kurierin bei sich trägt.«
    »Sie könnten quasi am ganzen Körper versteckt sein«, dachte Reese laut. »Im Nacken, auf der Schulter, am Rumpf …«
    »Sogar ein Arschgeweih käme infrage.«
    »Du meinst eine Tätowierung auf dem Steißbein?«
    »Genau.« Rowdy überlegte kurz. »Man kann so ziemlich jede Körperstelle tätowieren.«
    »Aber wir können davon ausgehen, dass sie gut sichtbare Stellen auswählen. Schließlich können diese Frauen nicht einfach nackt herumlaufen, ohne unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.« Reese sah zu
Killer Designz
hinüber. »Ich muss da rein.«
    Rowdy warf einen schnellen, prüfenden Blick aus dem Fenster und drehte sich dann wieder zu Reese um. »Für mich ist es einfacher.«
    Reese würdigte ihn nicht einmal eines Blickes. »Vergiss es.« Er legte einen Gang ein. »Wo hast du geparkt?«
    Rowdy schwieg beleidigt, aber nur, bis Reese anfuhr. »Bieg rechts ab und fahr um den Block. Mein Wagen steht am Ende der Straße, beim Park«, dirigierte er Reese. Dabei ballte er die Hände zu Fäusten.
    Klug von Rowdy, in einiger Entfernung zu parken, dachte Reese bei sich, ließ Rowdy jedoch nichts davon wissen. Stattdessen wartete er auf den Protest, der unweigerlich kommen würde.
    »Du bist ein Bulle.«
    »Ach, wirklich?«, markierte Reese den Überraschten. »Na, da brat mir doch einer ’nen Storch. Ich glaube, das stimmt tatsächlich!«
    »Nur ein Blick«, fuhr Rowdy unempfänglich für seinen Sarkasmus fort. »Mehr braucht es nicht. Man sieht dir aus zehn Metern Entfernung an, dass du zur Truppe gehörst.«
    »Damit komme ich schon klar.« Irgendwie. Obwohl Rowdys Argumente durchaus stichhaltig waren. Im Gegensatz zu Logan, der vor Peppers verliebten Augen Theater gespielt hatte, war Reese auf diese ganze Undercovermasche nicht sonderlich erpicht.
    Aber angesichts der Personalknappheit auf dem Revier würde ihm wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben.
    »Das ist meiner«, sagte Rowdy und deutete auf einen verbeulten Pick-up am Straßenrand.
    Reese hielt neben dem Wagen an. Niemand achtete auf sie. Im Park wimmelte es von Kindern, jungen Müttern, Hundebesitzern, Joggern und Spaziergängern. »Wie kommt es eigentlich, dass du ständig andere Autos fährst?«
    »Ich wechsele häufig, damit mich niemand anhand des Kennzeichens verfolgen kann.« Er machte keine Anstalten, auszusteigen. »Also, was wirst du unternehmen?«
    Es war zwar unüblich, aber Rowdy hatte das Recht, es zu erfahren. »Cheryl hat bei Alice angerufen.«
    Rowdy runzelte kurz die Stirn, blieb aber sonst augenscheinlich ungerührt. »Geht es ihr gut?«
    »Meinst du Alice oder Cheryl?«
    Er riss die Hand hoch. »Ich gehe mal davon aus, dass du Alice gut im Griff hast.«
    Reese starrte ihn verständnislos an.
    »Ich meine, dass du gut auf sie aufpasst.« Rowdy fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. »Sag ihr bloß nicht, dass ich es so ausgedrückt habe.«
    Rowdys Verhältnis zu Alice ähnelte in vielerlei Hinsicht dem zu seiner Schwester: Es war geprägt von platonischer Anteilnahme, Fürsorglichkeit und seinem starken Beschützerinstinkt.
    Was sehr gut war, da Reese neuerdings mit einer bislang nicht gekannten Eifersucht zu kämpfen hatte. »Momentan lebt Cheryl jedenfalls noch. Sie wollte sich mit Alice treffen.«
    »Das gibt’s ja gar nicht.«
    »Genau das dachte

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