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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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der Gefahr, in die sie sich begab, wenn sie dieser verzweifelten, jungen Frau half.
    Er konnte Alice das Telefon nicht einfach wegnehmen. Alice würde es niemals zulassen, außerdem stellte es wahrscheinlich Cheryls letzten verbliebenen Rettungsanker dar. Genauso wenig kam es infrage, dass er den nächsten Anruf selbst entgegennahm, denn es war offensichtlich, dass diese Verbrecher Cheryl nur als Mittel zum Zweck benutzten, um an Alice heranzukommen.
    Sein Herz pochte wild, und er konnte an nichts anderes mehr denken als an Alice. Immer wieder Alice. Zum Teufel, er war Polizist und hatte geschworen, dem Gesetz zu dienen und die Menschen zu beschützen.
    Doch all seine Gedanken kreisten um Alice.
    Die beiden flirtenden Damen schlenderten wieder an ihnen vorbei. Diesmal musterten sie ihn völlig unverhohlen. Reese nickte ihnen abwesend zu.
    Ihre Reaktion fiel ebenso begeistert aus wie zuvor, als Rowdy ihnen seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Reese runzelte ungehalten die Stirn. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie sich auf Rowdy beschränkt und ihn in Ruhe gelassen hätten.
    Er versuchte, sich wieder auf das eigentliche Problem zu konzentrieren. »Du weißt schon, dass ich dich dafür eigentlich bezahlen müsste.«
    Rowdy lachte bellend. »Vergiss es.«
    Doch Reese ließ sich nicht beirren. »Die Polizei kooperiert regelmäßig mit Zivilisten. Und wir entlohnen diese Dienste.«
    »Ich sagte Nein.«
    Rowdy und sein verdammter Stolz. Reese beobachtete aus dem Augenwinkel, wie die beiden Frauen die Köpfe zusammensteckten. Verdammt. Rowdy war nicht der Einzige, der einen Schlag bei den Frauen hatte. Vor Alice wäre auch er einer angenehmen Zerstreuung nicht abgeneigt gewesen.
    Aber jetzt empfand er die Annäherungsversuche als äußerst lästig.
    Bevor die beiden Ladys ihm dazwischenfunken konnten, bemerkte er säuerlich: »Glaubst du etwa, du machst es mir damit leichter? Denkst du, ich bitte dich gern um Hilfe? Dass es mir gefällt, in deiner Schuld zu stehen? Denn so ist es nicht.«
    Rowdy machte ein betroffenes Gesicht. »Das habe ich auch nie behauptet.«
    »Dann gib mir die Chance, dir deinen Einsatz zu vergelten.«
    »In Anbetracht der Drogengeschäfte, von denen Avery mir erzählt hat, werde ich sowieso sehr bald deine und Logans Unterstützung benötigen. Ich kann lediglich versuchen, diese zwielichtigen Subjekte von meiner Bar fernzuhalten.« Er schmunzelte. Es war noch gar nicht lange her, dass er ebenfalls als eines dieser Subjekte durchgegangen war. »Den Rest müsst ihr erledigen.«
    »Das ist immerhin mein Job. Selbstverständlich werde ich mich darum kümmern.« Er sah Rowdy direkt in die Augen. »Angesichts deiner Vorgeschichte ist dir vielleicht nicht klar, dass Menschen – gute Menschen – zueinanderhalten und denen, die ihnen nahestehen, helfen. Jetzt, da Pepper Logan, meinen besten Freund, heiraten wird, gehörst du ebenfalls dazu – ob du nun willst oder nicht.«
    Rowdy grinste und verdaute diese Eröffnung erst einmal, ehe er schließlich mit gesenkter Stimme einräumte: »Ich plane, die Bar zu renovieren. Augenblicklich ist sie in einem ziemlich üblen Zustand. Nachdem ich sie gekauft habe, bin ich zwar nicht völlig pleite, aber in nächster Zeit muss ich den Gürtel deutlich enger schnallen.« Er blickte gedankenverloren zum Spielplatz hinüber und zu den Kindern, die dort wild schaukelten. »Als ich noch ganz allein die Verantwortung für Pepper getragen hatte, war es ausgeschlossen …«
    »Finanzielle Wagnisse einzugehen?« Reese wusste, mit welcher Hingabe sich Rowdy um seine Schwester gekümmert hatte und auch, dass er für den Fall einer überstürzten Flucht stets über ausreichende Geldreserven verfügte.
    »Genau.« Sein Grinsen wurde noch breiter. »Ich musste immer einen Notfallplan in der Tasche haben.«
    Weil Pepper sich blind auf ihn verlassen hatte.
    Aber auf wen konnte Rowdy zählen? Bisher war niemand für ihn da gewesen.
    So früh im Leben hatte bereits die tonnenschwere Last unzähliger Sorgen allein auf seinen Schultern geruht. Er war zwangsweise schnell erwachsen geworden – und hatte alle Widrigkeiten bemerkenswert gut gemeistert. »Beeindruckend, dass du genug auf der hohen Kante hattest, um bar zu bezahlen. Nur die wenigsten sind so flüssig. Wenn es bei dir etwas zu tun gibt, dann kannst du auf mich zählen.«
    »Du schwitzt wohl gern, was?«
    »Sehe ich etwa aus, als würde ich mich vor körperlicher Anstrengung drücken?«
    Rowdy lachte. »Du bist ein Koloss,

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