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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Stöckelschuhen vorlegte.
    Rowdy gab ihnen Deckung. Sein Blick zuckte unablässig durch die Gasse und nach oben zu den umliegenden Dächern, während er darauf wartete, dass Reese und Peterson ihn einholten. Doch es fiel kein Schuss. Auch der Lärm aus dem Tattoostudio war verstummt.
    Wieder vereint eilten sie weiter in Richtung des brachliegenden Grundstücks, wo Rowdy sein Auto versteckt hatte. Wenn sie es erst einmal erreicht hatten, konnten sie den anrückenden Polizisten mitteilen, dass sich außer Gefahr waren.
    Mit etwas Glück konnten die dann die Schützen einkesseln.
    Aber Reese baute nicht wirklich darauf, denn bisher war das Glück nicht gerade auf ihrer Seite gewesen.
    Als sie endlich das rettende Auto erreichten, schossen ihm zwei bohrende Fragen durch den Kopf: Welche Kreise zog dieser ganze Schlamassel tatsächlich … und wie weit würden diese Typen gehen, um Alice in die Hände zu bekommen?
    Die Anrufe waren kurz nacheinander erfolgt.
    Zuerst die Warnung von
Killer Designz
, dass jemand im Laden herumschnüffelte. Die Männer, die er daraufhin losgeschickt hatte, hatten inzwischen gemeldet, den Laden dem Erdboden gleichgemacht zu haben. Das neugierige Trio war entkommen.
    Aber sie hatten das Ausmaß seiner Macht und seiner unbarmherzigen Entschlossenheit zu spüren bekommen.
    Schmunzelnd erinnerte sich Woody Simpson wieder an den panischen Anruf des Tätowierers, der ihn von einem sicheren Versteck aus kontaktiert hatte. Woody hatte ihn mit dem Versprechen, ihn vor der Polizei zu schützen und ihm ein neues, besseres Studio zur Verfügung zu stellen, schnell beruhigen können.
    Nun hatte er DeeDee an der Strippe.
    Woody hörte sich ihren Bericht an, lehnte sich dabei mit offenem Hemd behaglich auf seinem Stuhl zurück und legte die Füße auf den Schreibtisch. Seine Geschäfte liefen inzwischen so gut, dass er die meiste Zeit in seinem Büro verbrachte. Darum hatte er es aus praktischen Erwägungen in eine Art Wohnung umgewandelt, in der es sogar eine kleine Küche gab. Natürlich kochte er nie selbst, sondern ließ sich von seinen Angestellten bedienen. Außerdem hatte er einen Großbildfernseher und eine breite Couch angeschafft und ein Zimmer in ein Schlafzimmer mit Kingsize-Bett verwandelt.
    Zur Ruhe kam er tagsüber allerdings nie, und selbst nachts brauchte er nur wenig Schlaf. So war er eben – energiegeladen, hoch motiviert und so verflucht clever, dass niemand mit ihm mithalten konnte.
    Wenn ihm allerdings gelegentlich der Sinn nach nachmittäglicher Ablenkung stand – so wie heute, bis er vom Klingeln des Telefons unterbrochen worden war –, leistete ihm das Bett gute Dienste.
    »Es sind ganz sicher Bullen?«
    »Ja, ich glaube schon. Sie sprechen gerade mit anderen Polizisten, und es sieht so aus, als würden sie ihnen Befehle erteilen.«
    So, so. Vielleicht wäre es doch klüger, sie nicht auszuschalten. Hier bot sich ein Zugang, eine Möglichkeit zur Infiltration. Simpson überlegte kurz und befahl DeeDee schließlich: »Folge ihnen.«
    Sie stutzte verunsichert. »Aufs Polizeirevier?«
    »Genau.« Er hielt das Mädchen, das ihm gerade das Hemd aufgeknöpft hatte, mit einem Handzeichen zurück.
    Sie ließ von ihm ab, setzte sich auf einen Stuhl und wartete.
    Brave Kleine.
    »Aber …«, widersprach DeeDee und suchte nach guten Argumenten.
    Er konnte es nicht ausstehen, wenn jemand seine Entscheidungen infrage stellte – egal wer. »Warte draußen, bis sie das Revier wieder verlassen, und hefte dich dann an ihre Fersen. Ich will wissen, wo sie wohnen.«
    Sie zögerte noch immer. »Was ist, wenn sie mich bemerken?«
    »Sorg gefälligst dafür, dass das nicht passiert.« DeeDee bemühte sich mehr als die meisten anderen Mädchen, ihm zu gefallen. Sie machte sich Hoffnungen, in der Organisation aufzusteigen.
    Als ob er einem hohlen Flittchen wie ihr Entscheidungsgewalt übertragen würde.
    »Dee, du kannst dich doch gut unsichtbar machen. Es sollte dir ein Leichtes sein, ihnen unbeachtet zu folgen«, beteuerte er, weil er genau wusste, wie versessen sie darauf war, aufzufallen und beachtet zu werden. Wie erwartet reagierte sie angesäuert.
    »Ich habe mich doch schon mit diesem Muskelprotz verabredet, wie du es von mir verlangt hast«, versuchte sie, sich herauszureden.
    »Ich weiß. Du triffst dich heute Nacht mit ihm, richtig?« Woody sah auf die Uhr. »Dir bleibt genug Zeit, um beides zu erledigen.«
    »Ich habe seit heute früh nichts mehr gegessen.«
    Himmel, wie er dieses Gejammer

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