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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind
Autoren: Lori Foster
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Schultern packte und versuchte, zwischen ihm und Dash hindurchzuspähen. Dann sah sie sein helles, glattes Haar – wie immer ein wenig zu lang – und seine unglaublichen goldenen Augen.
    Erneut verspürte sie eine überwältigende Dankbarkeit, doch sie wagte es nicht, ihre Freude zu zeigen. Noch nicht. Nicht, wenn Reese eine Pistole auf ihn richtete.
    Alice leckte sich die trockenen Lippen und nickte. »Ja, ich denke schon.«
    Er glaubte ihr offenbar. »Steck die Waffe weg.«
    »Nein, lieber nicht.« In Reeses angespanntem Kiefer zuckte ein Muskel. »Wer zur Hölle bist du, und was hast du hier zu suchen?«
    Alice schlängelte sich an Rowdy vorbei und flüsterte Reese ins Ohr: »Steck sie lieber weg, bevor er es für dich tut.«
    Alices Ermahnung reizte Reese offenbar nur noch mehr. Seine Haltung wurde aggressiver, und er baute sich schützend vor ihr auf.
    »Tja, Alice, mit derart herablassenden Kommentaren kommt man bei Männern nicht weit«, meinte der Besucher, kam unbekümmert näher, als würde ihm von Reese, Dash und Rowdy keine Gefahr drohen, und setzte sich gemütlich auf die Couch.
    Okay, dass er Dash als ungefährlich einschätzte, konnte sie noch nachvollziehen. Er war zwar ebenfalls groß und bärenstark, doch er wirkte weitaus weniger bedrohlich als Reese und Rowdy.
    Trotzdem war Dashs Statur imposant. Zwar nicht ganz so beeindruckend wie Reeses, aber …
    Cash, der das Geschehen aufmerksam verfolgt hatte, schien nichts dagegen zu haben, das Sofa mit ihm zu teilen. Der Besucher kraulte Cash freundschaftlich am Kinn – und schon hatte der Hund ihn ins Herz geschlossen und wedelte freudig mit dem Schwanz.
    Cashs Verhalten hätte Reese verraten können, dass von dem Besucher keine Bedrohung ausging, doch Reese zweifelte offenbar nicht nur an Alices Urteilsvermögen, sondern auch an dem des Hundes.
    »Ich gebe dir zwei Sekunden, um mir zu erklären, warum du hier bist.«
    Diese wundervollen, goldenen Augen hefteten sich wieder auf Alices Gesicht.
    Er lächelte sie an.
    Und machte sie nur noch nervöser.
    »Erst ein Polizist, und dann auch noch diese beiden hier«, meinte er mit einem Kopfnicken in Richtung Dash und Rowdy. »Du lässt nichts anbrennen«, stellte er fest, und sein bohrender Blick wurde weich. »Das gefällt mir.«
    Alice errötete. »Oh, also …« Sie versuchte, sich wieder an den Männern vorbeizuschieben, aber Rowdy hielt sie fest. »Das sind nur Freunde von mir.«
    »Aber der Große ist mehr als nur ein Freund?«
    Herrje, sie waren doch alle groß, aber Alice wusste schon, auf wen er anspielte.
    »Verdammt richtig«, schaltete Reese sich ein.
    Alice nickte befangen.
    Jetzt grinste der Besucher. »Mach dir keine Gedanken, das ist vollkommen in Ordnung. Du verdienst es, ein bisschen Spaß zu haben.«
    Reese ließ sich von seiner ungezwungenen Lässigkeit nicht einwickeln. »
Wer zum Teufel bist du?
«
    Der Besucher lehnte sich zurück, streckte seine muskulösen Arme bequem auf der Rückenlehne aus und taxierte Reese prüfend. »Ich bin Trace.«
    Endlich, dachte Alice, fiel auch die letzte, große Barriere zwischen ihr und Reese. Obwohl ihr bewusst war, wie gefährlich diese Nacht für sie alle werden konnte, freute sie sich doch aufrichtig über Traces überraschenden Besuch.
    Nun konnte er Reese all seine Fragen beantworten, und sie musste nie mehr wieder Geheimnisse vor ihm haben.
    Alices Retter. Der Ritter ohne Furcht und Tadel.
    Jetzt würde er die Waffe erst recht nicht herunternehmen. »Du bist also dieses ominöse Phantom.«
    »So wurde ich unter anderem genannt.« Er blickte an Reese vorbei und runzelte die Stirn. »Ich würde es begrüßen, wenn die beiden sie nicht so grob anpacken würden.«
    »Lass sie los, Rowdy«, befahl Reese gereizt. »Alice, ich will, dass du dich von ihm fernhältst.«
    »Er wird mir nichts tun«, beschwerte sie sich entrüstet.
    »Du hältst trotzdem Abstand zu ihm.«
    »Wenn es sein muss.«
    »Es muss sein.«
    Trace grinste. »Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, war sie noch viel scheuer.«
    »Ich war niemals scheu«, protestierte Alice. Sie trat einen Schritt vor, deutete mit dem Daumen auf ihre Brust und erklärte: »
Ich
bin diejenige, die …«
    »Alice, nicht«, unterbrach sie Reese.
    Rowdy und Dash spitzten neugierig die Ohren, doch Alice presste die Lippen aufeinander und schwieg.
    »Wann hast du sie denn zum letzten Mal gesehen?«
    »Hat sie das nicht erzählt?«, erkundigte Trace sich verwundert.
    Alice schüttelte ängstlich den Kopf.
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