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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind
Autoren: Lori Foster
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vorschieben lassen. Gleichzeitig wurde er wohl neugierig auf mich.«
    »Durch deine Verbindung zu Alice habe ich mich sowieso für dich interessiert, aber es stimmt, dass ich mich aufgrund deiner Spionageversuche etwas genauer über dich erkundigt habe.«
    »Du bist noch immer über alles auf dem Laufenden, was sie tut?«, wunderte sich Reese.
    »Sie weiß, dass ich über sie wache.« Trace musterte Alice nachdenklich. »Ich war im Notfall jederzeit für sie erreichbar. Aber eingemischt habe ich mich nie. Alice wollte es so.«
    »Das war auch nicht nötig«, winkte Alice ab. »Du hast schon genug für mich getan.«
    »Und ›genug‹ bedeutet …?« Unzählige Möglichkeiten gingen Reese durch den Kopf.
    »Ich habe vor allem dafür gesorgt, dass keinerlei Beweise über ihre Verbindung zu dem Menschenhändler mehr existieren.«
    »Sie hatte keine
Verbindung
zu ihm.«
    »Ich bin froh, dass du das auch so siehst. Aber die Polizei stochert nun mal gern herum und zieht ihre eigenen Schlüsse.«
    Reese knirschte mit den Zähnen, da er Trace widerwillig recht geben musste. Ohne seine Hilfe hätte Alice endlose Verhöre über sich ergehen lassen müssen.
    »Ich habe sie mit den Waffen ihrer Wahl und den dazugehörigen Waffenbesitzkarten ausgestattet.«
    Alice klammerte sich fest an Reeses Schultern. »Trace hat mir ins normale Leben zurückgeholfen.«
    »Nein, Alice, das hast du ganz alleine geschafft. Wie gesagt, du lässt dich nicht unterkriegen.«
    Reese wurde schlagartig etwas klar: Er stand wahrscheinlich tief in Traces Schuld, so tief, dass er es ihm wohl niemals vergelten konnte. Der Mann hatte Alice beschützt und gleichzeitig ihre Wünsche respektiert und ihr genug Freiraum gewährt, damit sie die wundervolle, anmutige Frau werden konnte, die sie war. Das war ihm bestimmt nicht leichtgefallen.
    Die ganze Zeit über hatte er diesen Mann verabscheut – seine Geheimniskrämerei, seine Macht und dass Alice ihm in Dankbarkeit verbunden war und loyal zu ihm hielt.
    Doch dank dieser Voraussetzungen war Trace erst in der Lage gewesen, Alice zu schützen. Wenn er nicht gewesen wäre …
    Reese schluckte schwer. Nein, daran wollte er nicht denken. Verdammt noch mal, er liebte diese Frau. Mehr, als er es jemals für möglich gehalten hätte.
    Da hatte er sich ja einen tollen Augenblick für diese Erkenntnis ausgesucht.
    »Danke für alles«, sagte Reese. »Auch, wenn dieses Wort dem Ausmaß deiner Taten nicht gerecht wird.«
    Trace nickte. »Gern geschehen.«
    »Nur, damit du Bescheid weißt: Ab jetzt übernehme ich.« Er war nun an ihrer Seite und würde nie im Leben zulassen, dass ihr jemand ein Leid zufügte.
    »Davon bin ich ausgegangen.«
    Er war clever und tough zugleich. Das überraschte Reese nicht.
    »Wovon redet ihr bitte?«, fragte Alice verunsichert, kaute auf ihrer Unterlippe herum und sah die beiden abwechselnd an. »Ich verstehe das nicht. Wer übernimmt was?«
    »Du bist gemeint«, schaltete sich Rowdy schmunzelnd ein. »Sie reden über dich.«
    Sie schüttelte den Kopf und begriff noch immer nicht.
    Reese ergriff wieder das Wort. »Wir überlegen, wie wir dich aus diesem ganzen Fiasko am besten raushalten können.«
    Alice blieb skeptisch. Sie spielte mit einer Haarsträhne und wickelte sie immer wieder um ihren Finger. »Das Problem ist nur, dass ihr das überhaupt nicht könnt. Cheryl hat
mich
angerufen. Sie wird sich mit
mir
treffen wollen.«
    »Ausgeschlossen«, widersprach Reese sofort.
    Alice zeigte einen Anflug der Entschlossenheit, für die Trace sie gelobt hatte, und fiel Reese ins Wort. »Du weißt, dass Cheryl in Schwierigkeiten steckt und dass Hickson oder irgendein anderer dieser Schwachköpfe sie dazu gezwungen hat, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Wenn sie tatsächlich wüssten, wo ich wohne, würden sie doch nicht so einen Aufwand betreiben.«
    »Es ist nicht so einfach, in ein bewohntes Haus einzudringen und eine schreiende Frau auf die Straße zu schleppen«, führte Trace aus. »Und du würdest doch schreien, oder, Alice?«
    Sie nickte. »Kampflos ergebe ich mich nie und nimmer.«
    Oh Gott, was für eine furchtbare Vorstellung. Wenn sie sich gegen einen Entführungsversuch zur Wehr setzte, konnte sie getötet werden. Doch inzwischen kannte er Alice so gut, um einzusehen, dass ihr das wahrscheinlich lieber wäre, als wieder in Gefangenschaft zu geraten.
    »Sobald ich aus dem Haus gegangen wäre, hättest du überraschend einen verzweifelten Anruf von Cheryl erhalten«, sagte Reese. Sein
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