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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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versuchte, Pam wieder aufzurichten, doch die schien sich angelehnt an ihre Schulter ganz wohlzufühlen. Um die beiden endlich loszuwerden, spielte Alice mit. »Sicher, ich werde es ihn wissen lassen.« Nie im Leben.
    »Ach, vergiss es«, meldete sich Pam wieder zu Wort. »Du hast es viel nötiger als Nik. Weißt du, früher warst du wirklich schrecklich hochnäsig und verkniffen, aber seitdem Reese es dir regelmäßig besorgt, finde ich dich viel netter.«
    Alice versetzte Pam einen Stoß, um sie endlich loszuwerden. »Ich war niemals hochnäsig.«
    »Pah!«, blökte Nikki ihr ins Gesicht und lehnte sich so weit vor, dass sie beinahe aus ihren High Heels kippte. »Du warst eine totale Zicke.«
    »Das stimmt doch gar nicht, Nik«, räumte Pam ein. »Sie war einfach nur unglücklich und allein.« Dann verkündete sie lautstark an Alice gewandt: »Wir hätten dich gleich mit auf die Piste nehmen sollen. Dann hättest du bestimmt viel schneller jemanden zum Vögeln gefunden. Aber andererseits war es schlau von dir, es so lange auszusitzen, bis du dir den großen Preis schnappen konntest.«
    »Reese?«, mutmaßte Alice.
    »Mensch, na klar.« Diesmal taumelte Pam gegen Nikki und brachte sie ins Stolpern. »Er ist so
heiiiß

    »Oh ja«, pflichtete Nikki ihr bei. »Also, spann uns nicht auf die Folter: Wie ist er so im Bett? Ein totaler Hengst, was?«
    »Das geht euch nichts an«, blockte Alice ab. »Ihr solltet jetzt lieber reingehen und vielleicht ein bisschen schlafen.«
    Nikki riss die Augen auf. »Ist er noch im Haus?«, fragte sie und zog sich umständlich die Sandalen aus. »Du bist für deine Verhältnisse noch sehr spät unterwegs. Habt ihr euch etwa gestritten?«
    »Wenn zwischen euch dicke Luft herrscht, sollten wir ihn vielleicht ein bisschen trösten.«
    »
Haltet euch von ihm fern.
«
    Reese zog die Augenbrauen hoch.
    Nikki und Pam hatte es die Sprache verschlagen.
    »So«, sagte Alice in die Stille hinein, reckte das Kinn, schwang sich die Handtasche über die Schulter und nahm die beiden Frauen kühl ins Visier. »Reese arbeitet noch, und ich treffe mich gleich mit einer alten Freundin. Also, bitte, macht für heute Abend Schluss.« Damit stolzierte sie los, blickte aber noch einmal über die Schulter zurück und erinnerte die beiden warnend: »Und lasst Reese
gefälligst
in Frieden.«
    Die beiden nickten wortlos.
    Alice ging weiter – und zwei schwarze Schatten schälten sich aus der Finsternis.
Mist
. So nah am Haus. Die Angreifer zählten offenbar auf seine Abwesenheit. Oder sie glaubten, er würde ihre Pläne nicht gefährden.
    Sein Telefon vibrierte wieder.
Hab Geduld,
lautete die Nachricht von Trace.
    Doch er glitt bereits mit den bloßen Füßen voraus aus dem Transporter, rannte geräuschlos über den Parkplatz und pirschte sich von Auto zu Auto vorsichtig an Alice heran, bis er ganz dicht bei ihr war.
    Jetzt
, da er nahe genug war, um ihr zu helfen, jetzt würde er geduldig sein.
    Alice schimpfte noch immer leise über Nikkis und Pams Unverschämtheit vor sich hin, als die beiden Männer plötzlich wie aus dem Nichts vor ihr auftauchten – genau, wie sie es erwartet hatte. Aber damit zu rechnen und es dann tatsächlich zu erleben, das waren zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe. Sie näherten sich bedrohlich aus den Schatten und durchbohrten sie mit finsteren Blicken.
    Hinter sich hörte sie die Stimme eines dritten Mannes sagen: »Meine Damen.« Ehe sie sich versah, standen Pam und Nikki neben ihr.
    Vom Alkohol enthemmt begann Pam sofort, mit dem stämmigen Kerl, der sie am Arm festhielt, zu flirten. »Hallo, du bist aber ein Großer. Nicht ganz so hünenhaft wie Reese, aber …«
    »Halt den Mund«, brachte Alice sie zum Schweigen.
    Der Mann begutachtete Pam. »Du magst es groß, Schätzchen?«
    »Tun das nicht alle Frauen?«
    »Du versaute, kleine Schlampe«, frohlockte Nikki beeindruckt und grinste dümmlich. Sie machte torkelnd einen Schritt auf Alice zu, stolperte und stieß gegen Pam, die ebenfalls beinahe zu Boden ging. »Ein Kerl genügt dir wohl nicht, was?«
    »So sieht es aus«, beteuerte der Mann, der Alice am nächsten stand, und bleckte grinsend die Zähne. »Sie lässt nichts anbrennen. Stimmt’s, Schätzchen?«
    Pam und Nikki ahnten ja nicht, in welcher Gefahr sie schwebten, und Reese ärgerte sich bestimmt, dass sie seine Pläne durchkreuzten. Die beiden mussten so schnell wie möglich von der Bildfläche verschwinden. Alice bemühte sich, die Situation zu retten.

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