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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind
Autoren: Lori Foster
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nahm ihr die Tüte aus der Hand. »Warum sagst du nicht einfach, was genau dir Sorgen bereitet?«
    »Es ist so …« Sie musste es endlich laut aussprechen, und zwar schnell. »Du darfst nicht bis zum Äußersten gehen und jemanden töten – auch, wenn du es willst.« Auch, wenn
sie
sich wünschte, dass er es tat. »Ich könnte es nicht ertragen, wenn Reese dadurch in gewisse … Dinge hineingezogen würde, die gegen seine Moralvorstellungen verstoßen. Als Polizeibeamter muss er all seine Handlungen rechtfertigen können. Er darf nicht dazu gezwungen werden, zu lügen. Nicht einmal für mich. Niemals.«
    »Verstehe.«
    Vor Erleichterung wurden Alices Knie weich wie Wackelpudding. »Wirklich?«
    Er nickte wissend. »Und Reese mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls.«
    »Stimmt«, bestätigte Reese in ihrem Rücken.
    Alice wirbelte herum. »Reese.« Wie schaffte er es bei seiner Größe nur, sich unbemerkt an sie heranzuschleichen? »Ich dachte, du sprichst mit Logan.«
    Alice registrierte, wie Trace Reese die Tüte mit den Jelly Beans in die Hand drückte und sich zurückzog, um ihnen ein wenig Privatsphäre zu gewähren.
    »Das habe ich auch.« Reese strich ihr das Haar zurück. »Aber ich weiß immer und jederzeit, wo du bist und was du tust. Das muss dir klar sein.«
    »Oh.« Normalerweise spürte sie ihn auch immer ganz genau, aber es war ihr so wichtig gewesen, mit Trace zu sprechen, dass sie ausnahmsweise nicht darauf geachtet hatte. »Ich … Gut.«
    Wenn sie ihn spürte, ging dieses Bewusstsein seiner Gegenwart weit über die sexuelle Anziehungskraft oder gewöhnliche Zuneigung hinaus.
    Empfand Reese ebenso?
    Er drückte ihr einen kurzen, festen Kuss auf die Lippen. »Trace wird niemanden umbringen, der es nicht verdient hat.« Er sah ihr weiterhin in die Augen. »Nicht wahr, Trace?«
    »Das geht für mich in Ordnung«, stimmte Trace von der anderen Seite des Zimmers aus zu.
    Alice riss die Augen auf. Die beiden waren ja richtige Ninjas, die geräuschlos herumschlichen und kein geflüstertes Wort überhörten.
    Reese strich mit dem Daumen über ihren Kiefer. »Ihm ist klar, dass ich mich ans Gesetz halten und über alles, was heute passieren wird, Rechenschaft ablegen werden muss.«
    »Allerdings«, bestätigte Trace auch diesen Punkt.
    Reese legte die Hände an ihre Wangen und nickte. »Okay?«
    Alice atmete aus. Sie hatte die ganze Zeit die Luft angehalten, ohne es zu bemerken. »Okay.« Doch das war bei Weitem noch nicht genug. Sie warf sich in seine Arme und drückte ihn an sich.
    In Reeses starken Armen fühlte sie sich behütet und
sicher
. Sie legte die Wange an seine Brust und die Hände auf seine stahlharten Oberarme. Solange er da war, musste sie keine Angst haben, versuchte sie sich zu beruhigen. Sie würde ihren Part mit Bravour erledigen. Reese würde dafür sorgen, dass nichts Schlimmes passierte.
    »Alle sind auf ihrem Posten«, erklärte Trace. »Es ist Zeit, loszulegen.«
    Reese drückte sie noch einmal kurz an sich, küsste ihren Scheitel, gab ihr dann die Jelly-Beans-Tüte zurück und ließ sie allein, um sich leise mit Trace zu besprechen.
    Und natürlich verstand
sie
kein einziges Wort der gewisperten Unterhaltung.
    Sie wusste, dass Reese einige besonders qualifizierte Beamte in die Bar geschickt hatte, um Rowdy Rückendeckung zu geben, und dass sich weitere Polizisten in der Nähe bereithielten, um auf Zuruf eingreifen zu können. Lieutenant Peterson fungierte vom Revier aus als zentrale Kontaktperson für alle Beteiligten. Reese hatte alle Eventualitäten bedacht, damit ihre Sicherheit zu jeder Zeit garantiert war.
    Alles Weitere enthielt er ihr jedoch vor.
    Alice verfolgte ehrfürchtig, wie Trace wortlos nach draußen auf die Veranda trat, sich über die Brüstung schwang und in der Dunkelheit verschwand.
    In der Küche küsste Logan Pepper so leidenschaftlich, dass sich Alice fast wie eine Voyeurin fühlte. Gerade, als sie beschämt den Blick abwenden wollte, löste sich Logan aus der Umarmung, wandte sich abrupt ab und marschierte hoch konzentriert aus der Küche und schnurstracks aus der Wohnung. Höchstwahrscheinlich hatte er Alice auf dem Weg nach draußen nicht einmal wahrgenommen.
    Sie wusste, dass er in die Waschküche gehen und dort aus einem Fenster klettern würde. Reese wurde das Haus durch die Vordertür verlassen, zu seinem Auto gehen und davonfahren, um die Illusion zu erwecken, dass er Alice alleine ließ. Dann würde er eine Runde drehen und aus einer anderen Richtung
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