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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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alles erzählen. Rowdy hat darauf bestanden, und ich wusste, dass du sonst alles aus seinem Munde erfahren würdest.«
    Reese versteifte sich erneut. »Und was hättest du gemacht, wenn Rowdy außen vor gewesen wäre?«
    »Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher. Tut mir leid, aber du bist nun mal Polizist«, rechtfertigte sie sich hastig und hoffte, dass er sie nicht falsch verstand. »Du fühlst dich folgerichtig dem Gesetz verpflichtet.«
    »Aber Schatz, das ist doch kein Makel. Das Gesetz funktioniert, wenn man es lässt.«
    »Nein, das tut es nicht. Nicht immer.« Sie hatte es lange genug hinausgezögert. Alice machte sich aus seiner warmen, tröstlichen Umarmung los und trat einen Schritt zurück. Reese nahm sofort ihre Hand.
    Sie sah ihm an, dass er noch tausend Fragen hatte und weiterhin an ihren Motiven zweifelte. Sie konnte es ihm nicht verübeln.
    »Setzen wir uns«, schlug sie vor und zog ihn mit sich zur Couch. »Die Geschichte, die ich dir zu erzählen habe, ist ziemlich lang.«
    »Ich habe den Großteil schon von Rowdy erfahren.«
    Rowdy wusste so gut wie nichts. Alice wartete ab, bis Reese sich neben sie aufs Sofa gesetzt hatte. Wie immer kam sofort Cash angetrabt, um ihnen Gesellschaft zu leisten. Alice klopfte sich auf die Schenkel, und Cash sprang auf ihren Schoß und legte sich auf den Rücken, damit er den Kopf auf Reeses Beine legen konnte.
    Alice kraulte ihm den Bauch und lächelte dabei versonnen. Reeses Blick wich sie tunlichst aus. »Ich habe heute eine Frau gerettet.«
    Reese blieb stumm.
    »Und selbst, wenn es dir gegen den Strich geht, muss ich gestehen, dass ich froh darüber bin.« Sie spähte verstohlen zu ihm hinüber. Seine Miene war ernst und konzentriert. »Es gab Zeiten, da habe ich täglich darum gebetet, dass jemand kommt und mich rettet.«
    »So war es am Ende ja auch.« Reese kraule Cashs Kinn. »Rowdy hat ihn als rätselhaften Fremden bezeichnet, ein Phantom mit exzellenten Verbindungen zu den Behörden.«
    Cash war im siebten Hundehimmel und schlummerte selig ein.
    Alice liebte diesen Hund von ganzem Herzen.
    Und Reese liebte sie auch, aber diese Liebe war weitaus komplizierter, denn sie bedeutete, dass sie sich nicht mehr länger vor ihm verstecken konnte. Er musste die Wahrheit erfahren.
    Und sie musste mit den Konsequenzen leben.
    »Rowdys detektivischer Spürsinn verblüfft mich.« Sie befeuchtete ihre ausgetrockneten Lippen. »Weiß er einen Namen? Irgendwelche Einzelheiten?«
    »Nein.« Reese hob den Hund vorsichtig vom Schoß und setzte ihn neben sich auf der Couch ab, damit er zu Alice aufrücken konnte. Cash ließ sich nicht stören und schlief zufrieden an seiner Seite weiter.
    Reese drehte sich zu Alice um und musterte sie aufmerksam. »Ich hoffe darauf, diese Details von dir zu erfahren.«
    Sie würde ihm alles erzählen, was sie wusste – hoffentlich wäre es genug und nicht etwa zu viel.
    Reese legte den Arm auf die Rückenlehne des Sofas. »Logan hat ebenfalls Nachforschungen für mich angestellt.«
    Wow, er hatte wirklich keine Mühen gescheut: ein Aufpasser für ihren Einkaufsbummel, Durchleuchtung ihrer Vergangenheit. War diese Neugier ein Zeichen von Besorgnis oder Misstrauen?
    »Hat Logan etwas herausgefunden?«, fragte sie und bemühte sich, nicht zu beunruhigt zu klingen.
    »Ein wenig schon.«
    Ihr Herz schlug schneller. Sie wünschte, der Hund läge noch auf ihrem Schoß. Seine Nähe beruhigte sie immer. »Zum Beispiel …?«
    »Ich kenne die Aussage, die du nach deiner Rettung bei der Polizei gemacht hast. Ich weiß, was du der Presse mitgeteilt hast, nachdem du wieder aufgetaucht warst. Ich weiß, dass du für all deine Waffen eine Genehmigung besitzt.« Er sah sie durchdringend an. »Und jetzt will ich den Rest von dir hören: wer dich entführt hat, wie du entkommen konntest, warum du noch immer solche Angst hast …«
    »Ich bin nicht ängstlich, sondern vorsichtig.« Lügnerin. Unzählige Male hatte die Furcht sie schon überwältigt. »Zumindest nicht übermäßig ängstlich.«
    Er überging ihren Protest. »Außerdem will ich wissen, was du heute getan hast und warum.«
    Das Warum ließ sich einfach erklären. »Die junge Frau brauchte meine Hilfe.«
    »Nein, Alice, da steckt noch mehr dahinter. Ich glaube, dass du es getan hast, weil du meinst, etwas wiedergutmachen zu müssen. Du verbirgst noch immer etwas vor mir. Es wird Zeit, mit dem Versteckspiel aufzuhören.«
    Alice schloss die Augen. Reese hatte ja keine Ahnung – und sie hätte es

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