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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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schrie … Halt, nein. Zuerst musste er sich mit ihrem Leichtsinn auseinandersetzen, eine Möglichkeit finden, sie zur Raison zu bringen und ihr die Wahrheit zu entlocken, bis sie ihm auch noch ihr letztes Geheimnis verraten hatte.
    Er musste unbedingt dafür sorgen, dass sie sich nicht noch mehr Schwierigkeiten einbrockte.
    Nikki klebte noch immer an ihm. Sie abzuschütteln dürfte nicht einfach werden. Hoffentlich verstand Alice die Situation nicht falsch.
    »Nimm doch schon mal Cash mit nach oben«, bat er Alice und hielt ihr die Leine hin. »Ich komme gleich nach.«
    Sie rührte sich keinen Zentimeter, ignorierte Nikki komplett und nahm die Leine nicht entgegen. »Ich warte auf dich«, erklärte sie in eiskaltem, unerbittlichem Ton.
    Na, toll. Sie war tatsächlich eifersüchtig und zu allem Überfluss auch noch zum Streiten aufgelegt – und das war in dieser Situation äußerst kontraproduktiv.
    Nikki musterte den entnervten Reese, dann die aufgebrachte Alice – und zog den Kopf ein.
    Alice lächelte, doch sie sah dabei alles andere als freundlich aus.
    »Ookay«, zwitscherte Nikki, kicherte schrill und trat einen Schritt zurück. »Ich denke, ich halte mich lieber aus euren häuslichen Streitigkeiten raus.« Sie tätschelte Reeses Brust, woraufhin Alice mit den Zähnen knirschte.
    Es verblüffte Reese, sie so besitzergreifend zu erleben, so unerbittlich. Was für ein faszinierender neuer Aspekt ihrer Persönlichkeit.
    Als sie das Wort ergriff, klang sie allerdings schon wieder ganz wie die vernünftige, umgängliche Alice. »Soll ich dir vielleicht ein Taxi rufen, Nikki? Du solltest lieber nicht fahren.«
    »Nicht nötig.« Ein Auto fuhr hupend auf den Parkplatz. »Da kommt meine Mitfahrgelegenheit.«
    Der Wagen hielt neben ihnen an, und ein junger Mann steckte den Kopf zur Tür heraus. »Tut mir leid, ich bin zu spät«, rief er Nikki zu. »Viel los auf den Straßen.«
    Nikki legte den Kopf schief und sah Reese aufreizend an. »Er ist zwar nicht meine erste Wahl, aber für heute gebe ich mich zufrieden.« Damit ließ sie ihn stehen und stolzierte, sehr zur Freude des jungen Mannes, zum Wagen.
    »Ich glaube, sie ist betrunken«, meinte Alice seufzend. »Ich sollte also keinen Anstoß an ihrem Verhalten nehmen.«
    Nach all dem, was sie heute veranstaltet hatte, sollte eine aufdringliche Nachbarin ihre geringste Sorge sein. »Ich kann deine Brustwarzen sehen.«
    »Ich war beim Anziehen in Eile«, erwiderte sie betont unbekümmert.
    Reese ergriff sanft, aber bestimmt ihren Arm und führte sie zum Haus. Cash trottete hinter ihnen her und schien das Trauma, das Nikkis Attacke bei ihm ausgelöst hatte, erst einmal verdrängt zu haben.
    Auf halbem Weg nach oben sagte Alice plötzlich im Treppenhaus: »Ich habe einfach schnell die erstbesten Klamotten übergezogen, die ich gefunden habe. Für Unterwäsche blieb keine Zeit.«
    Reese stolperte über seine eigenen Füße.
    »Außerdem«, fuhr sie fort und sah ihn schelmisch an, »hatte ich gehofft, dich wieder ins Bett locken zu können. Dafür muss ich mich nicht großartig anziehen.«
    »Oh nein, vergiss es«, entgegnete er und nahm ihr die Schlüssel ab. »Diesmal lasse ich mich nicht ablenken. Wir müssen uns ernsthaft miteinander unterhalten.«
    »Über Nikki?«
    Reese spürte, wie er wieder wütend wurde. »Nein, nicht über Nikki.« Er schloss die Tür ab, ging in die Küche und holte ein neues Leckerchen für Cash. Wenn das so weiterging, würde Cash noch übergewichtig. Er würde wohl doch wieder joggen gehen müssen, nur diesmal zusammen mit Cash.
    Cash war erst einmal beschäftig. Jetzt war es an der Zeit, sich Alice vorzunehmen.
    »Du kannst ruhig sagen, wenn ich dich enttäuscht habe«, murrte sie und machte ein finsteres Gesicht.
    »Wieso enttäuscht?«
    »Na, du weißt schon.« Sie wedelte mit den Händen. »Im Bett.«
    Reese starrte sie entgeistert an. Nun hatte sie es doch geschafft, ihn zu verwirren.
    »Nur keine Hemmungen. Sag mir einfach, was ich beim nächsten Mal anders machen soll.«
    Reese schüttelte den Kopf und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Oh ja, sie hatte ihn tatsächlich enttäuscht. Durch ihr fehlendes Vertrauen und ihre unverantwortliche Leichtfertigkeit. Durch ihr eigenmächtiges Handeln, mit dem sie sich in die Schusslinie von Verbrechern manövriert hatte.
    »Das war vorhin eine verdammt überraschende Kehrtwende, Alice. Eben noch müssen wir warten, weil du nicht bereit bist, mit mir zu schlafen, und plötzlich, Knall auf Fall,

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