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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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darf man zum Captain gratulieren?« Am anderen Ende breitete sich Stille aus. Clint schnitt eine Grimasse. So viel zu einem warmen Empfang. Er konnte es Matt aber auch nicht verdenken. »Mad?«
    Ein gedämpftes Lachen ertönte. »Entschuldige, du hast mich überrascht, East. Immerhin haben wir seit drei Jahren nichts mehr von dir gehört. Wie geht es dir?«
    Ein Grinsen breitete sich auf Clints Gesicht aus, als er im Hintergrund laute Geräusche hörte. »Gut, danke. Ist bei euch immer noch so ein Chaos?«
    »Ja, wir rücken gerade zu einer Trainingsoperation aus. Gibt es einen Grund, weshalb du anrufst?«
    Clint war augenblicklich ernüchtert. »Um ehrlich zu sein, ja. Die Freundin meines Bruders ist im Arches National Park wahrscheinlich von einem Irren entführt worden. Ich werde gleich in ein Flugzeug steigen und dorthin fliegen. Das Problem ist nur, dass mir einige Ausrüstungsgegenstände fehlen, die ich gut gebrauchen könnte.«
    »Wie immer direkt zur Sache, nicht wahr?« Matt seufzte. »Okay, gib mir eine Liste und ich werde sehen, was ich tun kann. Aber du weißt hoffentlich, dass ich in Teufels Küche komme, wenn jemand das mitkriegt?«
    »Danke, Mad. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du überhaupt noch mit mir sprichst. Ich werde die Sachen gut behandeln und sie dir dann persönlich zurückbringen. Ehrlich gesagt, habe ich das Team vermisst. Wie geht es allen?«
    »Kein Problem. Du weißt, dass du immer auf mich zählen kannst. Dem Rest des Teams geht es gut. Sie kriechen mir schon fast ins Gesicht, seit sie wissen, dass du am Telefon bist. Los, Männer, Bewegung, in einer halben Stunde sind wir weg. Fax mir deine Liste, dann werde ich sehen, was ich für dich tun kann. Es kann nie schaden, den Abwurf von Ausrüstung über einem fremden Gelände zu üben. Melde dich bald mal wieder. Viel Glück.« Und damit hatte er aufgelegt.
    Clint blickte irritiert den Hörer an. Es schien so, als hätte Matt sich an seine Rolle als Teamführer gewöhnt. Grinsend senkte er den Hörer auf die Gabel. Es tat gut, die tiefe Stimme seines Freundes zu hören. Aber wenn er sich nicht langsam beeilte, würde er ohne Ausrüstung im Arches ankommen. Hastig kritzelte er die benötigten Gegenstände auf ein Blatt Papier und schob es ins Faxgerät. Fünf Minuten später kam die Antwort auf gleichem Wege. Matt hatte die Ausrüstung beisammen und würde sie auf dem Weg zu ihrer Trainingsoperation über dem Flugplatz von Moab mit dem Fallschirm abwerfen. Er schrieb, dass Clint bloß aufpassen sollte, dass niemand anderes die Ausrüstung fände und mitnähme.
    Clint rief sofort Shane an und meldete seine Ankunft in zwei Stunden. Inzwischen war es bereits nach Mittag und von Autumn gab es anscheinend noch immer keine Spur. Clint sprach auch mit dem Chefranger Bob und ließ sich versichern, dass sein Paket in Moab in Empfang genommen und gesichert werden würde, bis er eintraf, dann legte er auf und lief in seine etwas abseits liegende Wohnhütte, um sich umzuziehen.
    Endlich, nachdem Autumn nur noch vor sich hin stolperte und Robert sie fast tragen musste, erreichten sie das Ziel. Autumn wusste längst nicht mehr, wo sie waren. Sie hatten unzählige Felsen umrundet, sandige Ebenen überquert und waren durch Bögen geklettert. Sie befanden sich tief im Hinterland des Arches National Park, dort, wo nie ein Tourist und wahrscheinlich auch nur sehr selten ein Ranger hinkam.
    Robert zerrte sie oberhalb einer runden Vertiefung, die fast wie eine zu groß geratene Salatschüssel aussah, in eine Höhle. Wahrscheinlich hätte ein Fußballfeld darin Platz gehabt. Die Höhle hatte glatte Wände und einen sandigen Boden, wofür Autumn sehr dankbar war, als sie sich nun matt darauf sinken ließ. Sie empfand kaum noch Angst, so sehr hatten sie die Schmerzen und der Blutverlust geschwächt. Apathisch kauerte sie in einer Ecke, während Robert in seinem Rucksack wühlte. Fast wünschte sie sich, er würde sie einfach töten, damit sie es endlich hinter sich hatte. Allein der Gedanke an Shane verschaffte ihr einen kleinen Funken Hoffnung und Überlebenswillen. Es war ungerecht, dass sie gerade jetzt, wo sie die Liebe gefunden und ein neues Leben begonnen hatte, wieder von den Schrecken ihres alten Lebens eingefangen wurde.
    Eine ungeheure Wut stieg in ihr auf, auf Robert und auf sich selbst. Warum war sie schon wieder das Opfer? Langsam setzte sie sich auf, vorsichtig, damit Robert nicht merkte, was sie vorhatte. Seelenruhig biss er in eine Banane,

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