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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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blickte ihn direkt an. »Ich könnte mich natürlich irren, aber ich glaube, es ist Blut. Ich werde die Probe ins Labor schicken.« Er blickte auf die verstreuten Lebensmittel. »Ich denke, wir müssen davon ausgehen, dass Miss Howard nicht freiwillig verschwunden ist. Ich werde meine Männer alarmieren, damit der Park und die Umgebung abgesucht werden. Wir finden sie.«
    Shane wusste, dass der Sheriff versuchte, ihm Mut zu machen, doch in diesem Park jemanden zu finden, der nicht gefunden werden wollte, war fast wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen. Außerdem war es in den ganzen Wochen vorher nicht gelungen, Robert zu finden, warum sollte es jetzt klappen?
    Er wandte sich ab. »Ja, nur wann? Und in welchem Zustand?«
    Darauf hatten weder Bob noch der Sheriff eine Antwort. Während Taggert sich weiter in der Hütte umsah und darauf wartete, dass seine Männer eintrafen, hielt Shane es nicht mehr aus. Er musste Autumn finden. Gedankenverloren starrte er auf den Boden und es dauerte einen Moment, bis er den dunkleren runden Fleck im roten Sand sah. Rasch bückte er sich und betrachtete ihn genauer. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er erkannte, dass es vermutlich ein weiterer Blutstropfen war. Daneben konnte er Fußspuren erkennen, die zur Straße führten. Shane folgte ihnen, doch auf dem Asphalt verlor sich jede Spur. Shane stand dort einen Moment, den Kopf gesenkt, während die Hilflosigkeit ihn ergriff. Wenn dieser Robert Autumn mit dem Auto weggebracht hatte, konnte sie überall sein. Wie sollte er sie finden, bevor ihr Entführer ihr etwas antat?
    Autumn strauchelte und fiel hin. Wie all die vorigen Male griff Robert auch diesmal nach ihren Haaren und zog sie daran wieder auf die Füße. Inzwischen pochte ihr ganzer Körper, sodass sie noch nicht einmal mehr vor Schmerz zusammenzuckte. Da sie vorgehabt hatte, in der Hütte zu bleiben, trug sie nur ihre dünnen Leinenschuhe, nicht ihre bewährten Wanderstiefel. Kein Wunder also, dass sie in diesem unwegsamen Gebiet ständig den Halt verlor.
    Robert schien das Ganze großen Spaß zu bereiten. Jedes Mal, wenn sie hinfiel, lachte er. Und nur für den Fall, dass ihre Blutstropfen als Wegmarkierung nicht ausreichten, zog er hin und wieder eine Linie in den Sand. Zusätzlich schichtete er kleine Steintürme auf die Felsen, um den Weg deutlich zu markieren. Autumn wollte zwar gerettet werden, sie hoffte aber, dass Shane nicht auf die Idee kam, sie alleine zu verfolgen. Nicht auszudenken, was Robert mit ihm machen würde, sollte er je in seine Hände fallen. Bei dem Gedanken daran richtete sie sich auf und lief hastig weiter.
    Robert lachte erneut. »Wohin willst du denn auf einmal so eilig? Lass dir ruhig Zeit, wir wollen ja unsere Party erst starten, wenn auch alle Gäste da sind.«
    Horror erfüllte Autumn bei Roberts Worten. »Reicht es dir nicht, dass du mich hast? Warum willst du noch jemand anderen hineinziehen?«
    Robert blickte sie mit glänzenden Augen an. »Weil ich weiß, dass es dir wehtut. Du wirst irgendwann an einen Punkt kommen, an dem es dir egal ist, was mit dir passiert. Wenn ich aber jemanden in meiner Gewalt habe, der dir etwas bedeutet, dann kann ich mir deiner Aufmerksamkeit immer sicher sein.« Er zuckte die Achseln. »Und natürlich hat dein Geliebter kein Recht weiterzuleben, nachdem er dich angefasst hat. Dafür muss er büßen.« Er sah ihren Gesichtsausdruck und lachte. »Oh ja, er wird sich noch wünschen, er wäre gleich bei unserem ersten Zusammentreffen gestorben.« Er blickte auf ihren Arm. »Hey, da kommt ja kaum noch was raus. Warum hast du denn nichts gesagt!«
    Robert schnappte sich ihren anderen Arm. Verzweifelt versuchte sie ihn abzuwehren, aber er war zu stark. Nach einem kurzen, aber heftigen Gerangel hatte er ihr auch am zweiten Arm einen langen Schnitt beigebracht. Langsam wurde ihr schummrig von dem Blutverlust.
    Shane hatte mit sämtlichen Rangern Kontakt aufgenommen, aber keiner hatte Autumn in den letzten Stunden gesehen. Bob hatte ein Foto von ihr aus ihrer Akte genommen und zusammen mit einer Aufnahme von Robert für Flugblätter kopiert, die an die Besucher verteilt wurden. Bisher hatte sich allerdings noch niemand gemeldet, der sie oder Robert gesehen hatte. Auch die Polizei hatte keinerlei Hinweise auf einen möglichen Aufenthaltsort der Gesuchten. Es wurden keine Besucher mehr in den Park gelassen, da man die Gefährdung Unbeteiligter möglichst gering halten wollte. Shane war ebenso wie sämtliche

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