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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Atem an.
    »Könnte ich etwas zu trinken haben?« Autumn hatte beschlossen, dass es an der Zeit war, Robert abzulenken. Sie wusste immer noch nicht, ob es wirklich klug war, ihn auf sich aufmerksam zu machen, aber sie musste wenigstens versuchen, ihn vom Eingang der Höhle fortzulocken. Sie glaubte schon fast nicht mehr, dass er überhaupt reagieren würde, doch dann wandte sich Robert ganz langsam zu ihr um. Ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Gefolgt von einer Panikattacke, als er gemächlich auf sie zukam und vor ihr in die Hocke ging. Oh Gott, was hatte sie getan?
    »Ich werde mein wertvolles Wasser bestimmt nicht an eine Tote verschwenden.« Er lachte über ihren entsetzten Ausdruck. »Du hast doch nicht gedacht, dass ich dich am Leben lasse, nachdem du mich so betrogen hast, oder? Nein, du wirst sterben, genau wie der Detective und wie dein Geliebter. Er wird bald hier sein, und dann können wir endlich mit unserer Party beginnen. Wird auch langsam Zeit. Ich dachte eigentlich, er würde sich mehr anstrengen. Aber vielleicht warst du nicht gut genug im Bett, so wie bei mir.«
    »Nein!«
    Ihre ungewollte Erwiderung amüsierte ihn. »Vielleicht sollten wir schon mal anfangen, ein bisschen Spaß zu haben, nur wir beide.« Er zog sein Messer aus der Jackentasche und hielt es vor ihr Gesicht. Autumn kroch unwillkürlich nach hinten, näher an die Wand. Aber das half ihr auch nicht. Sie saß in der Falle, wieder einmal. Robert lachte. Das Geräusch hallte schrecklich von den Höhlenwänden wider. Ein kalter Schauer kroch über Autumns Rücken und Verzweiflung breitete sich bleiern in ihr aus …
    Shane hob den Kopf und lauschte. Er hatte eben ein dumpfes Geräusch gehört. Es klang fast wie … Lachen. Vorsichtig bewegte er sich weiter in die Richtung, aus der es gekommen war. Es war nicht einfach, sich lautlos auf dem bröckeligen Gestein fortzubewegen. Aber er näherte sich dennoch unbemerkt dem, was er jetzt als Eingang im Fels erkannte. Er hatte kurze Zeit zuvor oben auf dem Felsen gestanden, aber nicht erkannt, dass es sich um eine Höhle handelte. Es gab nur einen Zugang. Auf einer Seite war eine Felswand, auf der anderen ein schüsselförmiger Abgrund. Wenn man nicht gerade Kletterspezialist war oder wenigstens über die nötige Ausrüstung verfügte, blieb einem nur der schmale Weg zwischen Abgrund und Felswand, um sich dem Eingang zu nähern. Während Shane darauf zuschlich, zog er die Pistole aus dem Hosenbund und entsicherte sie. Das Klicken war in der Stille deutlich zu hören. Verdammt, warum hatte er das nicht schon früher getan? Er konnte nur hoffen, dass es nicht gehört worden war, und bereitete sich weiter auf den Angriff vor.
    Robert fesselte Autumns Hände und Füße mit einem rauen Seil. Dabei war es ihm scheinbar egal, dass er das Seil viel zu fest zog und damit ihren Blutkreislauf unterbrach. Autumn versuchte sich zu wehren, aber das Messer am Hals ließ sie schnell ihre Bemühungen einstellen.
    Höhnisch lachend setzte Robert die Messerspitze unter ihr Kinn. »Sehr klug von dir. Und, haben wir schon Spaß?«
    Als Autumn nicht antwortete, durchtrennte er das Halsbündchen ihres T-Shirts und riss es dann der Länge nach auseinander. Mit ihren hinter dem Rücken gefesselten Händen konnte sie nichts tun, um ihre Blöße zu bedecken. Robert lachte erneut, als er die Narben begutachtete, die er ihr vor einem Jahr zugefügt hatte. »Wunderschön.« Mit der Messerspitze fuhr er die wulstigen Linien nach. »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du noch viel besser aussehen. Dann will dich dein Geliebter sowieso nicht mehr haben.«
    Autumn empfand noch mehr Panik als im letzten Jahr, wusste sie doch genau, was nun passieren würde. Die Höhlenwand hinter ihr verhinderte, dass sie der Klinge ausweichen konnte, die nun mit einem Ruck die Träger ihres BHs zerschnitt. Autumn schloss gequält die Augen. Wie sollte sie es ertragen, noch einmal von diesem Monster berührt und verletzt zu werden? Ihr Hirn war kurz davor abzuschalten, ähnlich wie ihr Körper, doch das konnte sie sich nicht leisten. Sie musste durchhalten, bis Rettung kam. Sie würde Robert nicht die Genugtuung einer Reaktion geben. Das Messer tanzte über ihr Schlüsselbein, hinterließ eine schmale Blutspur. Bis auf ein leichtes Zucken zeigte Autumn keinerlei Gefühlsregung.
    Robert runzelte die Stirn. »Du lebst doch noch, oder?«
    Autumn blieb stumm. Das Messer biss in die weiche Haut ihrer Brust. Wieder zuckte sie. Tränen

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