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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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erzählte ihr alles, was er wusste, während er mit wenigen sparsamen Handgriffen den Fallschirm loshakte und aufwickelte. Dann hob er die daran befestigte Kiste mit Leichtigkeit an.
    Janet sah ihn verblüfft an. »Ich konnte sie nicht mal vom Fleck bewegen.« Sie öffnete ihm die hintere Tür des Vans, und Clint hievte die Kiste auf den Rücksitz. Er konnte Janets Blick auf seinem Rücken fühlen, aber sie wandte sich ab, als er wieder aus dem Inneren des Wagens auftauchte.
    »Sollen wir aufbrechen?«
    Clint nickte. »Ich fahre hinten mit, dann kann ich schon die Ausrüstung überprüfen und umpacken.«
    Janet setzte sich auf den Fahrersitz. »Kein Problem. Es dauert bestimmt eine halbe Stunde, bis wir am Delicate Arch sind.« Damit warf sie die Tür zu und gab Gas, als Clint ebenfalls eingestiegen war.
    »Beeilen Sie sich.«
    Janet lachte über seinen Befehlston. »Das tue ich immer.«
    Schnell öffnete Clint die Zahlenschlösser an der Kiste mit der Nummer, die Matt ihm im Fax mitgeteilt hatte. Als er den Deckel anhob und zum ersten Mal seit fast drei Jahren wieder die in seiner Zeit als SEAL oft benutzten Ausrüstungsgegenstände erblickte, überkam ihn Wehmut. Fast zärtlich strichen seine Finger über den glatten Stoff einer schusssicheren Weste, den Griff eines AK-47-Sturmgewehrs. Seine Augenbrauen schoben sich zusammen.
    »Fehlt etwas?«
    Clint schreckte auf. Er musste sich wirklich auf seine Aufgabe konzentrieren und durfte nicht in Erinnerungen schwelgen. Seine Augen trafen im Spiegel Janets. »Bisher nicht.«
    Er breitete den gesamten Inhalt der Kiste auf dem Rücksitz aus: zwei schusssichere Westen, das Gewehr, ein GPS-Gerät, zwei leistungsstarke Funkgeräte mit Kopfhörer und eingebautem Mikrofon, zwei Pistolen samt Munition, zwei verschiedene Sets Tarnkleidung, ein langes Seil. Ganz unten lagen noch weitere nützliche Gegenstände wie Nebel- und Gasbomben, ein Ersatzkompass und ein sehr gefährlich aussehendes Kampfmesser, das er allerdings nicht brauchen würde, weil er sein eigenes von zu Hause mitgebracht hatte. Außerdem fand Clint noch einen Zettel, auf dem stand:
    Ohne dich ist es nicht dasselbe. Mad
    Clint verspürte einen ungewohnten Druck hinter seinen Augen, als er ihn sorgfältig zusammenfaltete und in seine Tasche steckte. Seine Melancholie abschüttelnd, schlug er die wüstenfarbene Tarnkleidung auseinander.
    »Stört es Sie, wenn ich mich im Wagen umziehe? Dann verliere ich nachher keine Zeit.«
    Janet blinzelte ihm zu. »Aber nein, nur zu!«
    Clint grinste sie an. Er rang sich sonst nicht schnell zu einer Meinung über andere Menschen durch, aber Janet mochte er. Sie war genauso freundlich, offen und gut gelaunt, wie Shane sie immer beschrieben hatte, wenn er mal zu Hause war. Ohne zu zögern, zog er sein T-Shirt über den Kopf. Er glaubte ein leises Seufzen zu hören, doch als er aufblickte, hatte Janet die Augen starr auf die Straße gerichtet. Sein Mundwinkel zuckte. Schnell schlüpfte er in das Oberteil der Tarnkleidung. Er knöpfte seine Jeans auf und warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel. Hah, erwischt. Janet errötete leicht, wich aber nicht aus. Er zog fragend eine Augenbraue hoch.
    Janet zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Was erwarten Sie, ich bin auch nur eine Frau.«
    Clint lachte. »Ich fühle mich geehrt.«
    Gut, dass der Van eine gewisse Beinfreiheit bot, sonst wäre es schwierig für ihn geworden, seine enge Jeans auszuziehen und die etwas weiter geschnittene Tarnhose überzustreifen. Er hätte Janet zu gerne gefragt, was sie von dem Seehundmuster auf seinen Boxershorts hielt, aber er wollte sie nicht weiter in Verlegenheit bringen. Zumindest war der Wagen kurzzeitig geschlingert, als hätte der Anblick sie geschockt. Clint zog noch die schusssichere Weste über und füllte die zahlreichen Taschen der Kleidungsstücke mit einem Teil der Ausrüstungsgegenstände. Als er damit fertig war, wählte er Shanes Nummer.
    »Ja.«
    »Clint hier. Wir sind fast beim Park. Ich werde jetzt meinen Empfänger auf dein Funksignal ausrichten. Damit kann ich jederzeit deine Position bestimmen. Du musst nur dein Handy angeschaltet lassen. Reicht der Akku noch?«
    »Ja. Außer ich finde Autumn nicht in den nächsten acht bis zehn Stunden. Aber das werde ich.« Er klang wild entschlossen.
    »Gut. Am besten stellst du den Klingelton ab, damit du nicht unnötig auf dich aufmerksam machst. Ich teste jetzt, ob ich dein Signal auf meinem GPS empfange.« Ein blinkender Punkt erschien

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