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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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möglich.
    Energisch riss sie sich zusammen und beantwortete seine Frage. »Für Sport bin ich leider zu faul, obwohl ich es nötig hätte. Aber ich lese sehr gern.« Das war unpersönlich genug, wenn sie Glück hatte, würde er nicht weiter nachhaken.
    »Wenn du erst mal ständig durch den Park läufst, baust du bestimmt auch ein paar Muskeln auf. Ich habe gehört, du warst Bibliothekarin im Osten. Kommt daher dein Interesse für Bücher?«
    »Nein, das hatte ich schon vorher, ich habe mir den Beruf danach ausgesucht. Meine Eltern haben mich, schon als ich noch klein war, darin bestärkt, viel zu lesen.« Sie biss sich auf die Lippe, als die Trauer über den Verlust ihrer Eltern sie überschwemmte. Mühsam sprach sie weiter. »Leider musste ich fast alle meine Bücher einlagern, weil ich hier nicht den Platz dafür habe.« Sie unterdrückte ihr Selbstmitleid schnell, sonst würde Shane noch merken, dass sie nicht freiwillig hierhergekommen war. Zittrig lächelte sie ihn an. »Ich bin aber schon dabei, mir hier einen neuen Bestand aufzubauen. Als Erstes habe ich mir neulich dein Buch gekauft. Die Fotos sind wunderschön.«
    »Danke. Ich habe schon als Jugendlicher angefangen zu fotografieren, nachdem mir mein Großvater seine alte Canon in die Hand drückte und meinte, ich sollte etwas Vernünftiges mit meinem Leben anstellen. Er hatte recht.«
    Autumns Neugier war geweckt und sie schaffte es nicht, sich zurückzuhalten. »Wie findest du die Motive? Ich fotografiere auch hin und wieder, aber nur mit einer Automatikkamera, bei der ich einfach nur auf den Auslöser drücken muss. Da fällt es leicht, einfach wahllos in der Gegend herumzuknipsen.«
    Inzwischen hatte Shane auch ihr Essen vertilgt. Während er den Mund mit einer Serviette abtupfte, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. »Auch einfache Kameras machen gute Bilder, sofern man das richtige Motiv findet. Obwohl ich diese Film-mit-Linse-Kameras nicht begreifen kann. Eine gute Qualität haben diese Bilder bestimmt nicht. Sogar am Grand Canyon habe ich Leute gesehen, die versucht haben, damit zu fotografieren.« Etwas verlegen ließ er die Hände sinken. »Entschuldige, dieses Thema reißt mich immer mit. Aber wenn du mal mitkommen möchtest, wenn ich eine Foto-Tour unternehme, sag einfach Bescheid.«
    Autumn presste die Lippen zusammen, als etwas in ihr einfach ›ja‹ schreien wollte. Auf keinen Fall durfte sie sich dazu verführen lassen, unvorsichtig zu werden, auch wenn sie liebend gerne einem Profi-Fotografen bei der Arbeit zusehen wollte. Schließlich rang sie sich ein Lächeln ab. »Danke, wenn ich mich hier genauer auskenne, werde ich es mir überlegen.«
    Shane blickte auf seine Uhr. »Oje, wo ist die Zeit geblieben? Jetzt muss ich mich aber beeilen. Um zwei Uhr leite ich eine Führung durch den Fiery Furnace.« Augenzwinkernd stand er auf. »Wäre vielleicht auch etwas für dich, wenn dein Knie wieder in Ordnung ist.«
    Autumn musste lachen. »Ja, das wäre nicht schlecht. Vielleicht nächsten Monat. Im Moment bin ich froh, wenn ich die Gegend erst mal nicht mehr sehen muss.«
    Shane winkte ihr zu und verließ mit schnellen Schritten den Raum. Erst jetzt wurde Autumn sich wieder der anderen Leute bewusst. Der Geräuschpegel war hoch und sie wollte nur noch aus diesem Raum entfliehen. Suchend blickte sie sich nach Scott um. Er erhob sich gerade von seinem Platz, fing ihren Blick auf und gab ihr ein Zeichen. Nachdem sie ihr Geschirr auf das Laufband gestellt hatten, schlenderten sie zum Auto.
    Schwungvoll warf Scott sich in seinen Sitz und grinste sie an. »Auf unserem Programm steht die Fahrt zu deinem Hotel, danach bringen wir deine Sachen in die Hütte. Du kannst dann auspacken und dich einrichten, um sechs Uhr beginnt das abendliche Lagerfeuer. Ich könnte dich abholen, wenn du möchtest.«
    Dankbar lächelte Autumn zurück. »Das wäre schön. Ich habe meine Koffer auch schon gepackt, wir müssen sie also nur noch ins Auto schaffen. Vielleicht könnten wir auch schnell beim Supermarkt vorbeifahren, damit ich mir noch einige Vorräte kaufen kann. Ich möchte hier nicht irgendwann entkräftet liegen bleiben.«
    Scott lachte. Röhrend erwachte der Motor zum Leben. »Ich habe mir angewöhnt, beim Mittagessen so viel wie möglich zu essen, damit es bis abends reicht. Beim Lagerfeuer gibt es dann geröstete Marshmallows. Hm, lecker.« Er leckte sich die Lippen.
    Autumn lehnte sich im Sitz zurück. »Was passiert denn sonst noch beim

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