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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Lagerfeuer?«
    »Nun, es werden Geschichten über den Park erzählt, die Besucher bekommen einen Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt der Gegend. Danach, wenn die Besucher den Park verlassen haben, grillen wir Marshmallows, manchmal auch Hotdogs und trinken Bier. Und wenn wir genug getrunken haben, trauen wir uns vielleicht auch an das eine oder andere Lied. Aber das kommt immer auf die Stimmung an.«
    »Und was ist, wenn es regnet?«
    »Bei schlechtem Wetter kommen selten Besucher, dann fällt das alles aus. Manchmal verlegen wir das Essen bei Regen auch nach innen – natürlich ohne Feuer.«
    Drei Stunden, nachdem Scott Autumn mit ihrem Gepäck und den Einkäufen an ihrer Hütte abgesetzt hatte, holte er sie wieder ab, um mit ihr zum abendlichen Lagerfeuer zu fahren. Wie verzaubert betrachtete Autumn die Landschaft. Die schräg einfallenden Sonnenstrahlen verwandelten die Natur und brachten die Felsen zum Glühen. Durch die harten Schatten wirkte alles wesentlich plastischer als in der gleißenden Mittagssonne. Dass dies alles nur durch die Kräfte des Wassers, den Druck der Erdkruste und die Einlagerung von Salz entstanden sein sollte, war kaum zu glauben. Es sah eher so aus, als hätte sich ein Bildhauer an den Steinen versucht. Vorbei an verschiedenen Felsformationen, den versteinerten Dünen und dem Balanced Rock, einem eiförmigen riesigen Klotz, der auf einer wesentlich dünneren Felsnadel balancierte, sah sie aus der Ferne immer wieder Felsbögen aufblitzen.
    Während sie ihren Gedanken nachhing, hatte Scott das Radio eingeschaltet und summte zu einem Song von Garth Brooks. Richtig musikalisch schien er nicht zu sein, aber es war auszuhalten. Sie lehnte sich zurück und genoss den Fahrtwind in ihren Haaren. Der heiße Luftzug roch nach Felsen und Sand. Als es zwischen ihren Zähnen knirschte, ließ sie seufzend das Fenster höher gleiten. Kurze Zeit später kamen sie auf dem Parkplatz des Devils Garden Trailhead an, der zum Amphitheater führte.
    Scott bog in einen unbefestigten Weg ein, der nur aus Schlaglöchern zu bestehen schien. Als sie schließlich an ihrem Ziel ausstiegen, konnte Autumn bereits das Knistern und Prasseln des Feuers hören. Das Murmeln von Stimmen sowie das lautere Kreischen von Kindern drang zu ihnen herüber. Ein schmaler Fußweg schlängelte sich durch roten Sand und grüne Wacholderbüsche, der in einem Kreis aus roten Sandsteinblöcken mündete, in dessen Mitte das Lagerfeuer loderte. Die Steinbänke waren gut besetzt, die Kinder tobten um das Feuer. In ihrem mehr als schlechten Namensgedächtnis kramend, blickte Autumn die beiden anwesenden Ranger stirnrunzelnd an.
    Bei dem Mann war es nicht ganz so schwierig. Durch seine eindrucksvolle Statur und den Vollbart war er leicht zu erkennen. Reed soundso. Wie war noch gleich der Nachname? Irgendetwas Stacheliges. Grübelnd zog sie die Augenbrauen zusammen. Thorn! Das war es. Erleichtert wandte sie sich der Frau zu. Leider hatte sie kein besonders ausgeprägtes Merkmal, außer vielleicht ihre geringe Größe. Neben ihr wirkte Reed noch viel gewaltiger.
    Verzweifelt blickte Autumn Scott an. »Mir fällt der Name der Kollegin nicht mehr ein. Sie war doch auch fest angestellt, oder?«
    Scott nickte. »Das ist Sarah Wakefield. Sie wird öfter übersehen, weil sie eher introvertiert ist. Sonst sind für das Lagerfeuer immer ein Festangestellter und eine Saisonkraft eingeteilt, aber bei Sarah machen wir eine Ausnahme, weil sie so schüchtern ist. Reed ist der Einzige, bei dem sie sich etwas sicherer fühlt.« Dabei grinste er anzüglich. »Ich glaube, Reed fühlt sich bei ihr auch ganz wohl.«
    Wider Willen musste Autumn lachen. »Ist das eine Tatsache oder eine Vermutung?«
    Langsam schlenderten sie zu den Sandsteinblöcken hinüber. Die beiden Ranger waren in eine Unterhaltung vertieft und schienen alles andere vergessen zu haben. Sarahs Blick ruhte eindringlich auf Reeds Gesicht und auch er hatte nur Augen für sie.
    Scott deutete auf sie. »Sieht man das nicht? Na gut, ich gebe zu, dass es noch nicht bestätigt ist. Aber ich denke schon, dass sich da etwas entwickelt. Wir werden ja sehen.«
    Autumn und Scott ließen sich zwischen den Besuchern nieder, während Reed und Sarah die Zuschauer begrüßten. Nach einer Dreiviertelstunde, in der Reed einen beeindruckenden Vortrag zu Flora und Fauna der Gegend hielt und Sarah etwas zur Geschichte des Parks erzählte, erhoben sich Autumn und Scott und gesellten sich zu den Vortragenden. Scott

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