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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Autumn. Trauer lag in ihrem Blick. »Was hast du?«
    Hastig wischte Autumn über ihre Augen. »Nichts.« Ihr Blick glitt wieder zur Katze. Sie vergrub ihre Finger in dem dichten Fell. »Sie erinnert mich an meinen Kater.«
    »Hast du ihn mitgebracht?«
    »Nein. Er ist tot.« Ihrem Ton nach zu urteilen, wollte sie nicht weiter darüber sprechen. Das konnte er nachvollziehen, ihn nahm es auch immer furchtbar mit, wenn eines der Tiere starb. Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlen würde, Coco zu verlieren.
    »Das tut mir leid. Wenn du dich nach einer Katze sehnst, kannst du jederzeit herüberkommen. Coco freut sich über Gesellschaft.«
    Mit glänzenden Augen sah sie ihn an. »Danke.«
    »Keine Ursache. Ich habe ohnehin nicht genug Zeit für sie. Eigentlich hätte ich sie bei meinen Eltern lassen sollen, aber ich konnte mich nicht von ihr trennen. Außerdem wollte ich nicht alleine hier leben.«
    »Das kann ich verstehen. Meine Hütte kommt mir so leer vor.«
    »Wir könnten dir auch eine Katze besorgen.«
    Autumn lächelte schwach. »Danke, aber im Moment fühle ich mich dazu noch nicht in der Lage. Vielleicht später.«
    Shane runzelte die Stirn, weil er spürte, dass noch mehr dahintersteckte, beschloss jedoch, das Thema erst einmal ruhen zu lassen. Er reichte ihr die vorläufigen Abzüge seiner Fotos. »Das ist die erste Vorauswahl. Später vergrößere ich dann die besten Motive.«
    Autumn blätterte durch den Stapel. Dunkelrote, von Schluchten durchzogene skurrile Sandsteintürme glühten in der Abendsonne. Kleinere Hügel wechselten sich mit bizarren Brocken ab. Zwischen hohen Steinplatten gab es tiefe Kerben und schmale Passagen, die teilweise von kleinen grünen Büschen überwachsen waren. Ein Schluchtenlabyrinth aus Buntsandsteinsäulen, die im schräg einfallenden Sonnenlicht tiefe Schatten warfen. Aufmerksam betrachtete Autumn ein Foto nach dem anderen und seufzte schließlich, als sie das letzte Bild an Shane zurückreichte. Lächelnd blickte sie ihn an. »Sie sind wunderschön.«
    Shane wusste, er konnte stolz auf seine Arbeit sein, doch ein Lob von Autumn bedeutete ihm sehr viel. Zum ersten Mal war ihm die Meinung von jemandem außerhalb seiner Familie wichtig. Und er verstand immer noch nicht genau, warum es so war. Was hatte Autumn an sich, dass er das Gefühl hatte, sie unbedingt für sich gewinnen zu müssen? »Danke. Wenn du gerne ein paar Bilder für deine Hütte hättest, sag Bescheid, ich habe Unmengen davon in meinem Archiv.«
    Autumn wehrte sofort ab. »Das kann ich nicht annehmen.«
    Leicht verunsichert sah er sie an, manchmal verstand er einfach nicht, was in ihrem Kopf vor sich ging. Oder nein, eigentlich wusste er es die meiste Zeit nicht. »Ich wollte dir nichts aufdrängen.«
    »Ich finde die Bilder großartig und würde sie auch jederzeit aufhängen, aber du kennst mich doch gar nicht. Vielleicht bin ich die Fotos gar nicht wert.«
    Wie konnte sie so etwas überhaupt denken? »Doch, das bist du.« Er winkte ab. »Melde dich einfach, wenn du es dir überlegt hast.«
    »Okay. Danke.« Bedauernd blickte sie auf Coco hinab. »Ich denke, ich werde jetzt wieder in meine Hütte gehen.« Vorsichtig versuchte sie die Katze von ihrem Schoß zu schieben. Diese duckte sich und krallte sich in der Hose fest. »Autsch.« Schmerzerfüllt verzog Autumn ihr Gesicht.
    Shane bückte sich. »Moment, ich helfe dir.« Mit einer Hand hob er Coco hoch, die protestierend maunzte. Ihre Krallen hingen immer noch an Autumns Leggins fest. Seine freie Hand ergriff den Stoff und befreite ihn. Dabei streiften seine Finger Autumns Bein. Ein Zittern durchlief ihren Körper. Mit großen glänzenden Augen blickte sie zu Shane auf. Sein Herzschlag beschleunigte sich und er drückte Coco an ihre Wange, weil er wusste, dass sie ihn nicht so nah an sich heranlassen würde. Noch nicht.
    Autumn steckte ihre Nase in das Fell. »Gute Nacht, meine Süße.« Rasch erhob sie sich aus dem Schaukelstuhl. »Danke für das Essen und den schönen Abend. Das war wirklich viel besser als aufzuräumen.«
    Shane grinste schief. »Es beruhigt mich, dass ich noch mit Hausarbeit konkurrieren kann.« Nur gut, dass er ein gesundes Selbstbewusstsein hatte, sonst hätte er bei Autumn schon aufgegeben.
    »So habe ich das nicht gemeint.« Röte überzog ihre Wangen.
    »Ich weiß.« Beruhigend drückte er ihre Hand.
    Autumn schüttelte nur den Kopf und wandte sich zur Tür. »Gute Nacht. Wir sehen uns morgen.«
    Shane öffnete die

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