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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Tür. »Ich bringe dich noch rüber.«
    Ohne Erwiderung machte sich Autumn auf den Weg. Die Hände in den Hosentaschen vergraben, schlenderte Shane neben ihr her. Das Gewitter hatte sich inzwischen verzogen, unzählige Sterne funkelten am Himmel. Die Luft war durch den Regen abgekühlt, sodass Autumn zu zittern begann. Shane legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie wärmend an sich. Stumm ließ sie es geschehen und schmiegte sich an ihn. Ihr Arm schob sich um seine Taille.
    Bedauernd löste Shane sich vor der Hütte von ihr. Als Autumn ihre Tür öffnete, ging Shane an ihr vorbei in die Hütte.
    »Aber bitte, komm doch herein.«
    Ihr Sarkasmus prallte an ihm ab. Zielstrebig ging er zu dem zertrümmerten Geweih und hob es auf. »Da es durch meine Schuld herunterfiel, möchte ich es wenigstens beseitigen. Ist das recht?«
    »Ich bin froh, wenn ich dieses Ding nicht mehr anfassen muss.« Sie schauderte. »Du bist mein Held.«
    Grinsend trug Shane das Geweih aus der Hütte und kam zurück. »Das will ich auch hoffen. Ich gebe mir schließlich die größte Mühe, bei dir Eindruck zu schinden.«
    Autumns Lächeln verblasste. »Mir wäre es lieber, du würdest das nicht tun. Ich kann nicht …«
    Shane legte einen Finger auf ihre Lippen. »Das habe ich nicht gesagt, um dich zu bedrängen. Ich möchte nur, dass du darüber nachdenkst.« Plötzlich kam ihm ein Gedanke. »Oder gibt es in New York jemanden, der auf dich wartet?« Vor Schreck stockte sein Herzschlag. Als sie vehement den Kopf schüttelte, setzte er verspätet wieder ein.
    »Nein, dann hätte ich dich doch niemals …«
    Als sie nicht weitersprach, beendete er den Satz. »Geküsst?« Mit gesenktem Kopf nickte sie. »Hat es dir nicht gefallen?«
    Sie sah auf und zögerte. »Doch, sehr sogar. Es geht bloß alles so schnell. Ich hatte mir vorgenommen, Abstand zu halten, aber du machst es mir verdammt schwer.«
    »Das freut mich. Wenn es dich beruhigt, ich hatte es auch nicht geplant.« Er zuckte die Schultern. »Aber ich sträube mich auch nicht dagegen.« Er zwirbelte eine ihrer Haarsträhnen. »Warum lassen wir es nicht einfach auf uns zukommen und sehen, was passiert. Abgemacht?«
    Autumn nickte widerstrebend. »Okay. Aber ich möchte nicht, dass du einen falschen Eindruck bekommst. Zu mehr als Freundschaft bin ich momentan nicht bereit.« Flehend blickte sie ihn an.
    »Wir werden sehen.« Schelmisch grinsend rückte er näher an sie heran. »Fehlt nur noch ein Kuss.« Als sie abwehren wollte, hob er die Hand. »Nur zur Besiegelung der Freundschaft.« Ohne ihr Zeit für eine Antwort zu lassen, küsste er sie. Sanft strichen seine Lippen über ihre, und er hätte den Kuss gerne vertieft. Aber es war deutlich, dass Autumn noch nicht so weit war. Er würde langsam vorgehen müssen, um sie nicht zu verschrecken. Shane strich mit seinen Fingern über ihren Arm, bevor er sich losriss und zu seiner Hütte zurückging.

 
    11
    Die nächsten Tage vergingen für Autumn wie im Flug. Meist war sie im Visitor Center eingeteilt, doch sie wurde auch in andere Bereiche eingearbeitet. Abends fiel sie todmüde ins Bett oder sie lud Janet und Shane zum Essen ein, das sie auf ihrem neuen Grill zubereitete. Sie wusste, sie schob es nur hinaus, doch sie war einfach noch nicht bereit, sich wieder allein mit Shane zu treffen. Am Anfang hatte er es noch mit Humor genommen, doch inzwischen wurde er zunehmend ungeduldiger. Sogar Janet nahm bereits die unterschwellige Spannung zwischen ihnen wahr.
    Schließlich sprach sie Autumn darauf an. »Warum lässt du den armen Kerl immer abblitzen?« Mitleidig blickte sie Shane hinterher, der frustriert zu seiner Hütte stapfte.
    Abrupt richtete Autumn sich auf. »Habe ich denn nicht das Recht dazu, wenn ich kein Interesse habe?«
    »Doch, natürlich. Aber ich sehe auch, wie du ihn anblickst, wenn du denkst, er merkt es nicht.«
    Autumn wollte protestieren, ließ es dann aber. Janet hatte völlig recht, sie konnte ihre Augen einfach nicht von Shane lassen. Sosehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht, sich von ihm fernzuhalten. »Meinst du, er hat es auch gemerkt?«
    Janet zuckte die Schultern. »Er ist nicht dumm. Vor allem ist er an dir interessiert, ich denke, das hat er deutlich gezeigt.«
    Autumn nickte. »Ich mag ihn ja auch. Es liegt auch nicht an ihm, es ist meine Schuld. Ich bin einfach noch nicht …«, sie brach ab und schluckte schwer, »… bereit für etwas anderes als Freundschaft. Das habe ich ihm auch gesagt, aber

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