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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Hunter und dies hier neben mir ist Ranger Autumn Howard. Wir wollen Ihnen die Geologie, die Pflanzen und die Tiere des Fiery Furnace näherbringen – und zwar ohne dass sich jemand verirrt. Wir führen Sie mitten durch dieses außergewöhnliche Gebiet und zeigen Ihnen, wie Wind, Wasser und Temperaturen die Felsen zu diesem Labyrinth aus Sandstein-Canyons geformt haben.« Er machte eine Kunstpause. »Schon viele Besucher haben sich hier verlaufen und mussten gerettet werden, teilweise gelang das erst Tage später. Es ist deshalb verboten, diesen Teil des Parks ohne eine offizielle Erlaubnis alleine zu besuchen.« Er deutete auf ein Schild, das in der Nähe stand. »Die Wege sind nicht markiert, es bedarf schon einiger Erfahrung, den Rückweg zu finden. Sie sehen also, Ihre Entscheidung, die Tour mitzumachen, war goldrichtig. Eine letzte Sache noch vorweg: Denken Sie daran, dass die Steine sehr glatt sein können, also seien Sie vorsichtig.«
    Er schulterte seinen Rucksack und schaute auf die Uhr. »Okay. Sind alle bereit?«
    Es ertönte ein einvernehmliches Ja.
    Autumn kam sich vor wie auf einem Schulausflug. Sie stupste Shane an. »Sollen wir auch noch in Zweierreihen marschieren und uns an den Händen halten?« Sie sprach leise, damit niemand sie hören konnte.
    Sofort ergriff Shane ihre Hand und murmelte: »Eine wirklich gute Idee, Miss Howard.« Verlegen schüttelte sie die Hand ab.
    Hinter sich hörte sie ein unterdrücktes Kichern. Als sie sich umdrehte, blickten die Besucher in eine andere Richtung und taten so, als wäre nichts geschehen.
    Genervt wandte sie sich an Shane. »Können wir jetzt endlich gehen?«
    Shane grinste sie an. »Klar doch.« Lauter sagte er. »Abmarsch.«
    Mit seinen langen, wiegenden Schritten übernahm er die Führung, Autumn reihte sich in der Mitte der Gruppe ein.
    Hinter sich hörte sie die Stimme einer deutschen Touristin. »Ein schönes Paar, die beiden Ranger, nicht wahr, Helmut?« Errötend blickte Autumn über die Schulter. Ein rundliches Rentner-Ehepaar, bekleidet mit Shorts und Wanderschuhen, blickte sie erstaunt an.
    In nahezu perfektem Deutsch mit leichtem Akzent sprach Autumn sie an. »Wir sind nur Kollegen.«
    Damit drehte sie sich wieder um und ging weiter. Als sie sich kurze Zeit später noch einmal umsah, waren es die beiden Deutschen, die rot anliefen und verlegen zur Seite blickten. Autumn lächelte sie beruhigend an, um zu zeigen, dass sie nicht böse war. Nachdem Shane seine ersten Erklärungen gemacht hatte, wurde sie als Dolmetscherin für die deutschen Urlauber in der Gruppe verpflichtet. Bis auf einige spezielle Ausdrücke für Pflanzen und Steine hatte sie damit kein Problem. Als sie Shanes anerkennenden Blick auf sich fühlte, breitete sich ein warmes Gefühl in ihr aus. Es war lange her, seit sie das letzte Mal Anerkennung erfahren hatte.
    Autumn gefiel der Fiery Furnace sehr gut. Sie hatte befürchtet, die Erinnerung an ihr Erlebnis hier würde ihr den Ausflug verderben, doch sie fühlte sich momentan rundum wohl. Aber sie ahnte, dass es mit Shanes Anwesenheit zusammenhing. Heimlich beobachtete sie ihn, während er sich mit mehreren Touristen unterhielt. Sein Lächeln war freundlich, er schien seine Arbeit und die Menschen wirklich zu mögen. Er strahlte eine natürliche Freundlichkeit und ein gesundes Selbstbewusstsein aus, eine attraktive Mischung. Kein Wunder, dass sie es einfach nicht schaffte, sich von ihm fernzuhalten. Und es auch gar nicht mehr wollte.
    Als sie angesprochen wurde, schreckte sie aus ihren Gedanken auf. Hastig wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem deutschen Ehepaar zu, das auf ihre Antwort wartete. »Entschuldigung, könnten Sie Ihre Frage wiederholen?«
    Die Frau lächelte vielsagend. »Ein toller Mann. Aber was ich eigentlich wissen wollte, war, wo Sie so gut Deutsch gelernt haben.«
    Wieder errötete Autumn. Was war heute nur mit ihr los? »Ich habe als Kind einige Jahre in Deutschland gelebt. Später habe ich auch in Amerika in der Schule Deutsch belegt. Davon ist wohl einiges hängen geblieben.«
    Eine Weile unterhielt sie sich mit dem Ehepaar, wobei sich herausstellte, dass sie ganz in der Nähe von Hannover eine Pension betrieben. Schließlich verabschiedete Autumn sich und entfernte sich rückwärts. Unvermittelt stieß sie gegen jemanden und blickte sich erschrocken um. Shane hatte sich leise an sie herangepirscht und nun ihren Rückzug aufgehalten. Seine Hände schlossen sich um ihre Oberarme.
    »Worum ging es eben? Ich hatte

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