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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ganz falsch verstehen.«
    Er blickte sie erstaunt an. »Du glaubst, sie würden es falsch verstehen?«
    Seine Lippen strichen noch immer über ihre Finger. Er nahm einen davon in den Mund. Hitze überschwemmte sie, und ein lange unterdrücktes Verlangen brach sich Bahn. Autumn stöhnte unterdrückt auf.
    Shane warf ihr einen schnellen Blick zu und trat fluchend auf die Bremse, als er die Sehnsucht in ihren Augen sah. Der Jeep rollte am Straßenrand aus, während Shane Autumn in seine Arme riss. Gierig traf sein Mund auf ihre Lippen. Autumn rückte noch näher an ihn heran. Seufzend vergrub sie ihre Finger in seinem Haar. Ihre Zungen begrüßten sich zuerst zögernd, dann immer stürmischer. Die Hitze verschlang ihn. Shanes Hände wanderten über ihren Rücken. Ein Zittern durchlief ihren Körper, als er ihr Uniformhemd aus der Hose zupfte und seine Hände über ihren nackten Rücken gleiten ließ.
    Die glatte Haut fühlte sich an wie feuchte Seide. Erregend. Shane vertiefte den Kuss. Autumns Hand an seinem Nacken machte ihn ganz wild.
    Er wollte gerade seine Finger über ihre Rippen wandern lassen, als ein lautes Hupen ertönte. Erschrocken richtete er sich auf und sah gerade noch ein Auto dicht am Jeep vorbeischießen. Steine prasselten an den Lack. Er fuhr mit den Händen durch seine Haare und sah sich um. Wie ein Tourist hatte er genau in einer Kurve angehalten, die von beiden Seiten nicht einsehbar war. Sie hatten Glück gehabt, dass bisher noch niemand auf sie aufgefahren war.
    Stöhnend blickte er Autumn an. Mit einem Finger strich er eine wilde Haarsträhne aus ihrem erhitzten Gesicht. »Was machst du nur aus mir?« Sie blickte ihn mit glasigen Augen an. Auf ihr Gesprächsthema zurückkommend, flüsterte er: »Ich glaube, die anderen würden es genau richtig verstehen.« Er lächelte sie an. »Wir können ja einfach mal nachfragen, ob du an dem Tag Dienst hast. Wenn nicht, fährst du mit. Versprochen?«
    Autumn zögerte nur kurz. »Versprochen.«
    Zufrieden lächelnd wandte er sich wieder der Fahrbahn zu und startete den Jeep. Er würde es schon hinkriegen, dass sie freihatte. Er würde betteln, tauschen oder seinen Jahresurlaub für diesen einen Tag mit ihr geben. Kopfschüttelnd fragte er sich, wie es kam, dass sie ihm in so kurzer Zeit so wichtig geworden war. Vor ein paar Wochen hatte er noch nicht einmal gewusst, dass sie überhaupt existierte. Und seit er sie kannte, war sie meist zurückhaltend freundlich, manchmal auch verängstigt oder verärgert gewesen. Nur ein paar kurze Momente wie eben dieser im Auto hatten ihm gezeigt, dass sie ihm nicht so gleichgültig gegenüberstand, wie es manchmal wirkte.
    Irgendwie musste es ihm gelingen, herauszufinden, was sie bedrückte und wovor sie Angst zu haben schien. Bei ihrem Schrei hätte er beinahe einen Herzinfarkt bekommen, und er war sich sicher, dass sie irgendetwas gesehen hatte, das sie erschreckte. Ihr Gesicht war totenbleich gewesen, die Augen weit aufgerissen. Aber sie hatte wieder so getan, als wäre nichts gewesen, genauso wie bei ihrem Kennenlernen, als er die Narben an ihrem Bein entdeckt hatte. Shanes Augenbrauen schoben sich zusammen. Doch sosehr er auch überlegte, er konnte sich keinen Reim darauf machen, warum Autumn oft so verschreckt reagierte. Für den Moment würde er die Angelegenheit ruhen lassen, aber bei der nächsten Gelegenheit würde er in Erfahrung bringen, was es damit auf sich hatte.

 
    12
    Nach der Überquerung des Salt Valley Wash waren es nur noch wenige Meilen bis zum Parkplatz des Fiery Furnace. Gedankenverloren merkte Autumn nicht, dass sie bereits am Ziel waren. Erst als Shane ihr galant die Tür öffnete, erwachte sie aus ihrem Tagtraum. Blinzelnd sah sie auf seine ausgestreckte Hand, ergriff sie dann und kletterte mit seiner Hilfe aus dem Jeep.
    Um sich von seiner Berührung abzulenken, blickte sie sich um. »Du parkst an der gleichen Stelle wie neulich.«
    Shane grinste. »Stimmt. Ich wollte unser Kennenlernen feiern.«
    »Also weißt du …« Der Rest des Satzes blieb ungesagt, da sich inzwischen etliche Touristen am Jeep eingefunden hatten, die ihnen interessiert lauschten. Autumn warf Shane einen bedeutsamen Blick zu und trat einen Schritt zur Seite. Unauffällig versuchte sie, sich ein wenig zurückzuziehen, doch Shane ließ dies nicht zu. Er griff beiläufig nach ihrem Arm und zog sie wieder neben sich.
    Dann richtete er das Wort an die Besucher. »Willkommen bei der Fiery-Furnace-Tour. Ich bin Ranger Shane

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