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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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früher kennengelernt hätte, wäre ihr Leben im letzten Jahr anders verlaufen. Ärgerlich rief sie sich zur Ordnung. Es brachte nichts, jetzt darüber nachzugrübeln, was hätte sein können, es war nicht so und damit musste sie leben. Sie sollte froh sein, dass sie jetzt hier war und schon gute Freunde gefunden hatte. Und vielleicht sogar noch etwas mehr …
    Während Autumn in Gedanken ein Problem mit der Homepage-Programmierung wälzte, griff sie sich ein Tablett, ließ es mit Essen füllen und zog eine eiskalte Cola aus dem Automaten. Dann fiel ihr ein, dass Shane auf sie wartete. Sie blickte sich suchend um. Seiner Haltung und dem Grinsen nach zu urteilen, hatte er sie schon länger beobachtet. Mit einem entschuldigenden Lächeln ließ sie sich ihm gegenüber nieder.
    Shane beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Sein Kinn ruhte auf seinen Händen. »Wo warst du mit deinen Gedanken?«
    »Bei der Internetseite. Ich wollte einen bestimmten Effekt erreichen, doch bis jetzt hat es noch nicht geklappt.« Sie griff nach Messer und Gabel. »Entschuldige, habe ich dich lange warten lassen?«
    Shane ergriff ihre Hand und zog sie an seine Lippen. »Auf dich warte ich gerne.« Sein tiefes Murmeln ließ einen Hitzestoß durch ihren Körper schießen. Ihr Puls raste. Was ihm natürlich nicht entging, da sein Daumen über ihr Handgelenk strich.
    Er ließ ihre Hand los und räusperte sich. »Dein Essen wird kalt.«
    Abrupt tauchte Autumn wieder aus ihrer Gefühlswelt auf. Hastig blickte sie um sich. Keiner schien etwas bemerkt zu haben. »Ich wünschte, du würdest so etwas in der Öffentlichkeit lassen.« Ihre Stimme klang atemlos.
    Shane zog amüsiert eine Augenbraue hoch. »Du meinst, wenn wir allein sind, darf ich dich berühren und küssen?«
    Autumn erstarrte. Er würde doch wohl nicht erwarten, dass sie jetzt sofort willig mit ihm schlief, oder? Denn das konnte sie nicht, sie war noch nicht bereit, einen Mann so nah an sich heranzulassen. Ganz zu schweigen davon, dass Shane dann ihre Narben sehen würde, und sie würde es nicht ertragen, wenn er sich angeekelt von ihr abwandte. »So habe ich das nicht gemeint …«
    Shane unterbrach sie. »Magst du es nicht, wenn ich dich berühre?« Er war inzwischen ernst geworden.
    »Ja – nein, ich weiß nicht.« Sie holte tief Luft. »Doch, ich mag es, sogar sehr. Aber es macht mir auch Angst.«
    »Warum?« Er hatte sich vorgebeugt, offensichtlich an ihrer Antwort interessiert.
    Autumn presste die Lippen zusammen. Auf keinen Fall konnte sie ihm von ihrer Vergangenheit erzählen und schon gar nicht in der Kantine, während um sie herum ihre Kollegen saßen. Stumm schüttelte sie den Kopf.
    Anscheinend erkannte Shane, dass sie es noch nicht schaffte, darüber zu reden, denn er sah sie nur geduldig an. »Irgendwann werden wir darüber reden, denn ich möchte nicht, dass etwas zwischen uns steht.«
    Erleichtert atmete Autumn auf. »Ich auch nicht.«
    Shane entspannte sich und griff nach seinem Besteck. »Gut. Dann lass uns jetzt erst mal etwas essen, ich sterbe schon vor Hunger.« Während er aß, ließ er sie nicht aus den Augen.
    »Schau mich bitte nicht so an«, murmelte sie nach einigen Minuten. Den Blick hielt sie starr auf ihr Essen gerichtet.
    Shanes Lachen klang beinahe verzweifelt. »Woher weißt du, dass ich dich ansehe?«
    Autumn blickte auf. »Ich fühle es. Es prickelt auf meiner Haut, wenn du das tust.«
    Shane atmete ruckartig aus. »So, jetzt reicht es aber. Wir besprechen unsere Fahrt am 4. Juli und lassen alle anderen Themen beiseite. Okay?«
    »Gut.« Autumn widmete sich wieder ihrem Essen, obwohl sie keinen Appetit mehr verspürte. Als sie ihn anblickte, hatte er sich wieder etwas gefangen. Seine Augen glitzerten noch und an seinem Hals war eine leichte Röte zu entdecken, doch sonst wirkte er ruhig. Sie hätte nie gedacht, dass sie auf einen Mann eine solche Wirkung haben könnte. Robert war immer eher kühl geblieben, nie hatte er sie auch nur ansatzweise so leidenschaftlich angesehen wie Shane jetzt. Doch damals war ihr das erst viel zu spät aufgefallen, vielleicht weil Robert in ihr auch nicht so viel Leidenschaft hervorgerufen hatte. Energisch schob sie die unangenehmen Erinnerungen beiseite. Sie würde sich diesen schönen Tag nicht verderben lassen. »Also, was hast du geplant?«
    Shane richtete sich auf. »Ich dachte, wir fahren hier gegen acht Uhr morgens los. Das Flugzeug startet eine halbe Stunde später und landet gegen

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