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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Morgenerektion.
    »Zeit aufzustehen.« Seufzend rollte Shane sich vom Bett und machte sich auf die Suche nach seiner Jeans. Als Autumn zehn Minuten später aus dem Bad kam, stand er bereits mit zwei dampfenden Bechern Kakao in der Küche.
    Sie blickte über seine Schulter, während sie einen Becher entgegennahm. »Danke.«
    Shane ließ seinen Blick über Autumn gleiten. Sie sah schon wesentlich gesünder aus als gestern. Die wächserne Bleiche ihrer Wangen und die dunklen Ringe unter ihren Augen waren einer gesunden Farbe gewichen. Um nichts in der Welt wollte er wieder den ängstlichen Ausdruck von gestern in ihren Augen sehen, aber er musste es ansprechen. »Autumn …« Er brach ab, nicht sicher, wie er fortfahren sollte.
    »Was ist?« Autumn blickte ihn fragend an.
    Shane nahm ihre Hand in seine und zog Autumn sanft an sich. »Willst du wirklich heute arbeiten? Bob hat sicher nichts dagegen, wenn du dich noch etwas schonst.«
    Sofort schüttelte Autumn den Kopf. »Wenn ich fit genug bin für Sex, dann kann ich auch arbeiten.«
    Der Argumentation konnte er nicht widersprechen, er hatte nur gehofft, damit das eigentliche Thema umgehen zu können. Mit einem tiefen Seufzer lehnte er seine Stirn an Autumns.
    »Es geht mir eher darum, dass ich Angst um dich habe, solange dieser Robert noch frei herumläuft.« Seine Stimme klang rau vor Anspannung.
    Autum biss in ihre Unterlippe, ihr Gesicht war blasser als zuvor. »Robert hat mir schon so viel genommen, ich werde nicht zulassen, dass er mir mein Leben hier auch noch zerstört.« Sie legte ihre Finger über seinen Mund, als er etwas sagen wollte. »Ich werde darauf achten, niemals allein zu sein, aber ich werde arbeiten.«
    Resigniert erkannte Shane, dass Autumn nicht von ihrer Entscheidung abrücken würde. Gleichzeitig bewunderte er sie für die Kraft, die aus ihren Worten klang. »In Ordnung, ich werde mit Bob absprechen, dass dich immer jemand zu deinem jeweiligen Arbeitsort begleitet und wieder abholt, wenn ich keine Zeit habe. Hoffentlich schnappt der Sheriff diesen Mistkerl bald, damit du wieder in Ruhe leben kannst.«
    Autumn stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn sanft. »Das hoffe ich auch. Ich möchte so gern genießen können, was wir gemeinsam gefunden haben.« Noch einmal küsste sie ihn, diesmal tiefer. Shane unterdrückte ein Stöhnen. »Warst du nicht zu spät dran?«
    Autumn riss erschrocken die Augen auf. »Das habe ich fast vergessen!« Sie blickte auf ihre Uhr. »In zehn Minuten muss ich im Visitor Center sein.«
    »Keine Panik. Trink deinen Kakao aus, hol deinen Kram und dann fahre ich dich hin.«
    Autumn lächelte ihn dankbar an. »Ich schulde dir was.« Damit drehte sie sich auf dem Absatz um und stürmte ins Bad.
    Kurze Zeit später stoppte Shane vor dem Visitor Center. »Bitte schön, die Dame. Und sogar fast pünktlich.«
    Autumn griff nach ihrer Tasche und öffnete die Tür. »Vielen Dank für alles.«
    Shane lächelte. »Wollen wir mittags zusammen essen?«
    »Ja, gerne.« Sie schlug sich vor die Stirn. »Nein, es geht doch nicht. Ich hatte mich mit Janet verabredet. Aber du kannst gerne auch kommen.«
    Shane verzog den Mund. »Lieber nicht. Es hört sich nach einem Frauengespräch an. Da fahre ich lieber in die Stadt und mache ein paar Besorgungen.« Als Autumn protestieren wollte, zog er sie an sich und drückte einen heißen Kuss auf ihren Mund. Dann schob er sie energisch von sich. »Wenn du nicht noch später kommen willst, solltest du jetzt lieber reingehen. Wir sehen uns heute Abend, ich hole dich dann hier ab.«
    Gedankenverloren stand Autumn vor dem Visitor Center und blickte dem Jeep hinterher.
    »Na, wenn das nicht einer der besten Gründe ist, zu spät zu kommen …«
    Erschrocken wirbelte sie herum. Sie hatte weder das Öffnen der Tür noch die Schritte hinter sich gehört. Alyssa grinste sie an. Als Autumn bewusst wurde, dass ihre Kollegin sie und Shane zusammen gesehen hatte, lief sie tiefrot an.
    Alyssa bemerkte ihren Gesichtsausdruck und beruhigte sie schnell. »Schon gut, ich frage nicht nach Details. Obwohl sie bestimmt sehr interessant wären. Aber vielleicht wäre ein neutraler Gesichtsausdruck besser, denn Clarissa hat mit uns Dienst und sie schäumt bereits, weil sie euch zusammen gesehen hat.« Sie drehte sich um und ging zur Tür.
    Autumn fühlte Clarissas Blicke den ganzen Vormittag im Rücken. Doch nachdem sie durch Roberts Auftauchen viel ernst zu nehmendere Probleme hatte, ließ sie sich davon nicht

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