Verwandte Seelen
sagen.
Ich holte tief Luft und nahm meinen ganzen Mut zusammen. „Jake, bitte lass mich runter! . . . Ich halte das nicht aus . . . !“
Er blieb sofort stehen. Seine tiefgründigen Augen versuchten in meinen zu lesen. Einen kurzen Moment verharrte er so, als wüsste er nicht recht, was er tun sollte. Dann setzte er mich vorsichtig ab, ohne meine Augen freizugeben.
„Was hältst du nicht aus?“, fragte er irritiert.
Na toll! Was sollte ich ihm darauf bloß antworten. Nervös zupfte ich an meinen feuchten Sachen herum und überlegte krampfhaft, was ich sagen sollte.
„Sam?“
„Was willst du jetzt eigentlich von mir hören?“, brachte ich schließlich deprimiert heraus. „Du stellst dich doch nur begriffsstutzig, um mich aus der Reserve zu locken!“
Nun zog Jake ahnungslos seine Augenbrauen nach oben. „Ich tue was?“
Ich funkelte ihn an. „Du versuchst mich aus der Fassung zu bringen!“
Er schmunzelte. „Tatsächlich? Also wenn ich das wirklich versuchen sollte, so ist es mir wohl auch gelungen.“ Jake lachte laut. „Warum bist du eigentlich so wütend?“
„Ich bin nicht wütend!“, schnaufte ich ihn an. „Du bringst mich einfach nur um den Verstand.“ Oh nein, hatte ich das gerade wirklich gesagt?
Jake hörte auf zu lachen. Seine blauen Augen musterten mich ratlos.
Ich entwand mich seinem Blick und ging weiter – so schnell, wie es mir möglich war. Wenn ich mich nicht um Kopf und Kragen reden wollte, musste ich schnell das Weite suchen.
Seit etwa einer Stunde lief ich vor ihm her. Ab und zu drehte ich mich um, ob er überhaupt noch hinter mir war. Wir sprachen die ganze Zeit kein Wort.
„Lass uns eine Pause machen!“, forderte er mich schließlich auf.
„Nein, nein, es geht schon. Ich brauche keine Pause.“
„Du brauchst mir nichts zu beweisen, Sam!“
Ich blieb stehen und sah ihn herausfordernd an.
Er grinste schelmisch. „ICH würde gern eine Pause machen. Bitte!“
Ohne meinen Blick von ihm abzuwenden und mit erhobenen Kinn setzte ich mich trotzig hin.
Sein Lächeln war entwaffnend. „Gut! Das war nämlich nicht mehr zum Aushalten.“
Stirnrunzelnd schaute ich ihn fragend an.
„Wenn du noch länger mit deinem wohlgeformten Hintern vor meiner Nase rumgetanzt wärst, dann . . .“
„Oh . . . wie kannst du nur . . .“ Ich stand auf und wollte ihn wegschubsen, aber er war schneller als ich. Ehe ich mich versah, hatte er mich mit dem Kopf nach hinten über seine Schulter geworfen und gab mir einen Klaps auf den Po. „Ah . . .“
„Tut mir leid, aber ich konnte einfach nicht widerstehen“, lachte er.
Ich schlug ihn mit meinen Fäusten auf den Rücken.
Jake lachte immer lauter. „Tu dir nicht weh, Sam!“
„Du eingebildeter Mistkerl!“
Mit all meiner Kraft, die ich aufbringen konnte, stemmte ich mich an seiner Schulter ab und versuchte, mich von ihm wegzudrücken. Jake legte seinen Kopf in den Nacken, um mich anzusehen. Meine ganzen Bemühungen schienen ihn nicht sonderlich zu beeindrucken. Immerhin hatte er aufgehört zu lachen. Seine Augen glühten mich an, als er zu mir hoch sah.
Augenblicklich veränderte sich die Atmosphäre zwischen uns. Jetzt war es kein neckendes Spiel mehr, sondern pures Knistern.
Keine Sekunde länger konnte ich seiner übermächtigen Anziehungskraft widerstehen. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und umarmte ihn.
Jake erstarrte. Damit hatte er wohl nicht gerechnet.
Vorsichtig setzte er mich ab und löste mit den Händen die meinen von seinem Nacken. Er musste mich regelrecht von sich abschälen. Langsam wich er von mir zurück.
Ich schaute ihn verlegen und voller Erwartung an.
Er fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar. „Wir müssen weiter!“
Mit langen, eleganten Schritten ging er voraus. Er schien vor dieser Situation zu fliehen. So einfach ließ ich ihn aber nicht davonkommen.
Ich blieb, wo ich war.
„Wie es aussieht, bin ich wohl dran!?“, rief ich Jake wie beiläufig hinterher.
Im Gehen drehte er sich um. Als er bemerkte, dass ich mich nicht von der Stelle gerührt hatte, blieb er stehen.
Er schien irritiert zu sein.
„Jetzt muss ich es also aushalten, deinen knackigen Hintern die ganze Zeit vor mir zu haben.“ Ich schenkte ihm ein übertriebenes Lächeln.
Jake schüttelte fassungslos den Kopf und blickte zu Boden, doch ich konnte deutlich sehen, wie er sich ein Lächeln unterdrückte.
„Was, wenn ich nicht widerstehen kann?“, fragte ich ihn neckend. „Ich könnte dich von hinten
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