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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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nicht lange kannte. Du warst ein ganz besonderer Mensch und hast immer an mich geglaubt . . . Ich verspreche dir, dass ich es versuchen werde . . .“
    Jake und Grimmt sahen mich verwirrt an, doch ich versuchte es zu ignorieren.
    „Leb’ wohl und danke für alles!“, flüsterte ich und warf eine Blüte auf den schlafenden Dexter nieder. Die gleichen Blumen rankten am Stamm der Eiche und würden sein Grab für alle Zeit schmücken.
    Jeder Einzelne gab eine Hand voll Sand in seine letzte Ruhestätte. Danach begannen sie, das dunkle Loch komplett mit Erde aufzufüllen.
    Jake ritzte Dexters Initialen in den dicken Stamm der Eiche. Alle anderen hielten sich an den Händen und sangen für Dexter.
    Wir übergaben ihn den Sternen.

20. Verbunden
    Mir fiel es schwer, den Ort zu verlassen, an dem Dexter beerdigt lag. Es fühlte sich irgendwie falsch an, als würden wir ihn im Stich lassen.
    Seit wir die große Eiche verlassen hatten, drehte ich mich immer wieder nach ihr um, bis ich sie unter den anderen Bäumen nicht mehr ausmachen konnte.
    Jake und ich liefen schweigsam Hand in Hand neben Grimmt her.
    Dieser ließ entmutigt die Schultern hängen und sah mit gesenktem Kopf seinen Füßen beim Laufen zu. Als er mich dabei ertappte, wie ich ihn beobachtete, versuchte er angestrengt, ein wenig zu lächeln.
    Uns war die Abwesenheit von Dexter nur allzu schmerzhaft bewusst.
    „Dexter würde uns den Marsch blasen, wenn er uns jetzt so sehen könnte“, versuchte Jake uns etwas aufzumuntern.
    Grimmt lachte unerwartet. „Das ist noch milde ausgedrückt“, erwiderte er Jake.
    Wir liefen nun schon eine ganze Weile bergauf, was sich so langsam in meinen Knien bemerkbar machte. Umso höher wir kamen, desto steiniger wurde es, bis sich schließlich nur noch Felsen vor uns ausbreiteten und wir den Wald hinter uns ließen.
    Als wir die Bäume überblicken konnten, hatten wir den Berggipfel erreicht. Der Ausblick der sich uns nun bot, war überwältigend.
    Uns gegenüber befand sich ein weiterer Berg, der dem unseren geschwisterlich glich. Auch er war bis auf seine felsige Kuppe, von dem Ageless Forest eingebettet.
    Zwischen den zwei bewaldeten Bergen lag ein lang gezogenes Tal, das an einem Ende aus dem Ageless Forest zu entspringen schien und dann in einer Bucht am Meer in einen Sandstrand auslief, genauso wie der Fluss, der sich durch das wunderschöne Tal hindurchschlängelte.
    In der Mitte des Tals, glänzten die Dächer von weißen Häusern wie flüssiges Silber in der Sonne: Jakes zu Hause.
    Ehrfürchtig sah ich auf den friedlich liegenden Ort hinunter, bevor ich meinen Blick am Ende des Tals weit über den Ageless Forest schweifen ließ und vor Entsetzen erstarrte.
    Nach dem Wald dehnte sich in weiter Ferne eine endlose Ebene aus, die von Dougals Truppen besetzt war. Sie hatten große Zelte aufgeschlagen, an denen Fahnen im Wind flatterten.
    Fast wirkte es wie ein Ameisenhaufen, da die Unsterblichen, die ich in der Entfernung nur als kleine Striche wahrnahm, unruhig umherliefen. Es mussten Tausende sein . . .
    Panisch wandte ich mich an Jake, um ihn darauf aufmerksam zu machen, doch sie schauten alle schon besorgt in die gleiche Richtung.
    Silas stöhnte ratlos auf. „Es sind zu viele.“
    „Das kann unmöglich nur Dougals Clan sein“, stimmte ihm Jake zu. „Sie sind uns zahlenmäßig weit überlegen.“
    Ernüchtert sah Silas seinen Sohn an. „Sie sind mindestens dreimal so viele wie wir.“
    „Was machen wir denn jetzt?“, mischte sich Grimmt ein.
    Es herrschte eine betretene Stille, als alle auf Silas schauten, um auf seine Antwort zu warten.
    Doch dieser blickte nur hoffnungslos auf die Ebene hinüber und schüttelte resigniert den Kopf. „Diesen Krieg können wir nicht gewinnen.“
    Mit gesenktem Haupt ließ er sich auf einen Felsen nieder. Er stützte die Ellenbogen auf seinen Beinen ab und krallte die Hände in sein Haar.
    Alle setzten sich entmutigt auf der gleichen Stelle hin, wo sie eben noch gestanden hatten, ohne die Augen von ihrem Anführer zu lösen. In ihren Blicken lag eine spürbare Erwartung. Silas starrte jedoch nur sorgenvoll zu Boden. Er wusste keinen Rat mehr . . .
    „Dann müssen wir uns ergeben . . . ?“, fragte Jake fassungslos.
    Silas lachte gehässig. „Wir sind Dougal schon lange ein Dorn im Auge. Nun, da er die Möglichkeit hat, uns zu besiegen, wird er seine Chance nutzen.“
    „Aber wenn wir uns ihm unterwerfen . . .“, warf einer seiner Männer ein.
    „Glaubt mir!“, schüttelte

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