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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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du wirst so lange bleiben, bis wir fertig sind, ob du müde bist oder nicht.” Nach einem letzten wütenden Blick auf Nikos verschwand er im Haus.
    Gelassen setzte Poppy sich wieder. Sie sah fast aus, als hätte sie den Auftritt genossen. “Ich habe zwar schon höflichere Einladungen bekommen”, bemerkte sie zufrieden, “aber immerhin. Besser als gar nichts.” Sie lächelte Ria kurz zu und sah dann unschuldig zu Nikos auf, der seinem Onkel immer noch verwirrt nachschaute.
    Sie wird viel besser mit Dimitrios fertig als ich, dachte Ria fast neidisch.
    “Du kommst doch mit, Ria?”, bat Poppy unvermittelt. Offenbar war ihr eingefallen, dass sie Ria noch gar nicht gefragt hatte, ob sie Lust dazu hatte.
    “Jetzt kann ich wohl kaum noch ablehnen, oder?”, antwortete Ria trocken. Insgeheim bewunderte sie Poppy dafür, wie gut sie ihren Willen durchzusetzen verstand. Manchmal wünschte sie sich, ihrer Cousine in diesem Punkt etwas ähnlicher zu sein.
    Zu der Grillparty zog Ria ein schwarzes Sonnenkleid aus Seide an, dessen engsitzende Taille und weitgeschnittener Rock ihre schlanke Figur betonten. Sie bürstete sich das Haar, bis es silbern glänzte, und ließ es offen über die Schultern fallen, wodurch ihre grauen Augen noch größer wirkten. Durch den vielen Sonnenschein hatte ihre glatte Haut eine goldbraune Farbe bekommen, sodass Ria an Make-up nur einen Hauch Lippenstift und etwas Maskara aufzutragen brauchte.
    Poppy wartete am Fuß der Treppe auf sie. Sie trug ein limonenfarbenes Kleid und dazu passende Schuhe und sah jung und sehr hübsch aus. Als sie Ria erblickte, pfiff sie anerkennend.
    “Wow! Du wirst sie alle umhauen, Baby!”
    Bei ihrer Ankunft war die Party bereits in vollem Gang. Nikos stellte sie kurz einigen Gästen vor und verschwand dann im Gedränge, während Ria und Poppy etwas unsicher am Rand des Geschehens stehen blieben.
    Auf dem Rasen hinter dem Bürogebäude der Fabrik waren etwa sechzig bis siebzig Erwachsene versammelt, außerdem unzählige Kinder jeden Alters, die sich geradezu vorbildlich benahmen. Es wurde rasch dunkel, und hundert kleine bunte Glaslaternen tauchten die Rasenflächen in warmes Licht. Poppy unterhielt sich bald mit einer hochschwangeren jungen Amerikanerin, während Ria tief in Gedanken etwas abseits stand.
    “Ria! Schatz, bist du’s wirklich?”
    Überrascht sah Ria auf. Vor ihr stand ein großer blonder Amerikaner. “Frank!”
    Er umarmte sie begeistert, hob sie hoch und wirbelte sie wie wild im Kreis herum, bis sie um Gnade bettelte.
    “Was machst du denn hier?”, fragten sie beide gleichzeitig und sanken sich lachend wieder in die Arme, ohne zu bemerken, dass sie über die Köpfe der anderen Gäste hinweg beobachtet wurden.
    “Du siehst einfach hinreißend aus!” Franks attraktives Gesicht strahlte vor Freude. “Wo hast du dich die ganze Zeit versteckt?” Bewundernd betrachtete er sie von Kopf bis Fuß.
    “Ich habe mich nicht versteckt! Ich bin mit Poppy hier. Sie ist mit Nikos verlobt. Die beiden werden in einigen Tagen heiraten, und so lange mache ich bei ihnen Urlaub. Kennst du Nikos?”
    “Natürlich. Wir haben zwar meist mit seinem Onkel verhandelt, aber bei manchen Sitzungen war er auch dabei. Netter Junge.” Das klang so gönnerhaft, dass Ria lächeln musste. Frank konnte nicht viel älter sein als Nikos. “Schade, dass wir uns nicht früher getroffen haben”, fuhr Frank bedauernd fort. “Morgen fliegen wir wieder nach Hause.”
    Impulsiv küsste sie ihn leicht auf die Wange. Ria hatte Frank immer gemocht, und seine Freude über das Wiedersehen tat ihrem wunden Herzen wohl. Sie hatte ihn bei einer Werbeveranstaltung für Badeanzüge kennengelernt, kurz bevor sie die Arbeit als Mannequin aufgegeben hatte. Frank war von ihrer kühlen Schönheit sofort überwältigt gewesen. Er hatte bei jedem ihrer Auftritte zugeschaut und war ihr auch sonst auf Schritt und Tritt gefolgt, bis sie ihm schließlich sanft erklärt hatte, dass er nie mehr als ein Freund sein würde.
    “Wann gehst du endlich wieder einmal mit mir aus?”, fragte er auch jetzt ohne Umschweife.
    Lächelnd und ein wenig traurig sah sie ihm in die Augen und legte ihm einen Finger auf die Lippen. “Nun fang nicht wieder damit an.” Plötzlich wünschte sie sich, sie hätte sich in ihn verliebt statt in einen Mann, der ihre Gefühle ständig mit Füßen trat.
    “Ich kann nicht anders!”, antwortete er teils lachend, teils ernst, “ich könnte dich auffressen, du …”
    “Nehmen

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