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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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spöttisch sagen. Ria fuhr herum. Kristie kam lässig den Weg vom Haus herab. Ihre blasse Haut schimmerte in der Dämmerung.
    “Ja?” Unwillkürlich hob Ria das Kinn und richtete sich stolz auf.
    Kristie lächelte kühl. “Dimitrios hat mir erzählt, dass Sie gleich nach der Hochzeit abreisen werden. Wartet in England jemand auf Sie?”
    Ria zuckte nur die Schultern. Kristies gespielt freundlicher Tonfall ging ihr auf die Nerven.
    Kristie senkte den Blick, sodass Ria ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen konnte, pflückte gedankenverloren eine kleine Blume, die in einer Ritze der alten Gartenmauer wuchs, und zerdrückte sie zwischen den Fingern. “Wissen Sie, ich habe nämlich eine Neuigkeit für Sie. Sie werden begeistert sein. Aber wenn Sie so schnell abreisen, erfahren Sie es vielleicht gar nicht. Zurzeit ist es eigentlich noch ein Geheimnis.”
    “Wieso erwähnen Sie es dann überhaupt?”, fragte Ria steif und voll böser Vorahnungen.
    Schmollend verzog Kristie die hübschen vollen Lippen. “Ich weiß, es ist schrecklich von mir, aber ich muss es einfach jemand erzählen. Außerdem sollen Sie es nicht als Letzte erfahren. Schließlich gehören Sie ja bald praktisch mit zur Familie, nicht wahr?” Sie lächelte Ria an, doch ihr Augenausdruck war eiskalt.
    “Dimitrios will, dass wir mit der Ankündigung bis nach der Hochzeit warten. Er möchte dem jungen Paar nicht die Show stehlen.”
    “Mit welcher Ankündigung?” Es gelang Ria, ruhig zu sprechen, doch ihr Gesicht war totenblass geworden.
    “Sie haben es bestimmt schon erraten.” Kristie lachte leise. “Dimitrios hat mich heute gebeten, seine Frau zu werden.”
    Ungläubig schaute Ria sie an. Doch bevor sie antworten konnte, hielt Kristie ihr eine kleine Schachtel hin und ließ den Deckel aufschnappen. Darin lag ein wundervoller Ring: ein riesiger Smaragd, umgeben von einem Kranz aus Diamanten. Wie erstarrt schaute Ria ihn an.
    “Ist er nicht schön?”, fragte Kristie leise. “Natürlich weiß alle Welt längst, dass Dimitrios und ich eines Tages heiraten werden. Dimitrios wollte erst sein Unternehmen so weit ausbauen, dass er sich mehrere Jahre daraus zurückziehen und eine eigene Familie gründen kann. Heute haben wir beschlossen, dass wir nicht mehr länger warten wollen.”
    Kristie hatte Ria scharf beobachtet. Was sie sah, schien sie zu befriedigen, denn sie steckte die Schachtel wieder in die Tasche ihrer Seidenjacke und wandte sich zum Gehen. “Aber nicht vergessen: Sie dürfen es niemand erzählen! Ich möchte Poppy nichts verderben.” Auf hohen Absätzen trippelte sie über den unebenen Weg zum Haus zurück.
    Nachdem sie gegangen war, ließ sich Ria halb blind auf einen Gartenstuhl sinken und schaute wie betäubt vor sich hin. Also hatte Christina sich doch geirrt! Ich hätte es gleich wissen müssen!, dachte Ria verzweifelt. Es war zu schön, um wahr zu sein. Was soll ein Mann wie Dimitrios mit einem kleinen Niemand wie mir?
    Einen Augenblick war sie kurz davor, völlig in dem Abgrund zu versinken, den Kristies Worte aufgerissen hatten. Dann kam ihr der Stolz zu Hilfe. Irgendwie würde sie auch das überstehen. Sie würde lächeln, plaudern und so tun, als wäre nichts geschehen. In wenigen Tagen konnte sie nach England zurückkehren, und dort würden ihre Wunden irgendwann heilen. Früher war sie auch ohne Dimitrios zurechtgekommen. Das würde ihr wieder gelingen. Sie ließ sich nicht unterkriegen.
    “Hallo, Ria.”
    Dimitrios’ Stimme war tief und klangvoll wie immer, doch der Blick, mit dem er Ria anschaute, war völlig ausdruckslos. Sie hätte ebenso gut eine Fremde sein können. Es versetzte Rias Hoffnungen endgültig den Todesstoß.
    Wie im Traum war sie durch den dunklen Garten und über die Veranda auf das hell erleuchtete Wohnzimmer zugegangen, wo die anderen saßen und vor dem Abendessen noch etwas tranken. Poppy hatte sie fröhlich begrüßt, doch Ria hatte nur für Dimitrios Augen gehabt. Er saß neben Kristie auf einem der Sofas. Sein Gesichtsausdruck wirkte verschlossen und kalt.
    “Wie war die Reise? Nett?” Es fiel Ria schwer, sich nicht zu verraten, denn Kristie hatte sich besitzergreifend bei Dimitrios untergehakt und saß, dicht an ihn geschmiegt, wie eine zufriedene Katze da.
    “Erfolgreich.” Er beugte sich zu Kristie herab, die ihm etwas ins Ohr flüsterte. Auf der anderen Seite des Raums rutschten Nikos und Poppy unbehaglich auf ihren Plätzen umher. Zur allgemeinen Erleichterung kam in diesem Moment

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