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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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erwischt.“
    Marian schrie auf. Meg zuckte zusammen.
    „Sie ist mit einem Dolch auf Will losgegangen“, warf Jacob ein und zog Ada auf die Füße. „Ich habe sie zurückgehalten und fortgebracht, weil ich hoffte, dass sich die Gemüter wieder beruhigen würden.“
    „Bitte erzählt es uns.“ Marian sprach so sanft, als würde sie versuchen, einen Wolf zu zähmen. „Wisst Ihr, was mit den anderen geschehen ist?“
    „Nein, Milady. Es tut mir leid“, entgegnete Jacob.
    „Dann kommt mit. Ihr müsst versorgt werden.“
    Sie gingen davon. Nur die beiden Schwestern blieben in der Halle zurück. Mit zitternden Knien stand Meg auf. „Jetzt kannst du es mir sagen, Ada. Was genau hast du getan?“
    Meg trug ein geliehenes Kleid in dunklem Grün, ein Gewand, das etwas modischer war als jene, die sie gewöhnlich trug. Aber den Schleier hatte sie aus lächerlichem Eigensinn abgelehnt. Es war ihr egal, was die Leute dachten beim Anblick ihrer Augen, die sich ziellos bewegten. Das braune Haar hing ihr nur bis zum Kinn. Ihre Hände waren von roten Blasen entstellt.
    Und ihre Miene. Nur ein einziges Mal hatte Ada eine solche Miene gesehen: Als Meg sie zusammen mit Hugo im Wald entdeckt hatte. Sie war zu Stein erstarrt, und das hatte sich in Adas Gesellschaft nie mehr ganz verändert. Jetzt in der großen Halle von Loxley Manor wurde sie wieder zu Stein.
    „Will hat dafür gesorgt, dass du gerettet wurdest, und du wolltest ihn verletzen?“
    Die Erinnerung an ihren Kampf kehrte zurück, und Adas Hände begannen zu zittern. Schweißperlen traten ihr auf die Stirn. Sie schob das erlebte Grauen beiseite, vergrub es ganz tief in ihrem Innern. „Natürlich. Er hat mich an diesen Ort geschickt. Und ich ertrage es nicht, noch einmal an diesen Ort erinnert zu werden. Ich kann nicht darüber sprechen, Meg.“
    „Er hat sein Leben riskiert, um das wiedergutzumachen.“ Megs Stimme klang heiser.
    „Ich sage, es reicht, Meg. Ich bin unendlich müde.“
    „Du bist nicht die Einzige, die in diesen Wochen gelitten hat.“
    „Es tut mir ja leid, dass du verletzt wurdest.“ Ada warf einen Blick auf die entstellten Hände ihrer Schwester. Das Mitgefühl, das sie für Megs Verletzungen aufbrachte, war nichts als eine Maske. Dahinter empfand sie nichts dergleichen.
    „Auch Will hat gelitten.“
    „Um Himmels willen! Meinetwegen kann er neben Finch in der Hölle schmoren!“
    Ihre Worte hallten von den Wänden wider, doch Megs Gesicht veränderte sich nicht. Ada wollte sie schütteln, wollte ihre verletzten Finger kneifen, nur um irgendeine Reaktion hervorzurufen.
    „Das glaubst du selbst nicht“, meinte Meg schließlich.
    „Sag mir nicht, was ich glaube“, erwiderte Ada. „Aber ich bin bereit zu verzeihen, wenn wir diesen Ort so schnell wie möglich verlassen.“
    Meg lachte.„Und wohin sollen wir gehen, liebste Schwester? Unsere Hütte ist zerstört. Das, womit wir unseren Lebensunterhalt verdient haben, ist verbrannt.“
    „Gut! Wenn ich mich nie mehr im Wald verstecken oder mich um diese stinkenden Beete kümmern muss, dann bin ich aus der Sache besser herausgekommen, als ich gedacht habe.“ Sie führte ihre Schwester zu einer Bank. „Lass uns fortgehen, Meg. Wir können nach Toledo gehen, wie wir es immer vorgehabt haben.“
    „Wie du es vorhattest.“
    Adas Worte klangen schrill vor Enttäuschung und Zorn. „Du willst lieber hier bleiben? Im Wald, wo alle, die dich kannten, sich über dich lustig machten?“
    Meg entzog ihr die Hände. „Nach Kastilien zu reisen wird mich nicht davor bewahren, verspottet zu werden, nicht, wenn du mich begleitest.“
    „Fangen wir wieder damit an?“
    „Nein, es ist eine Tatsache.“ Sie schüttelte den Kopf, und ihre kurzen braunen Locken umgaben sie wie ein Schleier. „Ich weiß über die Blumen Bescheid, die in der Hütte hängen.“
    Ada setzte sich auf den Boden. Sie fühlte sich verletzlich, als hätte ihre Schwester sich Zutritt zu ihrer Seele verschafft. „Was ist damit?“
    „Warum hast du sie vor mir versteckt? Weshalb das Geheimnis?“
    „Weil du dich darüber lustig gemacht hättest“, erwiderte Ada. „Du hättest sie für eitel und kindisch gehalten.“
    „Ich weiß. Und diese Wochen haben mich gelehrt, dass ich wenigstens versuchen sollte zu verstehen, wie dieses Leben für dich gewesen sein muss. Ich war zu sehr in meinen eigenen Enttäuschungen gefangen, um es zu bemerken oder mich darum zu kümmern. Aber ich liebe dich, Ada. Ich will dich neu kennenlernen,

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