Verwirrend heiße Gefühle
sagte sie und holte saubere Kleidung aus dem Rucksack. “Das werde ich nicht vergessen.”
“Tu das, McGinnis.” Er setzte sich aufs Bett und ließ sie nicht aus den Augen. “Du hast noch saubere Sachen?”
“Hier.” Triumphierend hielt sie ein T-Shirt und eine Shorts hoch.
“Dann solltest du dich anziehen”, sagte er und lehnte sich träge lächelnd zurück.
Sie wartete darauf, dass er sich umdrehte, doch er hatte nicht die geringste Absicht. “Ein Gentleman würde meine Privatsphäre achten”, sagte sie spröde.
“Ich habe nie behauptet, ein Gentleman zu sein.” Er lächelte umwerfend. “Ich freue mich schon auf die Vorstellung.”
Das Spiel können zwei spielen, dachte sie. Zuerst wollte sie ihm den Rücken zuwenden, doch sie unterdrückte die aufkommende Unsicherheit und lächelte lockend. “Wollen doch sehen, was ich für dich machen kann.”
Er hörte auf zu lächeln und setzt sich wieder auf. Bei seinem überraschten Blick verspürte sie tiefe Befriedigung. Es war ihr gelungen, ihn zu überrumpeln, und das gab ihr den Mut weiterzumachen.
Sie ließ das Handtuch zu Boden gleiten, lächelte sinnlich und griff nach ihren Sachen. Langsam zog sie sich an und betrachtete dabei Chase die ganze Zeit, strich sich zuletzt über die Shorts und lächelte sanft.
“Wo ist denn jetzt das Essen?”
Er sah sie noch sekundenlang schweigend an, ehe er sich wieder zurücklehnte. “Hier. Komm und hol es dir.” Er hielt eine Tüte hoch.
Andi setzte sich auf die andere Seite des Betts und griff nach der Tüte. “Ich bleibe lieber hier.”
“Kluge Entscheidung”, sagte er lächelnd. “Ich hätte sonst vergessen, wie dringend ich duschen muss.”
Sie fand in der Tüte Burritos. “Sie duften himmlisch.”
“Ich wollte nicht weit gehen.”
“Was hast du gesehen?”, fragte Andi und biss in eines der pikant gefüllten Brötchen.
“Nichts. Ich glaube nicht, dass man nach uns sucht. Auf der Straße ist mir niemand aufgefallen, der mir verdächtig vorkam. Das heißt aber nicht, dass El Diablos Leute nicht irgendwo lauern.”
Andi griff nach einem zweiten Burrito. “Was sollen wir jetzt machen?”
“Einer von uns muss ins Büro der Agentur”, erklärte er und beendete sein Essen. “Wir müssen die Information über das Treffen weitergeben und wir brauchen ein Telefon, das nicht abgehört werden kann.”
“Einverstanden”, erwiderte Andi. “Ich mache das heute Nachmittag.”
Chase schüttelte den Kopf. “Das geht nicht. Denk doch nach. El Diablo weiß, wie du aussiehst und wohin du gehen wirst. Sie erledigen dich, bevor du dich dem Büro auch nur auf hundert Meter genähert hast.”
“Und das gilt für dich nicht?”, fragte sie.
“Bestimmt ließ er die Spur des Wagens zurückverfolgen, den ich in Chipultipe zurückgelassen habe, und er hat eine Verbindung zu deinem Verschwinden hergestellt. Aber er hat sicher kein Foto von mir aus jüngster Zeit. Darauf habe ich genau geachtet, seit ich aus der Agentur ausgeschieden bin. Sogar das Foto in meinem Führerschein ist alt. Ich habe also eine größere Chance, unerkannt ins Gebäude zu gelangen.”
Sie wollte ihm widersprechen, weil es ihr Fall war, doch er hatte recht.
“Außerdem muss sich jemand um Paolo kümmern”, fuhr er fort. “Und das machst du viel besser als ich.”
“Du gehst wunderbar mit ihm um”, erwiderte sie und staunte, als er verlegen wurde.
“Na ja, er ist eben ein liebes Kind. Was ist schon so schwer daran, sich um ein Baby zu kümmern? Dich kennt er allerdings besser als mich, und wir sind hier in einer fremden Umgebung. Bei dir fühlt er sich vermutlich wohler als bei mir.”
“Du brauchst mich nicht zu überzeugen”, meinte sie mit einem Blick auf Paolo. “Eigentlich möchte ich mich auch gar nicht von ihm trennen, und zum Büro der Agentur würde ich ihn nicht mitnehmen. Das wäre zu gefährlich. Stimmt, Chase, es ist besser, du gehst. Es erscheint mir nur nicht richtig, hier zu bleiben und dir die gefährliche Arbeit zu überlassen.”
“Du hast in den letzten Tagen viele Gefahren auf dich genommen”, entgegnete er sanft. “Du verdienst zur Abwechslung eine kleine Erholung.”
“Du hast das Gleiche getan wie ich. Das Argument zieht also nicht.”
“Richtig, aber ich bin viel gemeiner und härter als du, und darum werde ich gehen.”
Lachend lehnte sie sich zurück. “Dem kann ich nicht widersprechen.”
“Damit habe ich auch nicht gerechnet.” Er stand auf und zog sich auf dem Weg zum Bad
Weitere Kostenlose Bücher