Verwirrend heiße Gefühle
schlafend neben ihr im Bett. Das dunkelblonde Brusthaar schimmerte im Sonnenlicht, das durch die Jalousien hereinfiel, und sein Gesicht wirkte entspannt. Auch jetzt bemerkte sie die Lachfältchen in den Augenwinkeln. Ob sie ihn auch in Zukunft lachen sehen würde?
Besser nicht daran denken, ermahnte sie sich. Chase hatte klargestellt, dass er an keiner langfristigen Beziehung interessiert war, und das galt auch für sie. Zumindest war das noch vor diesem Einsatz so gewesen.
Während sie Chase noch betrachtete, bewegte er sich, öffnete jedoch nicht die Augen, sondern legte nur den Arm um sie.
“Ich habe etwas vergessen, bevor ich einschlief”, sagte er leise.
“Und was?” Vergeblich versuchte sie, an El Diablo und den geplanten Einsatz zu denken, während ihr Körper schon auf Chases Berührung reagierte.
“Das.” Er stützte sich auf den Ellbogen und küsste sie. Auf der Stelle gab es nichts mehr außer ihm.
Sie liebten sich, als wären sie schon seit Jahren ein Paar. Jeder wusste, was der andere brauchte. Chase küsste sie auf den Mund, den Hals und die Brüste, und mit jeder Berührung entfachte er ihre Leidenschaft noch mehr. Und er stöhnte, als sie ihn fest an sich zog und ihn tief in sich aufnahm. Gemeinsam erlebten sie einen atemberaubenden Höhepunkt, sanken erschöpft aufs Bett zurück und blieben eng umschlungen liegen.
Nach einer Weile rollte Chase sich auf den Rücken und zog sie über sich. “Guten Morgen, Andi”, sagte er lächelnd.
“Das war ein guter Start in den Morgen”, erwiderte sie sanft, doch dann stieß Paolo einen schrillen Schrei aus, und sie setzte sich ruckartig auf.
“Der Alltag hat uns eingeholt”, stellte Chase nüchtern fest.
13. KAPITEL
Als Chase aus der Dusche kam, hatte Andi sich angezogen und Paolo gefüttert. Er lag auf einer Decke auf dem Fußboden.
“Was machen wir als Erstes?”, fragte sie lächelnd.
“Ich rufe Mac an”, erklärte Chase und griff nach dem Handy.
“Gut. Und ich dusche unterdessen.”
Er blickte auf die Tür, die sie hinter sich schloss. Diese Rücksichtnahme war typisch für Andi. Sie ließ ihn allein, weil sie wusste, wie schwierig der Anruf für ihn war.
Zehn Minuten später kam sie wieder aus dem Bad. Um nicht darüber nachdenken zu müssen, wieso er bei ihrem Anblick so glücklich war, wandte er sich dem Laptop zu.
“Mac kümmert sich um alles. Ein Team wird heute Abend El Diablo und die beiden anderen Drogenbosse am Treffpunkt abfangen. Und er wird Olasik nicht informieren.”
“Sehr gut”, erwiderte sie. “Wie ist es ansonsten zwischen euch gelaufen?”
“Gut. Wir haben nicht über die näheren Umstände von Richards Tod gesprochen. Mac fragte, wie es mir beruflich geht, und entschuldigte sich dafür, dass er mich mit einem Trick hergelockt hat. Ich sagte, ich nehme die Entschuldigung an, weil es gut gelaufen ist und er hinterher eine Menge Geld rausrücken muss.”
“Der Anruf ist dir sicher schwer gefallen.”
Er zuckte die Schultern. “Er war fällig. Manche Dinge muss man ausschalten, sonst fressen sie einen auf.”
“Was musst du noch ausschalten?”
“Zum Beispiel diesen Computer. Wir müssen los, damit wir rechtzeitig im Waisenhaus sind.”
Sie nickte zögernd. “Ich bin gleich fertig.”
“Ich sehe mich so lange draußen um. In den Straßen sind viele Leute unterwegs. Da sollten wir nicht weiter auffallen.”
Zwanzig Minuten später standen sie vor dem Hotel. Andi betrachtete besorgt die vielen Menschen.
“Hier geht es anders zu als in Chipultipe, nicht wahr?”, sagte Chase und legte ihr die Hand an die Taille. “Gehen wir. Es ist nicht weit.”
Eine Viertelstunde später erreichten sie das Waisenhaus, ein altes, aber gut erhaltenes Gebäude. Auf ihr Klingeln öffnete eine Nonne lächelnd das Tor.
“Señor Remington, wir haben Sie schon erwartet.”
“Das ist Andi McGinnis, Schwester. Und das ist Paolo.”
“Kommen Sie herein. Ich zeige Ihnen alles.” Die Nonne streichelte Paolos Wange. “Das ist also der arme Kleine, der seine Mutter verloren hat?”
Andi nickte und drückte Paolo an sich.
Während des Rundgangs achtete Chase ständig auf Andi. Alle Kinder waren sauber und sahen gesund aus. Die älteren Kinder spielten in Gruppen in mehreren Räumen. Andi lächelte ihnen zu. In den Sälen mit Kinderbettchen, in denen die Babys untergebracht waren, hielt sie Paolo so fest, als wollte sie ihn schützen.
Im Vorraum lächelte Andi der Nonne zu. “Vielen Dank, Schwester.”
“Wir
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