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Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Titel: Verwöhne mich mit Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BJ James
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von Belle Terre, am Apparat. “Ich komme nach Belle Terre. Ich muss dich unbedingt treffen, dich und Yancey Hamilton.”
    Jericho war bekannt für sein untrügliches Gespür. Vielleicht deshalb hatte er ihn und nicht seine Brüder angerufen. Auf jeden Fall war er froh, dass er diesen Spürhund erreichte und dass der Sheriff nicht wissen wollte, warum er so plötzlich in seine Heimatstadt käme, nur, wann und wo sie sich treffen sollten.
    Anschließend führte er noch zwei Ortsgespräche. Eines mit Sandy Gannon, der auch keine überflüssigen Fragen stellte und dem er voll vertraute.
    Als Nächstes telefonierte er noch mit dem Flughafen. Nachdem die ersten Schritte unternommen waren, setzte er sich vor den Kamin, in dem kein Feuer brannte. Ein Brief hatte das Leben seines Bruders Lincoln verändert. Jetzt erging es ihm genauso.
    Jefferson strich seinem Dobermann über den Kopf. “Sandy schickt jemanden her, der sich um die Ranch und dich kümmern wird. Aber ich komme zurück, Satan. Ich weiß zwar nicht, wann, und auch nicht, wie mein Leben dann sein wird, aber ich komme zurück.”
    In der weiten Ebene, über die ständig der Wind wehte, ging bei Tagesanbruch eine Frau ganz allein auf und ab. Der Wind zerrte an ihrer Kleidung und zerzauste ihr Haar, aber sie nahm es nicht wahr.
    Früher einmal war sie in diesem dünn besiedelten Land zu Hause gewesen und glücklich. Hier gab es hohe Berge, endlose Steppe und felsige Küsten. Früher einmal hatte sie es geliebt, mitzuerleben, wie Vogelgesang den anbrechenden Tag ankündigte und später, wenn sich die Sonne über die geduckten Hügel erhob, wieder verstummte.
    Früher einmal hatte sie so vieles an diesem Land geliebt. Doch jetzt, während sie hin und her ging und auf einen neuen Tag wartete, der für sie einfach ein weiterer Tag ihres Lebens sein würde, fühlte sie sich unendlich einsam. Ihr kummervoller Blick nahm die Schönheit nicht wahr. Nichts konnte sie an diesem stillen, heiteren Morgen erfreuen.
    Für Marissa Claire Alexandre Rei würde es in diesem Land, das die ersten Eroberer ‘Silber’ genannt hatten, nie wieder Freude und Ruhe geben.
    “Argentina”, flüsterte sie, als sie innehielt, um den Blick über die im Dämmerlicht liegende Weite schweifen zu lassen. “Ein Land voller Leid und Verlust.”
    Eine Hand legte sich ihr auf die Schulter. “Bist du in Ordnung, kleine Rissa?”
    Der Mann hatte eine tiefe, ruhige Stimme, und seinem Englisch war kaum anzuhören, dass seine Muttersprache Spanisch war. Seine Berührung hatte sie nicht erschreckt, denn sie hatte schon vorher gespürt, dass er neben sie getreten war.
    “Mir geht’s gut, Juan.” Sie sah ihm in die dunklen Augen. “Bestimmt.”
    “Wem willst du das einreden, meine Kleine? Dir selbst oder mir?”
    Sie lachte bedrückt. “Offenbar niemandem.”
    “Du bist so früh aufgestanden, weil du nicht schlafen kannst.” Juan schloss sich ihr an, als sie erneut hin und her zu gehen begann. “Nicht wie früher, um die Sonne über dem Land aufgehen zu sehen.”
    Marissa sagte nichts. Sie schaute den Mann nicht an, den sie schon so lange kannte. Der sie das erste Mal auf ein Pferd gesetzt hatte, als er ein Teenager und sie selbst fünf gewesen war. Er hatte in ihr die Liebe zu Pferden und zum Reiten geweckt. Juan Elia war ein moderner Gaucho. Denn seit es Landgüter gab, Estanzias, zogen die Gauchos nicht mehr mit den Viehherden umher, sondern waren sesshaft geworden und arbeiteten für die Landbesitzer, so wie die Familie Elia viele Jahre für die Familie ihres Vaters gearbeitet hatte.
    Aus Loyalität war er jetzt hier bei ihr in einem geheimen Camp statt zu Hause bei seiner Frau und seinem drei Jahre alten Sohn.
    “Nichts ist so wie früher”, erwiderte sie schließlich, “als du mich hierhergebracht hast und wir in wildem Galopp über die Pampa ritten.”
    “Als du ein richtiger Gaucho werden und durch das Land wandern wolltest.” Juan lachte leise. “Ehe deine Eltern dich in die Vereinigten Staaten schickten, damit du eine feine Lady wirst.”
    “Verliert alles seinen Glanz, wenn man älter wird, Juan?”
    Er hielt sie am Arm fest, damit sie stehen blieb. Die Sonne schob sich gerade über einen der Hügel. “Für dich haben Tod und Schuld diesem Land seinen Glanz genommen. Tod, den du nicht verhindern konntest. Schuld, die du nicht auf dich nehmen solltest.”
    “Ich sollte auch an Bord des Flugzeugs sein.”
    “Aber wegen eines kranken Kindes, meines Kindes, warst du es nicht. Du

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