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Verwüstung - Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges

Verwüstung - Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges

Titel: Verwüstung - Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Englund
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abgesehen, das nun stattdessen schwedisch wurde, und zwar
    zu ewigem Besitz, die Erde mit allem, was darauf sei und wachse, Wald, Boden, Vögel und Tiere, der Grund und alles, was darin war und von Nutzen sein konnte, das Wasser und alles, was darin war, Fisch, Vögel und Tiere.
    Die Ursache für die Großzügigkeit der Indianer war allem Anschein nach darin zu suchen, dass man die Schweden als Schutz gegen die aggressiven Engländer benutzen wollte. Risingh berichtet, dass bei der Zeremonie anlässlich der Unterzeichnung der Überlassungsvereinbarung einer der Häuptlinge ihn an die Hand nahm
    und mich auf dem Boden vorwärts führte und sagte, wie ich dich jetzt an der Hand führe, so wollen wir euer Volk in das Land führen, und ihr sollt darauf sein und es gegen Indianer und gegen christliche Feinde verteidigen.
    Damit ist nicht gesagt, dass die Indianer ohne Schaden aus der Begegnung mit den Schweden hervorgingen. Auch wenn die Menschen, die in Neuschweden lebten, sich erstaunlich gut benahmen und niemals in englische Massakerpolitik verfielen, wurden die Indianer, die um die Kolonie herum lebten, doch durch deren Anwesenheit in Mitleidenschaft gezogen. Zu den Waren, die die Schweden beim Tauschhandel benutzten, gehörte Branntwein, und Alkoholmissbrauch breitete sich rasch unter den Stämmen aus; später wurden schwer betrunken umhertorkelnde Indianer zu einem alltäglichen Anblick in vielen kleinen Siedlungen. Hier müssen auch die vielen bis dahin in Amerika unbekannten Krankheiten erwähnt werden, die Schweden und andere Europäer ins Land brachten und denen unzählige Indianer zum Opfer fielen. Das gleiche Muster wiederholte sich ein ums andere Mal hier in der Neuen Welt: Während Übergriffe und unmenschliche Behandlung an manchen Stellen zwar große Verluste verursachten, waren doch die Krankheiten die große und nicht selten unbeabsichtigte Todesursache. Den Ureinwohnern fehlte zumeist die Abwehrkraft gegen diese neuen Seuchen, und auch banale Infektionen wie Masern wurden deshalb zu tödlichen Epidemien, wenn sie die wehrlosen Indianerdörfer erreichten. So war es auch hier am Delaware. Bei einem Treffen Risinghs mit mehreren Häuptlingen zeigte sich, dass diese besorgt waren, da sie «von unserem Schiff Krankheit an Land bekommen hatten, weswegen sie fürchteten, daß ihr ganzes Volk zugrunde gehen würde».
    Der Winter 1654 war ungewöhnlich streng, und der Fluss fror zu, und bei der Eisschmelze im Januar 1655 trat der Kristina Kill über die Ufer und drohte eine Weile, das Fort unter Wasser zu setzen. Die Kolonie war jedoch gut mit Lebensmitteln versorgt und hatte solide gebaute Häuser, und man hielt aus. Als das Frühjahr kam, sah es besser aus als seit langem. Große Waldgebiete waren geschwendet worden und sollten eingesät werden, und man erwartete Sendungen mit Vieh, Schafen, Bienen sowie Obstbäumen aus einer der englischen Kolonien im Norden. Zwischen den verschiedenen Höfen wurden Wege angelegt. Risingh bat in einem Brief nach Hause um weitere Verstärkungen: Bekäme er nur weitere Vorräte, würde er bald in der Lage sein, mit dem Bau einiger der schönen Faktoreien anzufangen, die er geplant hatte. Nahrung gab es reichlich. Die einzige wirkliche Mangelware war Tuch. Nachdem zuerst das Leinen und danach das Segeltuch ausgegangen war, liefen nun mehrere Soldaten halbnackt herum. Risingh selbst und seine Mithelfer reisten in der spätsommerlichen Wärme durch die stark vergrößerte Kolonie und nahmen alle ihre potenziellen Reichtümer sorgfältig in Augenschein.
    Da erreichten sie die ersten Gerüchte.
     
    Der holländische Überfall war in allergrößter Heimlichkeit vorbereitet worden, denn die Holländer wussten, dass sie zuschlagen mussten, bevor Neuschweden weitere Verstärkung aus dem Mutterland bekam. Der Zeitpunkt für einen Angriff war günstig, denn der Handelskrieg mit England war vorbei, und die Holländer hatten ausnahmsweise einmal den Rücken frei. Ein Schiff mit Soldaten traf aus Europa ein, während gleichzeitig unter den eigenen Kolonisten in Nordamerika eine Werbekampagne in Gang gesetzt wurde und eine Reihe von Schiffen, die in Neu Amsterdam lagen, angemietet wurden.
    Die Indianer bekamen als erste Wind von den Kriegsvorbereitungen in der holländischen Kolonie und alarmierten die Schweden. Zwei Spione wurden daraufhin nach Neu Amsterdam geschickt, Späher wurden zur Mündung des Delaware ausgesandt und Musketen, Piken, Schwerter, Kugeln, über 60 Kilo Pulver,

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