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verwundet (German Edition)

verwundet (German Edition)

Titel: verwundet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Kühn
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rührte, sah er sie wieder an. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn zart auf den Mund. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass dein Gefühlsreichtum sehr anziehend ist.“
    „Genau wie deiner“, murmelte er und drehte sich wieder um, um die Oliven zu schneiden.
    Sie begann, den Salat zu zerteilen und schnitt anschließend die Tomaten und die Gurken. Sie sprachen nicht und als beide fertig waren, schüttete Angelika alle Zutaten in eine große Schüssel und gab Kräuter, Essig und Olivenöl dazu. „Möchtest du Brot dazu?“
    „Gerne.“ Er nahm ihr die Schüssel ab und trug sie ins Wohnzimmer. Er machte den Rest der kleinen Lampen an und ging wieder in die Küche, um Teller und Bestecke zu holen. Angelika war dabei, das Brot zu schneiden. Als er das sah, wurde er schmerzhaft daran erinnert, wie er am Morgen nach dem Konzert abgehauen war. Unwillkürlich stieß er einen Seufzer aus.
    Sie wandte sich um und sah ihn prüfend an, doch er schüttelte nur den Kopf. Als sie ihn jedoch weiterhin ansah, sagte er leise: „Ich musste gerade daran denken, dass ich damals einfach gegangen bin.“
    Sie legte Brot und Messer beiseite. „Heute bist du nicht gegangen.“
    „Nein.“ Er wandte sich verwirrt ab, ging ins Wohnzimmer zurück, als ihm einfiel, dass er ja die Teller und Bestecke hatte mitnehmen wollen. Er kehrte um und stieß prompt mit ihr zusammen. Brot und Brett landete auf dem Boden. Betreten bückte er sich, um alles wieder aufzusammeln. Auch sie hatte sich niedergebeugt, und so saßen sie in der Hocke voreinander und sammelten die Brotscheiben wieder ein. „Entschuldige bitte“, murmelte er.
    „Kein Problem, ich habe gerade heute gewischt.“
    Beide erhoben sich gleichzeitig, sie stellte das Brot auf den Tisch und fragte: „Was möchtest du dazu trinken?“
    „Egal.“
    „Das habe ich nicht vorrätig“, sagte sie und zwinkerte ihm zu.
    Er zog sie in seine Arme und küsste sie. Als sein Kuss jedoch immer leidenschaftlicher wurde, schob sie ihn von sich.
    Verstimmt wandte er sich ab und ging in die Küche. Als er mit einer Flasche und zwei Gläsern ins Wohnzimmer zurückkehrte und sie auf den Tisch stellte, wich er ihrem Blick aus. Beim Essen saßen sie sich gegenüber, er aß mit gesenktem Kopf. Schließlich sagte er leise: „Ein Mann, der geheult hat, ist wohl nicht mehr der richtige Bettgenosse.“
    „Ich empfinde Tränen als Stärke und nicht als Schwäche, Harald.“ Ihre Stimme klang zärtlich.
    „Seit du mich näher kennst, schläfst du nicht mehr mit mir.“
    „Ich war nur einfach nicht in der Stimmung dafür.“
    „Früher warst du das andauernd.“ Missmutig stocherte er in seinem Salat herum.
    „Es war so ein schöner Tag. Warum kannst du dich nicht einfach darüber freuen, anstatt alles wieder zu zerstören?“
    Überrascht sah er hoch. „Zerstören? Mein Gott, ich kann doch nichts dafür, dass ich dich begehre!“
    „Aber du gestehst mir nicht zu, dass ich meine eigenen Gefühle, Lust oder Unlust habe.“
    „Das stimmt nicht. Ich verstehe nur nicht, warum sich dein Begehren anscheinend in Luft aufgelöst hat.“ Seine Stimme hatte einen verzweifelten Unterton angenommen.
    „Ich finde nach wie vor, dass du ein sehr attraktiver Mann bist.“
    „Aber du begehrst mich nicht mehr.“
    „Doch, das tue ich. Ich...“ Das Schellen des Telefons unterbrach sie. Sie erhob sich, ging zum Telefon und meldete sich... . „Hallo Kai... . Schön. Wie war die Fahrt?“... „Ja, er ist noch hier.“ Sie sah zu Harald, der aufgestanden war und abräumte. „Ja, das sage ich ihm. Schön, dass du Bescheid gesagt hast. Bis Samstag. Tschüss.“ Sie legte auf und sagte. „Ich soll dir von Kai einen schönen Gruß ausrichten.“ Sie lächelte. „Du musst ihn beeindruckt haben. Wenn er Grüße ausrichten lässt, sind das keine Floskeln. Er hasst Floskeln.“
    „Da geht er dann ja wohl sehr nach dir, du sagst auch immer direkt, was du denkst.“
    Sie half ihm, das Geschirr in die Küche zu bringen. „Es werden viel zu viele nutzlose Worte in der Welt gesprochen. Was meine direkte Art angeht, so ist meine Erfahrung, dass es immer besser ist, offen zu sein.“ Als sie abwusch und er das Geschirr abtrocknete und sie es anschließend in die Schränke stellten, stießen sie wieder öfter gegeneinander, und er erinnerte sich, wie sie sich vor dem Schwimmbadbesuch bei jeder Berührung geküsst hatten und sie lachend gesagt hatte Auf diese Weise kommen wir hier allerdings nie weg . Mein

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