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Verwunschen

Verwunschen

Titel: Verwunschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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laufen und an den lehmigen Stellen keine Spuren hinterlassen. Wie sollten sie uns dann so schnell aufspüren? Sie haben ja keine Hunde, die unsere Witterung aufnehmen könnten.«
    »Und wenn sie so etwas selbst können?«, widersprach Mona. »Es sind Magische! Woher sollen wir wissen, zu was sie alles fähig sind?«
    Die Zwillinge sahen zu Kylah, die sie leider nicht beruhigen konnte. »Ich weiß nicht, ob Elfen dazu in der Lage sind. Vermutlich haben sie es nicht nötig, auf diese Weise jemandem nachzuspüren, aber Gnome können wie Hunde jeder Fährte folgen.«
    Patrick stöhnte und beschleunigte seine Schritte. »Na großartig. Eigentlich möchte ich gar nicht wissen, über was für Fähigkeiten die Magischen noch so alles verfügen.«
    Endlich erreichten sie die Blöcke mit den beiden Spalten. Vorsichtig näherten sie sich der Höhle und sahen sich überall um, konnten aber kein lebendes Wesen entdecken. Erleichtert ließ Mona die Luft entweichen, die sie vor Anspannung angehalten hatte.
    »Also, dann folgen wir dem Hauptweg weiter«, schlug Patrick vor. Die Mädchen nickten und umrundeten hinter ihm die Felsblöcke, die hier fast drei Meter hoch übereinanderlagen.
    »Wir haben schon vorhin in diesen Gang gesehen«, sagte Mona und blieb stehen.
    »Ja«, bestätigte ihr Bruder. »Das haben wir, aber wir dachten ja, dies seien die Blöcke, von denen Brock gesprochen hat, deshalb haben wir den anderen Weg gewählt.«
    »Das meine ich nicht«, entgegnete Mona. »Ich bin mir ganz sicher, das das vorhin noch nicht da war!« Sie deutete auf einige faustgroße Steine, die zusammen die Form eines Pfeiles bildeten, der den Weg entlangzeigte, den sie im Begriff waren, einzuschlagen.
    Kylah betrachtete die Steine und kam zu dem Ergebnis: »Nein, die können nicht zufällig hier so hingeraten sein. Das ist eindeutig ein Pfeil, den jemand – wer auch immer – hierhergelegt hat. Ich war es jedenfalls nicht. Diesen Bereich des Höhlenlabyrinths habe ich zuvor noch nie betreten.«
    »Na und wir haben ihn auch nicht gelegt«, ergänzte Patrick. »Und du bist dir ganz sicher, dass er vorhin noch nicht da war?«, fragte er seine Schwester, die nickte.
    »Was bedeutet, dass unsere Flucht nicht nur entdeckt worden ist. Sie sind irgendwo hier ganz nah«, ergänzte sie und ließ den Blick schweifen, doch es war niemand zu sehen.
    »Die Frage lautet nur, wer hat den Pfeil gelegt und in welcher Absicht?«, sagte Kylah langsam. »Will uns jemand helfen oder in eine Falle locken?«
    Einige Augenblicke schwiegen die drei. In der Ferne hörten sie wieder Wasser rauschen. Sonst war es ganz still, bis Kylah seufzte.
    »Ich fürchte, die einzige Möglichkeit, es herauszufinden, ist, dem Gang hier zu folgen.« Die Zwillinge nickten und marschierten mit ernsten Mienen los. Nun würde es sich zeigen, ob ein Freund oder ein Feind dort irgendwo aus der Finsternis ihre Flucht begleitete.



D ie drei gingen weiter. Ihre Sinne waren wachsam, und sie fühlten die Anspannung, mussten sie doch jeden Augenblick damit rechnen, dass ihnen eine Horde Gnome in den Weg sprang, um sie aufzuhalten. Aber nichts geschah und so langsam entspannten sie sich ein wenig. Wieder machte der Weg eine Biegung und öffnete sich dann zu einer größeren Kaverne, deren hintere Hälfte allerdings von riesigen Felsbrocken erfüllt war.
    »Das ist die Stelle, die der Kobold gemeint hat«, frohlockte Patrick, und die Mädchen stimmten ihm zu. Sie umrundeten die Brocken und fanden an ihrer Rückseite zwei Gänge. Der breitere führte über eine Stufe leicht bergab, während eine schmalere Spalte schräg dazu nach oben führte. Frohen Mutes betraten die drei Freunde sie. Bald schon wurde der Boden eben, und dann erreichten sie zwei Höhlungen, die fast wie ausgeschachtete Kavernen wirkten.
    »Nun sind wir richtig«, bemerkte Patrick erleichtert. Seine Sorgenfalten glätteten sich und er lächelte seine Schwester aufmunternd an. »Dieses Mal schaffen wir es! Ich kann schon die Sonne riechen.«
    Mona musste lachen. »Die Sonne kann man nicht riechen, und außerdem wüsste ich nicht zu sagen, ob draußen Tag oder Nacht ist. Mir kommt es jedenfalls so vor, als müssten Tage vergangen sein.«
    Patrick schüttelte den Kopf. »Auch mir kam die Zeit in der Dunkelheit wie eine Ewigkeit vor, doch es können nicht mehrere Tage gewesen sein. Da müssten wir jetzt viel hungriger sein.«
    »Ich fühle mich hungrig genug, um ein ganzes Spanferkel zu vertilgen«, gab Kylah zurück, stimmte

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