Verzaubert!
war sie wieder kurz vor dem Höhepunkt. Dieses Mal brachte er sie bis zum Ende, und mit einem lauten Aufschrei ergoss er sich in ihr. Welch eine Erleichterung!
Anschließend hielten sie sich eng umschlungen und zitterten noch von diesem Erlebnis. Nach einer Weile löste sich der Kater aus der Umarmung und betrachtete ihr Gesicht.
Als Maus ihre Haltung wiedergefunden hatte, errötete sie leicht. Aber sie versuchte trotzdem möglichst gleichgültig zu klingen, als sie dem Kater in die Augen blickte und beiläufig sagte: “Ich muss gestehen, du hast mich da ganz schön kalt erwischt dieses Mal … aber was hältst du von einer neuen Wette?”
Cinderella
E s war einmal eine Märchenprinzessin, die
nicht
glücklich bis an ihr Lebensende lebte. Sie hieß Cinderella, und einige Jahre nach ihrer Hochzeit begann sie sich zu fragen, ob sie nicht glücklicher gelebt hatte,
bevor
sie auf diesen unglückseligen Ball gegangen war. Denn sie fand die einst so geliebten Pantoffeln aus Glas inzwischen ziemlich unbequem. Ihre Füße hatten unter der starren Passform gelitten, und sie konnte den Schmerz kaum noch aushalten, wenn sie von einem Zimmer ins andere ging, von einem Ausflug außerhalb des Schlosses ganz zu schweigen. Jedes Abenteuer wurde beim Gedanken an die Höllenqualen, die sie dabei erleiden musste, schon im Keim erstickt.
Und auch der Prinz gab Cinderella Anlass zur Unzufriedenheit. Sie fühlte sich in seinem Schloss so eingeengt wie ihre armen Füße in den Glaspantoffeln. Oh, zuerst war das alles natürlich schrecklich aufregend gewesen. Auserwählt zu werden aus all den anderen Frauen des Königreichs und einen Prinzen zu heiraten, das war schon etwas ganz Besonderes. Die Aufmerksamkeit ihres Gatten zu Anfang der Ehe schmeichelte ihr. Aber im Nachhinein bekam sie eher das Gefühl, dass das alles gar nicht so viel mit ihr persönlich zu tun hatte.
Sein sexueller Appetit war erschreckend groß, aber er dauerte nur so lange an, bis der Prinz befriedigt war. Danach schrumpfte er zum Nichts zusammen. Cinderella hatte die Potenz ihres Ehemannes früher ebenso bewundert wie gefürchtet, aber inzwischen war die Befriedigung des Prinzen zur reinen Pflichterfüllung geworden. Sobald sie das Ihre getan hatte, entfernte er sich von ihr – sowohl körperlich als auch emotional. Am Ende fühlte sie sich allein und manchmal sogar ein wenig benutzt. Aber wenn diese Pflichten einmal nicht vollzogen wurden, fühlte sie sich noch schlechter, richtiggehend wertlos.
Außer diesen Problemen, die erst auftraten, wenn Cinderella und der Prinz zusammen waren, gab es noch andere. Die waren ähnlich schwerwiegend, aber zeigten sich erst, wenn der Prinz allein unterwegs war. Cinderella plagte die Langeweile. Sie fragte sich, wohin ihr Mann ging und was er tat, wenn er nicht bei ihr war. Sie fühlte sich einsam und verlassen, und die gläsernen Pantoffeln waren ihre einzige Gesellschaft. Manchmal war sie sogar regelrecht neidisch auf den Prinzen und all seine Unternehmungen und die Menschen, mit denen er sich beschäftigte.
Es war ernüchternd. Cinderella war ebenso enttäuscht von sich selbst wie von allem anderen. Schließlich hatte sie alles dafür getan, zur Gemahlin des Prinzen zu werden. Wieso hatten sie und alle anderen jungen Frauen eigentlich so sehr um einen Mann gekämpft, den sie kaum kannten? Das Schlimmste aber war das Gefühl der Hilflosigkeit. Cinderella war völlig verwirrt und hatte keine Ahnung, wie sie ihre Situation verändern konnte. Sie hegte immer noch Gefühle für den Prinzen, zumindest nahm sie das an. Aber er machte sie nicht mehr glücklich.
Eines Tages wurde ihr alles zu viel, in einem Anfall von Panik öffnete sie die Türen des Schlosses und rannte nach draußen. Die Sonne schickte ermutigende Strahlen, und die Vögel sangen eine fröhliche Melodie, und so fasste Cinderella sich ein Herz und begann zu rennen. Aber ihre Schmerzen zwangen sie dazu, anzuhalten und sich auf einen nahen Baumstamm zu setzen. Sie begann bitterlich zu weinen.
Plötzlich begann die Luft zu vibrieren, und funkelnde Lichter schwirrten um sie herum. Cinderella schaute sich um, und zu ihrem großen Erstaunen sah sie eine gute Fee vor sich stehen. Die kannte sie noch aus ihrer Kindheit.
“Wieso weinst du so, Cinderella?”, fragte die Fee.
“Oh gute Fee!”, rief diese aus. “Ich lebe nicht glücklich bis an mein Lebensende!”
Die gute Fee war schockiert. Es war selten, dass sie noch einmal von den Tränen eines Patenkindes
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