Verzaubert fuer die Ewigkeit
ihren.
»Mylord?«, unterbrach der Mönch sie flüsternd. »Wir sind noch nicht fertig.«
»Dann beendet es«, baten Fionna und Raymond sofort und lachten leise.
Raymond ließ sie nicht los. Seine Finger zeichneten die Konturen ihres Gesichts nach, glitten über ihre Lippen, und als der Mönch fortfuhr, hörte er kaum das amüsierte Lachen und Sineads Kichern. Er konnte nur Fionnas Atem hören und ihr makelloses Gesicht wahrnehmen, ihr schwarzes Haar, ihre blassen taubenblauen Augen und die Kraft, die sie ausstrahlten. Er liebte diese Frau so sehr, dass es ihm fast wehtat, sie anzuschauen, und dennoch konnte er sich nicht vorstellen, wie er ohne diese Gefühle, die in seinem Inneren tobten, überleben sollte. Raymond hörte zu, als sie sich ihm versprach und über die Worte stolperte, und dabei wurde ihm wieder klar, dass er nicht nur mit einer mächtigen Hexe als Frau beschenkt wurde, sondern dass ein Leben mit ihr ihn dafür öffnen würde, die Welt auf eine völlig andere Weise zu sehen. Er konnte es kaum erwarten.
Es war sein Schicksal, mit dieser Frau zu leben. Er wusste das jetzt. Und er würde es niemals mehr vergessen.
Dann hüllte Stille sie ein.
Der Mönch räusperte sich. »Mylord? Ihr könnt jetzt Eure Frau küssen.«
Fionna und Raymond warfen dem Mönch einen schnellen Blick zu. Der Mann nickte mit einem breiten Lächeln, und Raymond schlang die Arme um sie. »Frau.«
»Mann«, erwiderte sie. Als er zögerte, fügte sie hinzu: »Beeil dich, DeClare. Es muss noch gefeiert werden.«
»Oh, ich habe auch vor zu feiern«, murmelte er, und die Wucht seines Kusses verriet ihr, wie er zu feiern gedachte. Sein Mund drückte sich auf ihren, und ihre Arme umschlangen ihn fest und stark, und es war, als hielte die gesamte Burg den Atem an, als sie ihr Gelübde mit einem innigen Kuss besiegelten.
Hisolda schnappte nach Luft und bedeckte den Mund. Colleen schluchzte in ihre Schürze, während Garrick neben ihr sie merkwürdig anschaute. Sie stieß ihn an, und er legte den Arm um ihre Taille und küsste ihren Scheitel.
Dann plötzlich erstarben alle Geräusche, und die Stille war durchzogen von überraschten Ohs und Ahs. Sinead kicherte und klatschte in die Hände. Und als Alec murmelte: »Und wenn ich hundert Jahre alt werde...«, zog Raymond sich zurück und sah sich um. Er stieß Fionna an, und sie wandte den Kopf und ließ den Blick durch die große Halle schweifen.
Die Wände waren bedeckt von Ranken und Wildblumen.
Und während sie sich das noch ansahen, blühten weitere auf und verströmten einen süßen Duft. Fionnas Blick schnellte mit einem Hauch von Angst in den Augen zu den Menschen hinüber.
Raymond berührte ihre Wange, drehte ihr Gesicht zu sich und sagte mit klarer Stimme und in ihrer Muttersprache: »Hör mich jetzt an. Ich lege Zeugnis ab für die Macht meiner Frau. Die Magie ist mit ihr nach GleannTaise zurückgekehrt.«
Beifall brandete auf, der fast an den Dachsparren rüttelte.
Fionna schluckte und sank, überglücklich über seine totale Annahme, gegen ihn. Er küsste sie wieder, und noch ehe sie verlegen wurden, wandten sie sich der Menge wieder zu.
Die Menschen fielen auf die Knie.
Fionna blinzelte überwältigt. »Oh, nein, steht auf. Die Böden sind seit Tagen nicht sauber gemacht worden.«
Raymond lachte mit der Menschenmenge und schüttelte den Kopf. Und als Fionna Anstalten machte, von dem Podium herabzusteigen, hielt er sie zurück. Er sah zu Sinead hinüber, die in grünen Samt gekleidet war, und lockte sie mit dem Zeigefinger zu sich. Sinead eilte zum Podium, Alec hob sie auf die Plattform und stellte sie vor sie beide hin. Raymond bedeutete ihr, sich umzudrehen.
»Alle, die meine Stimme hören können, wisset, dass dieses Kind nun mein Kind ist, meine Tochter. Und durch ihr ererbtes Recht ist sie die Prinzessin der Neun Gleanns.«
Mit breitem Lächeln legte Sinead den Kopf zurück und sah ihn von unten an. Dabei fiel sie fast hintenüber. Raymond zwickte sie in die Nase, und sein Herz machte einen Sprung angesichts ihres fröhlichen Lächelns. Sie hatten vor dieser Zeremonie eine lange Unterhaltung geführt; Sinead mit ihrer Altklugheit interessierte sich nur dafür, dass er ihre Mutter liebte und dass er und Fionna »Babys machen sollten«, damit sie ein paar Brüder und Schwestern bekäme. Schwestern zuerst, hatte sie betont. Raymond hatte ihr versprochen, es oft zu versuchen.
Alec trat vor, und Raymond nickte. Fionna sah ihn verwirrt an, doch dann
Weitere Kostenlose Bücher